Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Hard Rock, Prog Rock, Art Rock, Progressive Metal ...

Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Ulle » 24. Juli 2013, 17:07

Naja, eingängig finde ich die ersten beiden Alben nun wirklich nicht.
Ich fand sie von Anfang an genial, aber reinhören muss man sich da m.E. schon.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Acrylator » 24. Juli 2013, 19:23

Ulle hat geschrieben:Naja, eingängig finde ich die ersten beiden Alben nun wirklich nicht.
Ich fand sie von Anfang an genial, aber reinhören muss man sich da m.E. schon.

Ja, bis auf wenige einzelne Songs wäre "eingängig" wohl auch das letzte Adjektiv, das mir zu PSYCHOTIC WALTZ (zumindest den ersten beiden Alben) einfallen würde, auch wenn's sicher Bands gibt, die mehr frickeln (aber so innovativ wie PS waren die wenigsten).
Mochte das DebĂĽt trotzdem auf Anhieb, wenn auch nicht jeder Song sofort gezĂĽndet hat.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Ohrgasm » 25. Juli 2013, 00:10

Schönes Thema, tolle Beiträge von FDU, Panz u.a., das liest man gerne!


Ulle hat geschrieben:...
In der Regel haben wir einen hohen Sänger, einen fähigen Drummer und einen Gitarristen, der sich 30 - 60 sek. in einem Song die Finger wund spielt (ohne dabei auch nur ansatzweise interessant zu klingen), beim restlichen Song aber nicht ein einziges Riff spielt, sondern einfach nur stumpf an der E-Seite rumzupft. Dazu dann die immer gleichen, lang gezogenen Melodien und abgehackten Rhythmusparts und die Sache ist gegessen.
...


Tja... Das ist weder Prog Metal noch progressiv im tieferen Sinne. Meistens steckt ja auch ein Produzent und ein Herausgeber dahinter, was meine Gedanken noch mehr trübt, vor allem der Punkt 'Lasst mal hören, was ihr komponiert habt..'. (welche so musikalisch erfahrene Figuren geben da ihr grünes Licht?)

Kann es sein, dass viele Musiker heutiger Zeit immer hektischer werden, sich einen Zeitdruck einbilden und einfach bloß das solala zusammengebaute Zeug rausbringen (nichts, für was sie sich schämen müssten, aber auch nichts anderes), anstatt die eigenen Fähigkeiten und Ideen in absoluter Ruhe auszubauen und die nötige Zeit der Musik zu schenken? Wo ist diese Leichtigkeit und im wahrsten Sinne des Wortes LEIDENSCHAFT hin, die man besonders in den 70/80ern gespürt hat, und die auch heute noch genau die selbe intensive Wirkung hat? Die wenigen Lichtblicke, welche es heute nocht gibt, sind ein leises Lüftchen im Vergleich zu den verkauften Gitarren!

Wohin sind die Extremen, die Einfachheit, das Gelassene, das Kreative usw. in der Prog-Musik hin?
War das Leben, das Gefühl, die Einstellung zur Musik, die Arbeit etc. so viel anders in den Jahren? War man womöglich freier in den Gedanken, wonach die bereits auf- und nichtaufgezählten Meilensteine entstanden sind?
Hat das was mit der heutigen 'modernen' Lebensart zu tun?

Mir reicht es nicht, mit dem Finger auf gute und schlechte Alben zu zeigen, lasst uns doch mal tiefer graben.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Ulle » 25. Juli 2013, 08:35

Ich glaube es liegt auch daran, dass viele Musiker kaum Bands kennen. Gerade im "Prog"-Bereich halten viele DT und S-X fĂĽr den heiligen Gral und haben bis auf die ĂĽblichen Klassiker und diesen Kram dann auch kaum was im Regal stehen.
Wenn man dann in Interviews immer liest, dass sie sich kaum was anhören um nicht "beeinflusst" zu werden, ist das doch nur ein Zeichen von Desinteresse und sonst nix Anderes.
Klar, wenn ich mir nur zwei Bands anhöre, ist es kein Wunder, wenn ich wie eine Mischung aus den beiden klinge.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Franko » 25. Juli 2013, 16:43

rapanzel hat geschrieben:...Wieso traut sich niemand mehr ein Album aufzunehmen, dass es so in dieser Form noch nie gegeben hat und dass dem Hörer die Kinnlade runterklappen lässt? ...

Ganz einfach: es gab alles schon. Man kann die Musik nicht mehr neu erfinden. ABER man kann es gut oder eben schlecht machen. Ich höre mir nachwievor gern den 2-Millionsten IRON MAIDEN oder HELLOWEEN Clone an, wenn es gut gemacht ist. :yeah:
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon rapanzel » 25. Juli 2013, 17:14

Franko hat geschrieben:
rapanzel hat geschrieben:...Wieso traut sich niemand mehr ein Album aufzunehmen, dass es so in dieser Form noch nie gegeben hat und dass dem Hörer die Kinnlade runterklappen lässt? ...

Ganz einfach: es gab alles schon. Man kann die Musik nicht mehr neu erfinden. ABER man kann es gut oder eben schlecht machen. Ich höre mir nachwievor gern den 2-Millionsten IRON MAIDEN oder HELLOWEEN Clone an, wenn es gut gemacht ist. :yeah:

Ich glaub halt nicht, dass es Alles schon Mal gab! Neu erfinden kann man natürlich nix, muss man auch nicht, aber es muss doch noch Möglich sein ein innovatives Album rauszuhauen, dass einen vor Staunen oder sogar erstmal ratlos zurücklässt, bevor es seine komplette Schönheit entfaltet
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Acrylator » 25. Juli 2013, 18:17

rapanzel hat geschrieben:
Franko hat geschrieben:
rapanzel hat geschrieben:...Wieso traut sich niemand mehr ein Album aufzunehmen, dass es so in dieser Form noch nie gegeben hat und dass dem Hörer die Kinnlade runterklappen lässt? ...

Ganz einfach: es gab alles schon. Man kann die Musik nicht mehr neu erfinden. ABER man kann es gut oder eben schlecht machen. Ich höre mir nachwievor gern den 2-Millionsten IRON MAIDEN oder HELLOWEEN Clone an, wenn es gut gemacht ist. :yeah:

Ich glaub halt nicht, dass es Alles schon Mal gab! Neu erfinden kann man natürlich nix, muss man auch nicht, aber es muss doch noch Möglich sein ein innovatives Album rauszuhauen, dass einen vor Staunen oder sogar erstmal ratlos zurücklässt, bevor es seine komplette Schönheit entfaltet

Kennst du die letzte INDUKTI schon? :-D
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Kubi » 25. Juli 2013, 23:05

rapanzel hat geschrieben:
Franko hat geschrieben:
rapanzel hat geschrieben:...Wieso traut sich niemand mehr ein Album aufzunehmen, dass es so in dieser Form noch nie gegeben hat und dass dem Hörer die Kinnlade runterklappen lässt? ...

Ganz einfach: es gab alles schon. Man kann die Musik nicht mehr neu erfinden. ABER man kann es gut oder eben schlecht machen. Ich höre mir nachwievor gern den 2-Millionsten IRON MAIDEN oder HELLOWEEN Clone an, wenn es gut gemacht ist. :yeah:

Ich glaub halt nicht, dass es Alles schon Mal gab! Neu erfinden kann man natürlich nix, muss man auch nicht, aber es muss doch noch Möglich sein ein innovatives Album rauszuhauen, dass einen vor Staunen oder sogar erstmal ratlos zurücklässt, bevor es seine komplette Schönheit entfaltet


Gibt es doch. Das mag nicht unter "Prog Rock/Metal" laufen, aber an allen Ecken und Enden sind in den letzten Jahren Alben erschienen, die nicht wie 100e andere klingen. Sei es "The Black Parade", "Kezia", "Sur Les Murs", "The Century Of Self", "Colors", "The New Normal", "Songs From Ephemeral City", "Blessed & Cursed", "FloatingMe" etc etc etc.....

Aber dem Schubladen-Prog vorzuwerfen, dass er wie Schubladen-Prog klingt, ist doch quatsch. Eine Thrash-Metal-Band soll doch auch nach Thrash Metal klingen.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon birdrich » 26. Juli 2013, 00:16

Ulle hat geschrieben:Geht es eigentlich noch jemandem so, oder bin ich der Einzige.
Ich habe in den 90ern (in den späten 80ern sowieso) das, was allgemein unter Prog Metal lief aufgesogen, während ich in den letzten 10 Jahren immer mehr das Interesse an diesem Stil verloren habe, weil sich die meisten Bands schlicht totgelaufen haben und mich einfach nur noch langweilen. Mittlerweile ist es nicht nur so, dass mich dieser "typische" Stil nicht nur langweilt, sondern er macht mich sogar wütend.

Ich meine jetzt nicht Bands, die immer wieder was Neues fabrizieren und sich selbst erfinden, sondern eben die Combos, die immer wieder die exakt gleiche, austauschbare Mucke machen und dabei auĂźer Instrumentenbeherrschung (fĂĽr mich) absolut nichts mehr zu bieten haben.

Während ich mich früher auf eine neue Symphony X gefreut habe (auch wenn mich nach der dritten keine mehr richtig gepackt hat), bekomme ich heutzutage nur noch einen Gähnanfall, wenn ein neues Album angekündigt wird.

In der Regel haben wir einen hohen Sänger, einen fähigen Drummer und einen Gitarristen, der sich 30 - 60 sek. in einem Song die Finger wund spielt (ohne dabei auch nur ansatzweise interessant zu klingen), beim restlichen Song aber nicht ein einziges Riff spielt, sondern einfach nur stumpf an der E-Seite rumzupft. Dazu dann die immer gleichen, lang gezogenen Melodien und abgehackten Rhythmusparts und die Sache ist gegessen.

Ich kann mir auch Vorreiter wie eben Symphony X schlicht nicht mehr anhören, Bands wie Eumeria, Darkology, Andromeda, Spheric Universe Experiment oder aktuell Illusion Suite usw. usf. - das geht einfach alles nicht mehr. Da gibt's null Entwicklung und Eigenständigkeit, ich bin einfach nur satt.



Mir geht es ebenso. Obwohl ich die von Dir genannten bands immer noch gerne höre, bis auf Illusion Suite,die kenne ich nicht.
Prog Metal ist rechtlich nicht geschĂĽtzt, jede band darf das sein/meinen zu spielen.
Das ist auch gut so. Was mich wirklich abschreckt, ist der Bollersound/zu finden ab etwa 2000, der die Musik ad absurdum fĂĽhrt. Und wenn dann noch Fachleute sagen, man solle die Alben remastern,,,sage ich... Leave it as it was!
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Ulle » 26. Juli 2013, 00:57

Ich denke auch, dass es immer wieder Bands gibt, die vielleicht nicht was komplett Neues machen, aber doch sehr viel neuartige EinflĂĽsse bringen. Nur finden diese Bands hier halt weniger statt, was ja auch okay ist.
Es wäre wohl schon fast Schönmalerei, wenn man erwarten würde, dass diese Alben dann zunächst stutzen lassen, bevor sie sich in ihrer ganzen Schönheit entfalten. Ist wohl eher so, dass die Platten nach kurzem Reinhören als "zu kaputt", "nix für mich", "zu abgefahren" usw. verurteilt werden und nie mehr eine Chance bekommen. Ich habe immer mal wieder Bands im Prog Thread gepostet, die wirklich anders klangen. Es gab immer nur sehr verhaltene Reaktionen, gar keine Reaktionen oder eben nur von zwei bis drei Leuten. Man redet sich ja vielleicht auch ein, dass man was Neues hören will, im Endeffekt will man es so komplett anders aber auch gar nicht haben. Wenn man als Band etwas komplett Neues macht, muss der Hörer auch bereit sein, über seinen Schatten zu springen und richtig einzutauchen. Ist er das nicht, macht das zumindest für ihn keinen Sinn und er sucht nach etwas, was es schlicht nicht geben kann.

Zurück zur Diskussion. So nach dem Motto Thrash ist ja auch immer Thrash, also ist Prog halt auch immer Prog sehe ich das nicht. Auch im Thrash-Bereich gibt es Innovatoren und durchschnittliche Bands, die immer wieder nur neu aufwärmen ohne Akzente zu setzen oder mitzureißen. So ist das halt im Prog-Bereich dann auch. Nur, dass eben das Wörtchen "progressiv" Fortschritt bedeutet und sich somit selbst ad absurdum führt.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon birdrich » 26. Juli 2013, 01:14

Ulle hat geschrieben:Ich denke auch, dass es immer wieder Bands gibt, die vielleicht nicht was komplett Neues machen, aber doch sehr viel neuartige EinflĂĽsse bringen. Nur finden diese Bands hier halt weniger statt, was ja auch okay ist.
Es wäre wohl schon fast Schönmalerei, wenn man erwarten würde, dass diese Alben dann zunächst stutzen lassen, bevor sie sich in ihrer ganzen Schönheit entfalten. Ist wohl eher so, dass die Platten nach kurzem Reinhören als "zu kaputt", "nix für mich", "zu abgefahren" usw. verurteilt werden und nie mehr eine Chance bekommen. Ich habe immer mal wieder Bands im Prog Thread gepostet, die wirklich anders klangen. Es gab immer nur sehr verhaltene Reaktionen, gar keine Reaktionen oder eben nur von zwei bis drei Leuten. Man redet sich ja vielleicht auch ein, dass man was Neues hören will, im Endeffekt will man es so komplett anders aber auch gar nicht haben. Wenn man als Band etwas komplett Neues macht, muss der Hörer auch bereit sein, über seinen Schatten zu springen und richtig einzutauchen. Ist er das nicht, macht das zumindest für ihn keinen Sinn und er sucht nach etwas, was es schlicht nicht geben kann.

Zurück zur Diskussion. So nach dem Motto Thrash ist ja auch immer Thrash, also ist Prog halt auch immer Prog sehe ich das nicht. Auch im Thrash-Bereich gibt es Innovatoren und durchschnittliche Bands, die immer wieder nur neu aufwärmen ohne Akzente zu setzen oder mitzureißen. So ist das halt im Prog-Bereich dann auch. Nur, dass eben das Wörtchen "progressiv" Fortschritt bedeutet und sich somit selbst ad absurdum führt.

Der Hörer muss bereit sein, über seinen Schatten zu springen und zeitgleich in die Musik richtig eintauchen,,,90% falsches Publikum hier. Ich lese j e d e n Prog-Tipp. Höre die Sachen auch. poste auch ganz viel. Die Resonanz geht gen 0- Ist mir ziemlich schnuppe- RESONANZ=DISSONANZ.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon birdrich » 26. Juli 2013, 01:49

http://www.youtube.com/watch?v=hDx6lVuJfrg

Das ist mal das, was sich 10 prozent vielleicht anhören,,eher nicht. zu 100 prozent. Ich habe Hoffnung.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon Kubi » 26. Juli 2013, 07:09

Ulle hat geschrieben:Zurück zur Diskussion. So nach dem Motto Thrash ist ja auch immer Thrash, also ist Prog halt auch immer Prog sehe ich das nicht. Auch im Thrash-Bereich gibt es Innovatoren und durchschnittliche Bands, die immer wieder nur neu aufwärmen ohne Akzente zu setzen oder mitzureißen. So ist das halt im Prog-Bereich dann auch. Nur, dass eben das Wörtchen "progressiv" Fortschritt bedeutet und sich somit selbst ad absurdum führt.


Den Stempel "Progressive Metal" haben sich DREAM THEATER oder WATCHTOWER aber nie selbst gegeben, sondern die Hörer & die Presse haben angefangen das so zu nennen, um im weiteren Verlauf alle Nachahmer auch in die Schublade zu stecken. Es wurde ja 20 Jahre lang nie behauptet, dass man auch innovativ sein muss, um "Prog" zu sein. Ich habe den Eindruck, das ist erst mit "neuen" Prog-Strömungen wie dem Art Rock und Bands wie PORCUPINE TREE oder ...TRAIL OF DEAD gekommen, dass plötzlich von Prog-Bands verlangt wird auch tatsächlich "fortschrittlich" zu sein. Selbst "Lateralus" von TOOL wurde ja anno 2001 nicht als "Prog" vermarktet. Deshalb meine ich halt, dass "Prog Metal" lange Jahre nicht mehr als ein Label für eine Schublade war, in die man halt Bands, die nach DT & S-X klangen, stecken konnte. Und das jeder Genrevorreiter zig Nachahmer findet, ist halt üblich. Und von vielen doch auch so gewollt. Wenn MEMENTO WALTZ als große Hoffnungsträger ausgemacht werden und gleichzeitig gesagt wird, dass das wie SPIRAL ARCHITECT und SIEGES EVEN klingt, ist das ja schon Widerspruch genug. Wirklich innovativ klingt das für mich der Beschreibung nach zumindest nicht. Ganz unabhängig davon, wie gut ich das dann finden werde.
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon rapanzel » 26. Juli 2013, 07:32

Kubi hat geschrieben: Wenn MEMENTO WALTZ als große Hoffnungsträger ausgemacht werden und gleichzeitig gesagt wird, dass das wie SPIRAL ARCHITECT und SIEGES EVEN klingt, ist das ja schon Widerspruch genug. Wirklich innovativ klingt das für mich der Beschreibung nach zumindest nicht. Ganz unabhängig davon, wie gut ich das dann finden werde.


Sehe ich zT anders, denn wann ist zum Beispiel in den letzten Jahren mal ein Album rausgekommen, dass nach den beiden genannten Bands klingt? Gut, stellt sich natürlich die frage, ist das innovativ oder einfach nur gut geklaut? Aber ich hab mal lieber wieder ein schönes Frickelalbum, welches mich an alte WT oder SE erinnert als an DT.

Bzgl. INDUKTI, hab ich noch nicht gehört und sagt mir auch nix. Soltlen die aber Metalcore einflüsse o.ä. haben, was mir generell nicht so zusagt, glaub ich auch weniger, dass ich an sowas längerfristig spass haben würde.
Höre dennoch mal rein!
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Re: Die falscheste Genre-Bezeichnung: PROG METAL

Beitragvon n0str0m0 » 26. Juli 2013, 08:29

FĂĽr mich gibt es mehrere Arten bzw GrĂĽnde, etwas Prog Metal / Rock zu nennen. Wenn eine junge Band einen Sound fabriziert, der einfach nur technische versiert und mit Keyboards gepimpt ist, im Endeffekt aber nur eine Neuauflage von Bands wie GENESIS, YES & Co ist ( die damals ja proggig waren... ), dann ist das fĂĽr mich KEIN PROG.
Progressiv ist für mich zum einen jemand, der neue Impulse und "Soundfusionen" auf die Reihe kriegt und die Mucke zu neuen, interessantren Ufern führt. Mein Paradebeispiel sind da MASTODON... unberechenbar , motiviert und schon immer mit dem Vorsatz, nie zweimal das gleiche Albumzu machen. Anderereits sind für mich Sachen progressiv, die anfangs total wirr, verwurschtelt, dissonant, komisch, disharmonisch, schräg whatever klingen, aber nach mehrmaligem Hören zum absoluten Kunstwerk mutiert und als wunderbare Klangwelt fesselt. Hier sind PSYCHOTIC WALTZ auf ewig Gott ! Anfangs dachte ich beim Hören vom Debüt nur "HÄÄÄÄ???" Aber irgendwann machte es sowas von Boom und die Musik war / Ist fesselnder als alles andere davor und danach. Das erste Mal WATCHTOWER war auch komisch...
Als Fazit kann man sagen, wenn sich etwas "Prog" nennen will, dann darf es alles sein, nur nicht langweilig und vorghersehbar. Es muĂź immer interessant,fesselnd und einzigartig sein; und im Idealfall auch immer mehr Dinge zum Entdecken bieten.
Müsste ich Namen nennen, wenn mich jemand nach essentiellem Prog fragt, dann wären das:

PSYCHOTIC WALTZ
MASTODON
RUSH
DREAM THEATER
VOIVOD
und im extremeren Sektor:
MESHUGGAH
DEATH
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