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Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 15:44
von Pavlos
Michael@SacredMetal hat geschrieben:Prog ist leider Gottes mausetot.


Hat so jedenfalls der Michael gesagt.

Hhhmm.

Das ist auf jeden Fall eine Aussage, die mir in letzter Zeit desöfteren durch den Kopf schoss.

Stimmt das aber? Gibt es wirklich immer weniger (gute) Bands bzw. Scheiben aus dem Genre, oder ist die Zielgruppe nach all den neuen Wunderwerken und fabelhaften Reissues der letzten Jahre mittlerweile satt?

Wie seht ihr das?

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 15:49
von holg
Das neue Prog heißt Djent und ist leider sehr weit entfernt von meinen Hörfreuden.

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 16:01
von Hugin
In meinen archaischen Altschullauschern war Prog als Genre ja bereits ab initio eine Totgeburt. Die Prog-Bands, die ich mag, mag ich "trotz" nicht "wegen". Meist weil sie einen geilen Sänger oder was am Helm haben.

Von meinem Geschmack abgesehen, kann ich die Aussage aber schon ein Stück weit nachvollziehen. Dieses umfangreiche Feiern genreproggiger Metal- und Rockwerke hat in "unseren" Kreisen meiner Wahrnehmung nach schon stark nachgelassen.

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 16:04
von Fire Down Under
Prog

So definiere er das, was er meint. Meinst Du damit Nasenbären-Prog Marke "(Wir kopieren) Dream Theater", Prog Rock oder progressive Musik im Wortsinne?

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 16:11
von Siebi
Nein , Herr FDU, Sie hören keine progressive Musik, Sie hören Geräuschkulissen.

Ich neige zu meinem Avatar, beste Progband der Schweiz. :smile2:


Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 16:26
von Clontarf
Wenn ich mich recht erinnere, haben ARTIZAN und PSYCHOPRISM meine letzten Jahrespolls geruled...ob das wirklich Prog im eigentlichen Sinne ist sei mal dahin gestellt, aber bei mir geht das durch. :smile2:

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 17:06
von Boris the Enforcer
Man braucht doch nur mal sehen wie schlecht sich die Kingsbane Compilation, bereits vor Jahren, verkauft hat. Ein Genre, welches seit jeher einen schlechten Stand hat und im Zuge des Retro Rock Trends nun noch weniger angesagt ist, als sowieso. Wenigstens die neue Threshold scheint da ein paar Freunde zu finden. Was andere als langweilig oder uncool empfinden interessiert mich null.

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 17:08
von holg
Boris the Enforcer hat geschrieben:Man braucht doch nur mal sehen wie schlecht sich die Kingsbane Compilation, bereits vor Jahren, verkauft hat. Ein Genre, welches seit jeher einen schlechten Stand hat und im Zuge des Retro Rock Trends nun noch weniger angesagt ist, als sowieso. Wenigstens die neue Threshold scheint da ein paar Freunde zu finden. Was andere als langweilig oder uncool empfinden interessiert mich null.

Wobei Threshold bei aller Klasse ja nie wirklich Prog war.

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 17:24
von Hades
holg hat geschrieben:
Boris the Enforcer hat geschrieben:Man braucht doch nur mal sehen wie schlecht sich die Kingsbane Compilation, bereits vor Jahren, verkauft hat. Ein Genre, welches seit jeher einen schlechten Stand hat und im Zuge des Retro Rock Trends nun noch weniger angesagt ist, als sowieso. Wenigstens die neue Threshold scheint da ein paar Freunde zu finden. Was andere als langweilig oder uncool empfinden interessiert mich null.

Wobei Threshold bei aller Klasse ja nie wirklich Prog war.


Aber eher als Kingsbane. :smile2:

Es ist doch mittlerweile klar, dass "Prog" in der Metalszene nicht unbedingt für wahnsinnig innovative Mucke steht, sondern einen gewissen, in den Achtzigern und Neunzigern etablierten, Sound beschreibt.

Wenn ich mein Hörverhalten so anschaue, dürfte das aber in der Tat die Stilschublade sein, die bei mir in den letzten Jahren am meisten Boden eingebüßt hat. Warum auch immer.

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 17:30
von Fire Down Under
Siebi hat geschrieben:Nein , Herr FDU, Sie hören keine progressive Musik, Sie hören Geräuschkulissen.

Genau. Kennst Du denn alles, was ich höre?

Also, langsam (!) hat sich dieser Witz aber auch mal totgelaufen.

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 17:35
von holg
Hades hat geschrieben:
holg hat geschrieben:
Boris the Enforcer hat geschrieben:Man braucht doch nur mal sehen wie schlecht sich die Kingsbane Compilation, bereits vor Jahren, verkauft hat. Ein Genre, welches seit jeher einen schlechten Stand hat und im Zuge des Retro Rock Trends nun noch weniger angesagt ist, als sowieso. Wenigstens die neue Threshold scheint da ein paar Freunde zu finden. Was andere als langweilig oder uncool empfinden interessiert mich null.

Wobei Threshold bei aller Klasse ja nie wirklich Prog war.


Aber eher als Kingsbane. :smile2:

Es ist doch mittlerweile klar, dass "Prog" in der Metalszene nicht unbedingt für wahnsinnig innovative Mucke steht, sondern einen gewissen, in den Achtzigern und Neunzigern etablierten, Sound beschreibt.

Wenn ich mein Hörverhalten so anschaue, dürfte das aber in der Tat die Stilschublade sein, die bei mir in den letzten Jahren am meisten Boden eingebüßt hat. Warum auch immer.


Ich weiß doch, wie das gemeint war. Threshold ist doch in nur deshalb Prog, weil sie
a) auf SI Music gestartet ist
b) massiv mit Tasteninstrumenten arbeiten
c) lange Songs haben

Es ist für mich daher nicht mehr oder weniger Prog als Kingsbane. Es ist nach üblichem Sprachgebrauch mehr Prog als Kingsbane, ja.

Hat Prog in meinem Hörverhalten abgebaut? Hm, Fates Warning höre ich zum Beispiel wieder deutlich mehr als vor ein paar Jahren. Watchtower ebenfalls. Wir hätten dann noch Synaptik, Memento Waltz, Ethereal Architect, Gate 6 und eigentlich dann auch Vektor und Sacral Rage. Hm ...

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 17:47
von Boris the Enforcer
holg hat geschrieben:
Boris the Enforcer hat geschrieben:Man braucht doch nur mal sehen wie schlecht sich die Kingsbane Compilation, bereits vor Jahren, verkauft hat. Ein Genre, welches seit jeher einen schlechten Stand hat und im Zuge des Retro Rock Trends nun noch weniger angesagt ist, als sowieso. Wenigstens die neue Threshold scheint da ein paar Freunde zu finden. Was andere als langweilig oder uncool empfinden interessiert mich null.

Wobei Threshold bei aller Klasse ja nie wirklich Prog war.

Klar, die Definition von Prog ist auch für mich eine Andere, die braucht es hier aber auch nicht, denn der Auslöser war ja eine Band, wie Perception Confused. Da fallen mir noch Bands wie Synaptik, Lanfear, Redemption, Sideways, Subsignal, Pain of Salvation oder Bleeding ein, welche leider nicht die Massen bewegen.

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 17:51
von Cromwell
Es kann sein, dass ich Ursache und Wirkung vertausche, aber wenn ich die Progaufgeschlossenen in den mir bekannten Metalforen betrachte, hat in Sachen Prog eine Rückbesinnung auf die 70er stattgefunden. Nicht im Sinne neuer Bands, die wie Progbands aus den 70ern klingen, sondern im Sinne einer Wieder- und Neuentdeckung. Ich kann mich z. B. nicht erinnern, dass vor drei, vier Jahren King Crimson oder die Jagd nach obskuren 70er Prog-Bands und -LPs in Metalkreisen so ein Thema waren (wobei KC natürlich auch wieder aktiver sind als vor einigen Jahren).

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 17:55
von holg
Boris the Enforcer hat geschrieben:
holg hat geschrieben:
Boris the Enforcer hat geschrieben:Man braucht doch nur mal sehen wie schlecht sich die Kingsbane Compilation, bereits vor Jahren, verkauft hat. Ein Genre, welches seit jeher einen schlechten Stand hat und im Zuge des Retro Rock Trends nun noch weniger angesagt ist, als sowieso. Wenigstens die neue Threshold scheint da ein paar Freunde zu finden. Was andere als langweilig oder uncool empfinden interessiert mich null.

Wobei Threshold bei aller Klasse ja nie wirklich Prog war.

Klar, die Definition von Prog ist auch für mich eine Andere, die braucht es hier aber auch nicht, denn der Auslöser war ja eine Band, wie Perception Confused. Da fallen mir noch Bands wie Synaptik, Lanfear, Redemption, Sideways, Subsignal, Pain of Salvation oder Bleeding ein, welche leider nicht die Massen bewegen.

Jo, wobei ich Pain Of Salvation ein bisschen heraus stechen sehe. Zumindest in HH ist da meist ein wenig mehr los, wenn die spielen.

Re: Die "Prog ist leider Gottes mausetot" Diskussion

BeitragVerfasst: 8. Oktober 2017, 18:51
von Acrylator
Cromwell hat geschrieben:Es kann sein, dass ich Ursache und Wirkung vertausche, aber wenn ich die Progaufgeschlossenen in den mir bekannten Metalforen betrachte, hat in Sachen Prog eine Rückbesinnung auf die 70er stattgefunden. Nicht im Sinne neuer Bands, die wie Progbands aus den 70ern klingen, sondern im Sinne einer Wieder- und Neuentdeckung. Ich kann mich z. B. nicht erinnern, dass vor drei, vier Jahren King Crimson oder die Jagd nach obskuren 70er Prog-Bands und -LPs in Metalkreisen so ein Thema waren (wobei KC natürlich auch wieder aktiver sind als vor einigen Jahren).

Also ich glaube, zumindest unter den Progressive-Metal-Fans gibt es schon viel länger als seit drei, vier Jahren einen Hang zum Entdecken der Ursprünge/Vorläufer.
Das ist meiner Meinung nach auch eine ganz natürliche Entwicklung, zumindest, wenn man sehr viel und sehr intensiv Musik hört.
Die meisten Fans von traditionellem Heavy Metal der 80er (die auch jenseits der großen Namen vieles kennen) landen doch auch früher oder später bei Sachen wie Black Sabbath, Uriah Heep, Scorpions, Deep Purple, Budgie und vielleicht sogar Gun etc.
Bei mir hat das Entdecken von 70er Progrock-Bands bereits vor 12 Jahren so richtig angefangen und es ist noch lange kein Ende in Sicht, da es damals einfach unglaublich viele kreative und auch verschiedenartige/eigenständige Bands in dem Bereich gab. Das ist für mich viel spannender als die meisten heutigen Bands, die unter Progressive Rock/Metal geführt werden und meist doch nur tausendmal Durchgekautes uninspiriert aufwärmen (gibt natürlich auch Ausnahmen, wie z.B. Nucleus Torn, Indukti, Zierler etc.).
In den 70ern finde ich halt a) noch ganz viel Entdeckergeist und Lust, ohne Scheuklappen Unkonventionelles zu erforschen und b) natürliche Sounds, was bei neueren Scheiben ja leider nicht immer der Fall ist (paradoxerweise häufig gerade am wenigsten bei alten Bands aus den 80ern).
Womit ich auch schon erklärt hätte, warum mir "Progressive Metal" neueren Datums häufig auch nur ein müdes Lächeln abringen kann - allerdings gilt das eigentlich für jedes längst etablierte Genre - am Anfang gibt's immer ganz viel Pioniergeist und eine Explosion an Kreativität und spätestens wenn ein Genre sich richtig herausgebildet hat und definiert ist, kommen ganz viele Nachamer, die nur so klingen wollen, wie die Vorreiter und sich dann in ein enges, stilistisches Korsett begeben.

Das Alex die Band, in deren Thread der hier zitierte Satz fiel, im "Prog The World" Unterforum gepostet hat, zeigt mir außerdem auch, wie beliebig der Begriff mittlerweile verwendet wird. Die dort vorgestellte Band ist nicht nur nicht "progressiv" im Wortsinne, sondern hat für mich auch nichts mit dem Genre Progressive Metal zu tun.