Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Hard Rock, Prog Rock, Art Rock, Progressive Metal ...

Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Kubi » 4. August 2011, 14:36

Aus gegebenem Anlass:

THRESHOLD waren schon immer eine besondere Band für mich, habe ich sie doch seit ihrem Debüt 1993 geliebt. Eine Liebe, die bis heute nicht abgeebbt ist, auch wenn der Gig beim "Night Of The Prog"-Festival mich nicht in totale Ekstase treiben konnte. Die gab es dafür immer wieder auf den Alben der Band. Hier eine Kurzbeschreibung ihrer (Studio-)Diskographie:

Wounded Land
Giant Electric Pia, 1993

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Als DREAM THEATER 1992 mit "Images & Words" durch die Decke gingen, war es nur eine Frage der Zeit bis andere Prog-Bands auf der Bildfläche erscheinen würde. Als Anfang 1993 "Wounded Land" erschien, waren die Vergleiche allgegenwärtig, was sie bis heute nicht richtiger gemacht hat. Schon auf "Wounded Land" boten THRESHOLD eine wunderbare Mischung aus echten Metal-Riffs und vielen völlig famosen Melodien, bei der man nie auf die Idee gekommen wäre, etwaige Soli als selbstverliebtes Gefrickel zu bezeichnen. Mit 'Consume To Live', 'Sanity's End', 'Paradox' und 'Surface To Air' gibt es gleich vier 11/10-Punkte-Nummern zu hören. Da macht es auch nichts, dass der kleine Rest ein bisschen abfällt. Klassiker.

10/10

Psychedelicatessen
Giant Electric Pia, 1994

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Neues Album, neuer Sänger, alter Stil. Riesige Veränderungen im Sound der Briten gab es trotz dreier verschiedener Sänger nie. Karl Groom & Richard West sind als Songwriter ein eingespieltes Duo, das einen eigenen Stil hat und selbstbewusst genug ist, daran festzuhalten. Ergo steht auch "Psychedelicatessen" dem Debüt in Nichts nach. Klar, es könnte etwas druckvoller produziert sein, aber der etwas kräftigere Gesang von Morgan passt hervorragend zu Ohrwürmern wie 'Sunseeker', 'A Tension Of Souls' und dem von ihm in Alleingang komponierten Wunderwerk 'Innocent'. Eine Nummer, die bei vernünftiger Promotion gar einen frühzeitigen Durchbruch hätte bedeuten können. Ebenfalls ein Klassiker.

9.5/10

Extinct Instinct
Giant Electric Pea, 1997

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Die Verweildauer von Glynn Morgan war nicht sonderlich hoch, so dass THRESHOLD wieder auf Damien Wilson zurückgriffen. Und auch wenn diese Kombi bereits erfolgreich zusammengearbeitet hatte, ist "Extinct Instinct" insgesamt vielleicht das "schwächste" Werk der Band. Das Songwriting ist nicht ganz so zwingend, was sich vor allem darin bemerkbar macht, dass aus 'Virtual Isolation' und 'Eat The Unicorn' kein Track catchy Refrains aufweisen kann. Natürlich ist das Werk weit davon entfernt, eine echte Enttäuschung zu sein, aber mit den beiden grandiosen Vorgängern kann es eben nicht mithalten.

8,0/10

Clone
Giant Electric Pea, 1998

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Das vierte Album in Folge, bei dem der sänger wechselt. Bis hierhin sah es nicht so aus, als ob Karl Groom & Co. einmal Konstanz auf dieser Position bekommen würden, aber wie die Geschichte zeigt, war Andrem "Mac" McDermott ein echter Glücksgriff für die Truppe. "Clone" zeigt die Proggies etwas kompakter, etwas heavier, aber immer noch mit der nötigen Balance zwischen Anspruch, Melodie & Eingängigkeit. Songs wie 'Freaks', 'Angels', 'Voyager II' oder das sehr gefülvolle 'Sunrise On Mars' beweisen, dass mit THRESHOLD weiter zu rechnen ist.

8,5/10

Hypothetical
InsideOut, 2001

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Und wie mit ihnen zu rechnen ist! Mit "Hypothetical" hauen THRESHOLD einen weiteren Klassiker raus, der mit 'Light & Space', dem alles überragenden 'The Ravages Of Time', den wunderschönen 'Oceanbound' und 'Sheltering Sky' und dem zweiten Epos 'Narcissus' mit höchster Schlagzahl Prog Metal zelebriert. Macs Gesangslinien sind gigantisch, die Treffsicherheit bei den Refrains der totale Wahnsinn, die Riffs sitzen, das Artwork ist hübsch, die Produktion erstmals rundum zufriedenstellend; nur die völlig unnötige und extrem kitschige Ballade 'Keep My Head' (mit Abstand schwächster Song der Diskographie!) verhindert hier die Höchstnote.

9,5/10

Critical Mass
InsideOut, 2001

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Dass man das hypothetische Niveau nicht ganz halten könnte, war abzusehen. "Critical Mass" ist etwas sperriger ausgefallen und besitzt nicht diese übermäßige Hitdichte. Das bedeutet, dass man sich das Album erarbeiten muss und einem erst dann die tolle Bridge in 'Choices', der tolle Longtrack 'Critical Mass' oder die beiden verhältnismäßig straighten 'Phenomenon' und 'Fragmentation' auffallen. Allerdings gibt es mit 'Avalon' und 'Round & Round' auch gleich zwei Nummern, die am Hörer vorbeiziehen. Davon abgesehen aber ein starkes Album.

8,5/10

Subsurface
InsideOut, 2004

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"Wie geil darf eine Band eigentlich sein?" Mit diesen Worten habe ich anno 2004 meine Rezension zu diesem Werk eingeläutet und diese Frage darf immer noch gestellt werden. "Subsurface" knüpft nahtlos an die Klasse von "Hypothetical" an, ist in der Breite mangels Totalausfalls sogar etwas besser aufgestellt und hat mit 'Mission Profile' (Pre-chorus & Chorus sind unglaublich!), 'The Art Of Reason' oder 'Flags & Footprints' auch diverse Klassiker im Gepäck. Veredelt wird das Ganze einmal mehr von Macs kräftigen Vocals, die wie gemacht für diese Band scheinen. Großartig.

9,5/10

Dead Reckoning
Nuclear Blast, 2007

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Dieses Album lief jetzt während ich all diese Zeilen tippe und zeigt einmal mehr auf, dass Mac einfach der perfekte Sänger für THRESHOLD war. Schon der Opener 'Slipstream' begeistert mit einer großartigen Bridge und einem noch großartigerem Chorus, dazu werden kurze Death-Metal-Vocals von Dan Swanö eingeflochten, die das Tüpfelchen auf dem i markieren. Mit 'Elusive', 'Hollow', dem Epos 'Pilot In The Sky Of Dreams', den beiden Refrain-Giganten 'Fighting For Breath' und 'One Degree Down' und der wundervollen Ballade 'Safe To Fly' gibt es auch hier wieder nur Großartigkeiten zu hören. Ein fantastisches Album, dass mit Nuclear Blast im Rücken den Durchbruch hätte bedeuten können. Leider kam es anders.

9,5/10
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Ulle » 4. August 2011, 14:43

Sehr gelungener Ãœberblick - Kompliment!

Eine Band, die ich mit dem Debüt kennen gelernt habe und nach dem für mich schwächeren Nachfolger komplett ignorierte und als zweitklassig (!) abtat! Bis ich dann 2004 "Mission Profile" gehört habe und komplett umgeblasen wurde. Dann wurde Subsurface gekauft und geliebt und nach und nach der komplette Backkatalog. Mein Highlight ist tatsächlich "Subsurface", dicht gefolgt von "Hypothetical" und dem Debüt.

"Mission Profile" ist übrigens zusammen mit "Kinescope" von Jacobs Dream für mich der beste Song des dritten Jahrtausends!
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Loomis » 4. August 2011, 14:58

Kubi hat geschrieben:nur die völlig unnötige und extrem kitschige Ballade 'Keep My Head' (mit Abstand schwächster Song der Diskographie!) verhindert hier die Höchstnote.

Ich finde den Song großartig!
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Kubi » 4. August 2011, 14:59

Loomis hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:nur die völlig unnötige und extrem kitschige Ballade 'Keep My Head' (mit Abstand schwächster Song der Diskographie!) verhindert hier die Höchstnote.

Ich finde den Song großartig!


Ach, du warst das....
im Ernst, du bist der allererste THRESHOLD-Hörer, den ich kenne, der den Song mag. Selbst Karl Groom findet den nicht mehr so richtig gut.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Siebi » 4. August 2011, 15:00

Da ich derzeit viel Tiles, Hogarth-Marillion und Presto-Rush höre und eine Threshold-CD ganz oben im Umzugskarton entdeckt habe, wird die gleich mal eingelegt. "Narcissus" ist für mich ein Gottsong. Tolle Band, tolle Alben! Ruhe in Frieden, Andrew.
Liegt die Band eigentlich auf Eis oder ist Damian Wilson wieder der Sänger und es gibt bald Neues?
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Kubi » 4. August 2011, 15:01

Siebi hat geschrieben:Liegt die Band eigentlich auf Eis oder ist Damian Wilson wieder der Sänger und es gibt bald Neues?


Damien ist wieder Sänger und sie sind nach dem "Night Of The Prog" ins Studio gegangen, um am neuen Album zu arbeiten. Das hat Damien zumindest auf der Bühne so angesagt. Nicht allzu spät in 2012 soll es dann so weit sein.
Zuletzt geändert von Kubi am 4. August 2011, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Franko » 4. August 2011, 15:04

"Hypothetical" war mein Einstiegsalbum von THRESHOLD.
Hatte die Band ein (?) Jahr zuvor live auf'm WOA gesehen und bin stolzer Besitzer eines "Livedelica"-Tour-Longsleeve, welches ich übrigens auf meinem ersten KIT (III) an hatte.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Loomis » 4. August 2011, 15:06

Kubi hat geschrieben:
Loomis hat geschrieben:
Kubi hat geschrieben:nur die völlig unnötige und extrem kitschige Ballade 'Keep My Head' (mit Abstand schwächster Song der Diskographie!) verhindert hier die Höchstnote.

Ich finde den Song großartig!


Ach, du warst das....
im Ernst, du bist der allererste THRESHOLD-Hörer, den ich kenne, der den Song mag. Selbst Karl Groom findet den nicht mehr so richtig gut.

Der Song ist natürlich sehr poppig, aber gerade im Albumkontext finde ich, dass der schön zum Luftholen geeignet ist. Besser als die anderen Songs der Albums finde ich ihn ja auch nicht unbedingt, aber negativ sticht er für mich keinesfalls heraus.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Ohrgasm » 4. August 2011, 16:05

Kubi hat geschrieben:
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Als DREAM THEATER 1992 mit "Images & Words" durch die Decke gingen, war es nur eine Frage der Zeit bis andere Prog-Bands auf der Bildfläche erscheinen würde. Als Anfang 1993 "Wounded Land" erschien, waren die Vergleiche allgegenwärtig, was sie bis heute nicht richtiger gemacht hat. Schon auf "Wounded Land" boten THRESHOLD eine wunderbare Mischung aus echten Metal-Riffs und vielen völlig famosen Melodien, bei der man nie auf die Idee gekommen wäre, etwaige Soli als selbstverliebtes Gefrickel zu bezeichnen. Mit 'Consume To Live', 'Sanity's End', 'Paradox' und 'Surface To Air' gibt es gleich vier 11/10-Punkte-Nummern zu hören. Da macht es auch nichts, dass der kleine Rest ein bisschen abfällt. Klassiker.

10/10



Ganz genau !
Ich liebe dieses Album <3
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon HeavyMetalManiac666 » 4. August 2011, 16:22

Schöne Huldigung, der ich bis auf ein paar Kleinigkeiten (z.B. das Avalon eine Nummer ist, die am Hörer kplt. vorbeizieht) zu 100 % zustimmen kann.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Franko » 4. August 2011, 17:55

THRESHOLD haben mit KING DIAMOND/MERCYFUL FATE gemeinsam, nicht ein einzes durschschnittliches oder gar schlechtes Album veröffentlich zu haben.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon holg » 4. August 2011, 18:36

Stimmt. Ich kenne nämlich kein Album von Threshold zusammen mit King Diamond oder Mercyful Fate.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon Kubi » 4. August 2011, 19:37

Das steht da oben ja auch nicht.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon holg » 4. August 2011, 19:40

Ich muss doch meinem Status als besonders ausgemachter Depp gerecht werden.
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Re: Der THRESHOLD-Huldigungsthread

Beitragvon HeavyMetalManiac666 » 4. August 2011, 19:57

Der Titel ist doch längst vergeben :smile2:
VIOLENCE AND FORCE!!!

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