Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Pavlos » 25. Januar 2022, 23:59

Liegt alles vielleicht auch daran, dass ein Fehlverhalten nicht (mehr) wirklich gemaßregelt wird. Was widerum an unserem politisch überkorrekten Zeitgeist liegen könnte. The lost art of (zivilisiert) Tacheles reden, anstatt Kritik immer so zu verpacken, dass sie keine Gegenkritik erzeugt bzw. dass sich keiner ans Bein gepinkelt fühlt. Und die Causa Sphinx ist ein hervorragendes Beispiel dafür: hier hätte ich mir von der sog. Szene eine deutlichere Reaktion gewünscht als Empörung und ständiges Relativieren. Klare Worte habe ich nur wenige vernommen.
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Hades » 26. Januar 2022, 00:10

Hippie-Ben hat geschrieben:
@Hades: Das kommt davon wenn man zwei Jahre nicht mehr auf Konzerte gegangen ist! :lol:
Sind wir uns eigentlich schonmal real begegnet? Nimm's mir bitte nicht übel, aber ich werf da immer viel durcheinander... wie man sieht.


Ich glaube nicht. In sofern alles zu verzeihen... :smile2:

Jetzt aber weiter mit dieser durchaus interessanten Diskussion.
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Hippie-Ben » 26. Januar 2022, 02:06

Pavlos hat geschrieben:Liegt alles vielleicht auch daran, dass ein Fehlverhalten nicht (mehr) wirklich gemaßregelt wird. Was widerum an unserem politisch überkorrekten Zeitgeist liegen könnte. The lost art of (zivilisiert) Tacheles reden, anstatt Kritik immer so zu verpacken, dass sie keine Gegenkritik erzeugt bzw. dass sich keiner ans Bein gepinkelt fühlt. Und die Causa Sphinx ist ein hervorragendes Beispiel dafür: hier hätte ich mir von der sog. Szene eine deutlichere Reaktion gewünscht als Empörung und ständiges Relativieren. Klare Worte habe ich nur wenige vernommen.

Was stellst du dir denn unter einer deutlicheren Reaktion vor? Ich finde dass der Tenor schon ziemlich klar war (muss aber zugeben dass ich das nur sieben oder acht Seiten lang verfolgt hab). Wären das Maiden oder so, dann müsste ein entsprechender Thread natürlich aus allen Nähten platzen, aber hey, wir reden hier über eine winzige Pimmelband die noch so gut wie nichts für den Heavy Metal getan hat ausser vielleicht grad mal ein paar Gigs gespielt zu haben und die sich jetzt als Arschlöcher geoutet haben - wen interessiert das wenn sich keiner mehr für sie interessiert? Macht die doch nicht so groß! Aus meinem Universum sind die längst wieder verschwunden.

Olis Ruf (und der des KIT) ist allerdings was anderes und da kann und soll bitte auch drauf reagiert werden. Aber das geht auch ohne dass man unfreiwillig Promotion für diese Ödipussys oder wie die heißen macht. Und klar Stellung beziehen kann man trotzdem. Jetzt aber haben die Aufmerksamkeit ohne Ende - während es für sie wahrscheinlich sehr frustrierend gewesen wäre wenn die bei der Diskussion um Olis Ruf und den des KIT kaum unter ferner liefen erwähnt worden wären. Aber ich habe seit letzter Woche jetzt so oft den Namen dieser Spackos gelesen, dass man meinen könnte die hätten sich jetzt glatt Bedeutung damit erkauft. Ich selbst habe mich dabei ertappt kurz drüber nachgedacht zu haben das Interview im DF nochmal zu lesen - vermutlich habe ich mich da irgendwie anstecken lassen. War aber nur ne Sekunde bis ich dachte: Hm, Nö.
Ich handhabe das eigentlich schon immer so, dass ich keine Musik von Leuten kaufe die für mich Arschlöcher sind, (und da sind jetzt halt einfach nur wieder welche dazugekommen). Und das macht vermutlich der Großteil der anderen auch so - weswegen den Boykott (allein dieser Begriff impliziert mir schon wieder viel zu viel Aufmerksamkeit! :angry2: ) vermutlich auch viele, mich eingeschlossen, gar nicht für erwähnenswert halten - bis auf ein paar junge wilde, die das jetzt irgendwie spannend finden und das Tape wahrscheinlich jetzt erst recht kaufen. Gibt ja auch einen hochpreisigen und scheinbar kaufkräftigen Markt für "kontroverse" Bands. Aber die sind nicht kontrovers. Die sind ein paar verwöhnte Gören, die keine Ahnung vom Rock'n'Roll-Zirkus haben.
Wenn wir alles richtig machen steht das Tape in ein paar Jahren höchstens für 50 Cent auf discogs statt unter "RAR!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" auf ebay bei 176,46 bei 75 Geboten und 4 Tagen Restzeit.
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Evilmastant » 26. Januar 2022, 19:36

Pavlos hat geschrieben:Liegt alles vielleicht auch daran, dass ein Fehlverhalten nicht (mehr) wirklich gemaßregelt wird. Was widerum an unserem politisch überkorrekten Zeitgeist liegen könnte. The lost art of (zivilisiert) Tacheles reden, anstatt Kritik immer so zu verpacken, dass sie keine Gegenkritik erzeugt bzw. dass sich keiner ans Bein gepinkelt fühlt. Und die Causa Sphinx ist ein hervorragendes Beispiel dafür: hier hätte ich mir von der sog. Szene eine deutlichere Reaktion gewünscht als Empörung und ständiges Relativieren. Klare Worte habe ich nur wenige vernommen.


Lieber Pavlos, nix für Ungut, aber hier fühle ich mich dann doch noch mal zum Widerspruch genötigt.
Die Forderung nach "Maßregelung" ist wohl eher ein Ausdruck genau deiner Empörung (und vermutlich der darunter liegenden Enttäuschung). Das bringt uns nur zu weiteren Gegenmaßnahmen und Empörung auf der anderen Seite. Frei nach dem Sandkasten Motto: "Du hast meinen Sandkuchen kaputt gemacht, jetzt mache ich deinen Sandkuchen kaputt." Das mag durchaus verständlich sein, löst aber nach meiner Meinung kein Problem. Und der Unterschied zwischen "Laissez-faire" und klaren Grenzen setzen ist mir dennoch durchaus bewusst.
btw: Ich kann auch keinen "über korrekter Zeitgeist" erkennen. Das ist ein Mythos der Konservativen, der seit Jahren zum Popanz gemacht wird. Wissenschaftlich sehe ich für diese These keine Evidenz. Aber das ist vermutlich eine ganz andere Diskussion...
Kritik kann vom Gegenüber normalerweise dann angenommen werden, wenn das Gegenüber sich nicht durch die Kritik diffamiert fühlt. Auch das hat mit "Streichelzoo" (alias Relativismus") nichts zu tun, sondern mit "erwachsenen" Verhaltensweisen. Hier geht es auch nicht zwingend um "Politik-Sprech", sondern ganz einfachen Regeln des Zusammenlebens.

Deswegen darfst (und sollst sogar) Tacheles reden. Das ist sicher in den meisten Fällen sinnvoll. Ein schönes altes deutsches Sprichwort darf man dabei auch gerne im Hinterkopf behalten: "Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus".
Zusammengefasst: Ich bin ein großer Freund der Deeskalation, da die Eskalation in der Regel nur zu offenen Konflikten führt, die am Ende nur Verlierer produzieren. Ich mag es hingegen lieber Gewinner zu schaffen.
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon thorondor » 26. Januar 2022, 21:30

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Sich als Anwalt einer Rebellion der Jungen hinzustellen und dabei ehemals hilfreiche Menschen in den Dreck zu ziehen


rapanzel hat geschrieben:So Idioten unterstütz ich nicht mehr.


Ich glaube dass solche Wörter bzw Haltungen oft nicht gut ankommen bzw missverständlich sind und auch eine Abwehrreaktion triggern können. Ich will euch beiden nichts Böses unterstellen, aber als Band (auch als junge) will ich von einem Veranstalter vor allem ernst genommen und fair behandelt werden. Im Gegenzug gibts ne hoffentlich gute Show, die das Publikum zufriedenstellt. Ich geh davon aus, dass noch nie eine Band gebucht worden ist, nur weil sie sympathisch war. Konsequent runtergebrochen ist es ein Vertrag zwischen 2 Parteien, wenn die Chemie zusätzlich stimmt - super. (Und wenn die Chemie von vornherein nicht stimmt, dann steht es natürlich jedem frei, sich einfach aus dem Weg zu gehen. Auch Sphinx hätten diese Möglichkeit gehabt.)
Und wenn ich mir was von einer Band kaufe, bekomm ich ja auch ein Produkt, das hoffentlich meine Erwartungen erfüllt. Unterstützen tu ich Bedürftige mit einer Spende.

Darin liegt meiner Meinung nach ein Knackpunkt, gerade auch hinsichtlich Jung vs. Alt. Wir meinen etwas gut und bieten etwas an, die "Jungen" (wie habens eigentlich ja mit Erwachsenen Leuten zu tun) haben einen Nutzen und nehmen es daher auch an, aber gleichzeitig wirkt es auf sie paternalistisch. Den Bogen solte man nicht überspannen. Denn klar, eine junge Band mag darauf angewiesen sein oder es in Kauf nehmen, damit sie weiter kommt. Aber es bleibt auch was zurück.

Klar, auch Bands bedienen dieses Schema. Ich finds immer furchtbar, wenn jemand unendlich dankbar ist, auf dem KIT spielen zu dürfen. Nichts gegen Dankbarkeit, aber eine Einladung zum KIT ist doch kein Gnadenakt.

Was nun EC betrifft: das scheint ja tatsächlich etwas sehr Persönliches zu sein. Ich hab nur die Infos von "Drüben", aber das scheint mir weniger eine Art Rebellion der Jungen (Jason ist übrigens Ü40) zu sein, als eher ein gezielter Angriff aufs KIT bzw Oli. Da steckt was ziemlich tief, behauptet der Küchenpsychologe in mir.
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon lewstherin » 26. Januar 2022, 22:03

Pavlos hat geschrieben:Da sind letzte Woche ein paar unschöne Ausdrücke und Beschimpfungen gefallen, die so niemals hätten ausgesprochen werden dürfen. Und genauso krumm und unschön wie der eben von mir geschriebene Satz geht es wohl auch im Kopf der Sphinx Jungs ab. Dass sie Kritik äußern ist natürlich legitim, aber die Art und Weise ging gar nicht. Das war wie Fridays for future - nur in schlecht, ohne Sackhaare und grob asozial!!

Und was der Eternal Champion Schmied dann abgezogen fand ich fast noch enttäuschender. Auch er soll seine Ansichten natürlich kundtun, und ich bin ja auch für den Dialog (gerne auch mit Herzblut und feurig geführt), aber seine eigenen Fans zu beschimpfen, nur weil sie andere Ansichten haben ist extrem billig. Wenn so jemand der "Anführer" einer neuen Fangeneration sein soll, dann gute Nacht.

Keine Ahnung, ob das nun wirklich ein Generationskonflikt ist, denn es gab ja mehrheitlich Stimmen gegen Sphinx und Jason, aber so funktioniert eine sog. Szene nicht. Die Alten wissen das, die Jungen scheinbar nicht....(und mit diesem Cliffhanger treibe ich den Thread geschickt voran, harhar).

Dafür, dass du (glaub' ich) bei anderen Themen geschrieben hast, wie sehr dir Politik in der Szene/Musik auf die Nerven geht, hat's ja nicht lange gedauert, bis du eine (meiner Meinung nach sehr wichtige) Jugendbewegung mit der asozialen Spinnerband in eine Schublade steckst. :lol: Einmal geht's um evidenzbasierte Zukunftssorgen, einmal um infantilste Beleidigungen. Großartig. Da habt ihr euren wahren Generationskonflikt! (Ich hätt' das ja eigentlich eh ignoriert, aber es kam im Thread ja dann noch eine weitere Anspielung.)

Ansonsten kann ich als 26-jähriger jenem nur zustimmen:
Acurus-Heiko hat geschrieben:Ich sehe übrigens keinen Generationen-Konflikt. Spinner und Leute, die sich daneben benehmen, gab es schon immer. Vielleicht kommt da aktuell noch so was wie ein Corona-Koller bei Freitagshüpfenden und anderen dazu.


Natürlich kann man sich fragen, was (junge) Leute in der Heavy Metal-Szene suchen, und das ist sicher nicht ausschließlich die Musik (Zugehörigkeitsgefühl, und da und dort Geltungsdrang, etc.). Aber ich fände es sehr schräg, wegen diesem einzelnen Vorfall und der folgenden FB-"Diskussion" einen tieferen Konflikt zu suchen (nicht, dass ich einen Konflikt ausschließen würde, kann ja auch nur von meiner Erfahrung sprechen).
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Pavlos » 26. Januar 2022, 22:17

lewstherin hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Da sind letzte Woche ein paar unschöne Ausdrücke und Beschimpfungen gefallen, die so niemals hätten ausgesprochen werden dürfen. Und genauso krumm und unschön wie der eben von mir geschriebene Satz geht es wohl auch im Kopf der Sphinx Jungs ab. Dass sie Kritik äußern ist natürlich legitim, aber die Art und Weise ging gar nicht. Das war wie Fridays for future - nur in schlecht, ohne Sackhaare und grob asozial!!

Und was der Eternal Champion Schmied dann abgezogen fand ich fast noch enttäuschender. Auch er soll seine Ansichten natürlich kundtun, und ich bin ja auch für den Dialog (gerne auch mit Herzblut und feurig geführt), aber seine eigenen Fans zu beschimpfen, nur weil sie andere Ansichten haben ist extrem billig. Wenn so jemand der "Anführer" einer neuen Fangeneration sein soll, dann gute Nacht.

Keine Ahnung, ob das nun wirklich ein Generationskonflikt ist, denn es gab ja mehrheitlich Stimmen gegen Sphinx und Jason, aber so funktioniert eine sog. Szene nicht. Die Alten wissen das, die Jungen scheinbar nicht....(und mit diesem Cliffhanger treibe ich den Thread geschickt voran, harhar).

Dafür, dass du (glaub' ich) bei anderen Themen geschrieben hast, wie sehr dir Politik in der Szene/Musik auf die Nerven geht, hat's ja nicht lange gedauert, bis du eine (meiner Meinung nach sehr wichtige) Jugendbewegung mit der asozialen Spinnerband in eine Schublade steckst.


Naja, wenn du mein Posting richtig liest, dann wirst du merken, dass ich "...wie Fridays for future - nur in schlecht" geschrieben habe. Das sollte meine Meinung bzgl. FFF und Sphinx ausreichend verdeutlichen, oder?
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon lewstherin » 26. Januar 2022, 22:22

Pavlos hat geschrieben:
lewstherin hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Da sind letzte Woche ein paar unschöne Ausdrücke und Beschimpfungen gefallen, die so niemals hätten ausgesprochen werden dürfen. Und genauso krumm und unschön wie der eben von mir geschriebene Satz geht es wohl auch im Kopf der Sphinx Jungs ab. Dass sie Kritik äußern ist natürlich legitim, aber die Art und Weise ging gar nicht. Das war wie Fridays for future - nur in schlecht, ohne Sackhaare und grob asozial!!

Und was der Eternal Champion Schmied dann abgezogen fand ich fast noch enttäuschender. Auch er soll seine Ansichten natürlich kundtun, und ich bin ja auch für den Dialog (gerne auch mit Herzblut und feurig geführt), aber seine eigenen Fans zu beschimpfen, nur weil sie andere Ansichten haben ist extrem billig. Wenn so jemand der "Anführer" einer neuen Fangeneration sein soll, dann gute Nacht.

Keine Ahnung, ob das nun wirklich ein Generationskonflikt ist, denn es gab ja mehrheitlich Stimmen gegen Sphinx und Jason, aber so funktioniert eine sog. Szene nicht. Die Alten wissen das, die Jungen scheinbar nicht....(und mit diesem Cliffhanger treibe ich den Thread geschickt voran, harhar).

Dafür, dass du (glaub' ich) bei anderen Themen geschrieben hast, wie sehr dir Politik in der Szene/Musik auf die Nerven geht, hat's ja nicht lange gedauert, bis du eine (meiner Meinung nach sehr wichtige) Jugendbewegung mit der asozialen Spinnerband in eine Schublade steckst.


Naja, wenn du mein Posting richtig liest, dann wirst du merken, dass ich "...wie Fridays for future - nur in schlecht" geschrieben habe. Das sollte meine Meinung bzgl. FFF und Sphinx ausreichend verdeutlichen, oder?

Okay, hatte ich anders interpretiert, aber jetzt sehe ich was du meinst. Sorry!
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Pavlos » 26. Januar 2022, 23:05

Evilmastant hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Liegt alles vielleicht auch daran, dass ein Fehlverhalten nicht (mehr) wirklich gemaßregelt wird. Was widerum an unserem politisch überkorrekten Zeitgeist liegen könnte. The lost art of (zivilisiert) Tacheles reden, anstatt Kritik immer so zu verpacken, dass sie keine Gegenkritik erzeugt bzw. dass sich keiner ans Bein gepinkelt fühlt. Und die Causa Sphinx ist ein hervorragendes Beispiel dafür: hier hätte ich mir von der sog. Szene eine deutlichere Reaktion gewünscht als Empörung und ständiges Relativieren. Klare Worte habe ich nur wenige vernommen.


Lieber Pavlos, nix für Ungut, aber hier fühle ich mich dann doch noch mal zum Widerspruch genötigt.
Die Forderung nach "Maßregelung" ist wohl eher ein Ausdruck genau deiner Empörung (und vermutlich der darunter liegenden Enttäuschung). Das bringt uns nur zu weiteren Gegenmaßnahmen und Empörung auf der anderen Seite. Frei nach dem Sandkasten Motto: "Du hast meinen Sandkuchen kaputt gemacht, jetzt mache ich deinen Sandkuchen kaputt." Das mag durchaus verständlich sein, löst aber nach meiner Meinung kein Problem.


Sorry, aber da kommen wir wirklich nicht zusammen, Evilmastant. Wenn ich den Sandkuchen geformt habe und du mitspielen willst, dann darfst du das natürlich....aber ich erwarte eben auch, dass du so mitspielst, dass der Sandkuchen nicht kaputtgeht. Sphinx haben auf "unseren" Sandkuchen im wahrsten Sinne des Wortes gepinkelt. Eternal Champion Jason hat das dann verteidigt und gegen die gehetzt, die das blöd fanden. Man kann das alles ja wunderbar wissenschaftlich analysieren und begründen, und ich verfolge und lese den hiesigen Thread wirklich extrem gerne mit, allerdings wird man mit dem Liefern einer friedlichen Lösung scheitern....da die Gegenseite bewusst nicht zuhören will.

Klaro bevorzuge auch ich den erwachsenen Dialog nebst entsprechender Konfliktlösung, aber damit das passiert, müssen alle Beteiligten mitziehen bzw. diesbzgl. überhaupt einen Willen zeigen. Und ich meine damit natürlich ausdrücklich Sphinx und EC, und nicht junge Metalfans generell. Nur, falls das bisher falsch rüberkam: auch ich sehe da keinen Konflikt zwischen den Generationen. Mir missfällt lediglich die Art und Weise, wie lasch mit den erwähnten Bands und ihrem Handeln umgegangen wird. Das wird so lange hin & hergedreht und verharmlost, dass z.B. im DFF sogar der „Ruhrpottcharme“ als Entschuldigung für asoziales Verhalten herhalten durfte.

Wie gesagt, da kommen wir nicht zusammen....was ja auch nicht schlimm ist, es geht um den Meinungsaustausch. Sorry übrigens, mein Geschriebenes mag jetzt nicht unbedingt zielführend in Bezug auf die ursprüngliche Diskussionsidee hier sein, und vielleicht reden wir an manchen Stellen auch einfach aneinander vorbei, aber es liegt mir am Herzen und muss raus. Wenn a dream within a dream geht, dann geht a thread within a thread vielleicht auch?!


Hippie-Ben hat geschrieben:Was stellst du dir denn unter einer deutlicheren Reaktion vor?


Nun, ich hätte mir z.B. von den sog. "Machern der Szene" einen deutlicheren Schulterschluss gewünscht. Klare Ansagen und Zeichen. Aber das Gegenteil war der Fall. Im RockHard wurden Aussagen der Band unkommentiert abgedruckt. Von einem Schreiber wohlgemerkt, der es besser wissen müsste. Im Forum des Deaf Forever relativiert der diesbzgl. ansonsten eher pingelige wrm das Ganze und schwächt es somit ab. Und das, obwohl und nachdem der Eternal Champion Schmied einen DF Schreiber, sowie die KIT-Besucher, von denen viele wohl auch regelmässig das Deaf Forever kaufen, mehrfach unter der Gürtellinie beleidigt hat. Hhhmm, ob das vielleicht etwas mit dem Engagement Eternal Champions auf dem kommenden Hell over Hammaburg zu tun haben könnte?! Da haben sich andere Szenegrößen deutlich solidarischer geäußert und positioniert. Auf all diese kleinen und großen Gesten kommt es an, so lebt man "Szene" der Jugend vor. Sowohl im Negativen, als auch im Positiven.
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Evilmastant » 27. Januar 2022, 17:23

Pavlos hat geschrieben:
Evilmastant hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Liegt alles vielleicht auch daran, dass ein Fehlverhalten nicht (mehr) wirklich gemaßregelt wird. Was widerum an unserem politisch überkorrekten Zeitgeist liegen könnte. The lost art of (zivilisiert) Tacheles reden, anstatt Kritik immer so zu verpacken, dass sie keine Gegenkritik erzeugt bzw. dass sich keiner ans Bein gepinkelt fühlt. Und die Causa Sphinx ist ein hervorragendes Beispiel dafür: hier hätte ich mir von der sog. Szene eine deutlichere Reaktion gewünscht als Empörung und ständiges Relativieren. Klare Worte habe ich nur wenige vernommen.


Lieber Pavlos, nix für Ungut, aber hier fühle ich mich dann doch noch mal zum Widerspruch genötigt.
Die Forderung nach "Maßregelung" ist wohl eher ein Ausdruck genau deiner Empörung (und vermutlich der darunter liegenden Enttäuschung). Das bringt uns nur zu weiteren Gegenmaßnahmen und Empörung auf der anderen Seite. Frei nach dem Sandkasten Motto: "Du hast meinen Sandkuchen kaputt gemacht, jetzt mache ich deinen Sandkuchen kaputt." Das mag durchaus verständlich sein, löst aber nach meiner Meinung kein Problem.


Sorry, aber da kommen wir wirklich nicht zusammen, Evilmastant. Wenn ich den Sandkuchen geformt habe und du mitspielen willst, dann darfst du das natürlich....aber ich erwarte eben auch, dass du so mitspielst, dass der Sandkuchen nicht kaputtgeht. Sphinx haben auf "unseren" Sandkuchen im wahrsten Sinne des Wortes gepinkelt. Eternal Champion Jason hat das dann verteidigt und gegen die gehetzt, die das blöd fanden. Man kann das alles ja wunderbar wissenschaftlich analysieren und begründen, und ich verfolge und lese den hiesigen Thread wirklich extrem gerne mit, allerdings wird man mit dem Liefern einer friedlichen Lösung scheitern....da die Gegenseite bewusst nicht zuhören will.

Klaro bevorzuge auch ich den erwachsenen Dialog nebst entsprechender Konfliktlösung, aber damit das passiert, müssen alle Beteiligten mitziehen bzw. diesbzgl. überhaupt einen Willen zeigen. Und ich meine damit natürlich ausdrücklich Sphinx und EC, und nicht junge Metalfans generell. Nur, falls das bisher falsch rüberkam: auch ich sehe da keinen Konflikt zwischen den Generationen. Mir missfällt lediglich die Art und Weise, wie lasch mit den erwähnten Bands und ihrem Handeln umgegangen wird. Das wird so lange hin & hergedreht und verharmlost, dass z.B. im DFF sogar der „Ruhrpottcharme“ als Entschuldigung für asoziales Verhalten herhalten durfte.

Wie gesagt, da kommen wir nicht zusammen....was ja auch nicht schlimm ist, es geht um den Meinungsaustausch. Sorry übrigens, mein Geschriebenes mag jetzt nicht unbedingt zielführend in Bezug auf die ursprüngliche Diskussionsidee hier sein, und vielleicht reden wir an manchen Stellen auch einfach aneinander vorbei, aber es liegt mir am Herzen und muss raus. Wenn a dream within a dream geht, dann geht a thread within a thread vielleicht auch?!


Ich glaube, hier irrst du dich. Du beschreibst das Problem auf der Ebene des Phänomens. Und mit einem Blick von dort bin ich zu 100% deiner Meinung. Ich würde sogar behaupten, dass, wenn wir jetzt jeder mit einem Kaffee bewaffnet, zusammen am Tisch sitzen würden, hätten wir uns sehr schnell auf einen Konsens verständigt. Durch die (zumindest zum Teil) notwendigen Zuspitzungen während einer Diskussion in so einem Fadenverlauf wird die Konsensbildung leider sehr erschwert. Deine angeführten Punkte kann ich aber alle teilen. Ich ziehe lediglich andere Schlüsse aus ihnen, weil ich einen anderen Blickwinkel einnehme.
Vielleicht lässt sich die Diskussion an anderer Stelle (KIT?, HOA?) ja mal persönlich führen. Würde mich jedenfalls sehr freuen. :smile2:
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Hofi » 27. Januar 2022, 19:04

Evilmastant hat geschrieben:...wenn wir jetzt jeder mit einem Kaffee bewaffnet, zusammen am Tisch sitzen würden....


Und hier sehen wir das ganze Problem.

Kaffee, Tisch, sitzen.... Das klingt schon sehr nach Etablishment und Großmutter.

Schales Bier, schartige Schwerter, Leder und Bräute. Das ist Metal.













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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon thorondor » 27. Januar 2022, 19:37

Hofi hat geschrieben:
Evilmastant hat geschrieben:...wenn wir jetzt jeder mit einem Kaffee bewaffnet, zusammen am Tisch sitzen würden....


Und hier sehen wir das ganze Problem.

Kaffee, Tisch, sitzen.... Das klingt schon sehr nach Etablishment und Großmutter.

Schales Bier, schartige Schwerter, Leder und Bräute. Das ist Metal.



die beiden wollen ja nicht den Stahl zelebrieren, sondern ein Altherrenkränzchen feiern. Würd ich auch vorziehen :yeah:
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Dr. Best » 27. Januar 2022, 19:45

Die wichtigste Frage zuerst: wer zum Geier sind Sphinx? EC fand ich ja schon immer lächerlich, aber gut, kann nicht jeder meinen edlen Geschmack haben. Wichtiger ist doch:

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Ich sehe das auch weniger als Alterskonflikt. Ich denke es ist einfach ein Zeitzeichen, dass es vielen immer weniger um die Musik als um die Party, das Gesehenwerden, die Akzeptanz im Social Media usw geht. Der überwältigende Großteil ist glücklich am KIT, und das ist mir wichig.


Sehe ich wie der Oli und hat mir im Laufe der Zeit (neben anderen, persönlichen Faktoren) den Spass am KIT irgendwie genommen. Als ich 2009 das erste Mal vor Ort war, bin ich mit vielen Leuten ins Gespräch gekommen, die alle auf ihre Art mit Herzblut und Nerdigkeit dabei waren, sich wie kleine Kinder auf bestimmte Bands gefreut haben. Gefühlt (?) hat diese Stimmung zuletzt abgebaut, ich erlebe nicht wenige, die zum KIT fahren, weil KIT ist, nicht, weil Band XYZ spielt. Vielleicht bin ich da auch zu eigen und zu engstirnig, wer weiss. Für mich hat das auch nix mit alt oder jung zu tun - jung waren wir alle mal, sind trotzdem grossteils ganz ordentlich geworden (ausser der Hofi vielleicht :harrr:)

Im Übrigen finde ich bei all meinem Genörgel bewundernswert, wie man als Veranstalter mit solchen Asi-Situationen zurecht kommen und weiter machen kann. Bei meiner handvoll organisierter Shows gab es bisher einen Eklat, als jemand aus dem Publikum übergriffig wurde. Meine Shows sind/waren klein, familiär, friedlich und ein Platz zum sich wohlfühlen. Der Abend bzw die Aktion das absolute No-Go für mich und der Grund, die Reissleine zu ziehen. Insofern grossen Respekt dir, Oli, dass du trotz solcher Vorkommnisse weitermachst und dem die Stirn bietest!
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Hippie-Ben » 27. Januar 2022, 21:54

OT: Dr. Best, cleane bitte mal deinen Nachrichtenordner damit meine PNs der letzten zwei Jahre nachrücken können :lol:
Gruß

Sorry Leute, weiter geht's! :-D
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Re: Alt gegen Jung (oder: zu wenig Bier in Ägypten)

Beitragvon Pavlos » 27. Januar 2022, 22:22

thorondor hat geschrieben:
Hofi hat geschrieben:
Evilmastant hat geschrieben:...wenn wir jetzt jeder mit einem Kaffee bewaffnet, zusammen am Tisch sitzen würden....


Und hier sehen wir das ganze Problem.

Kaffee, Tisch, sitzen.... Das klingt schon sehr nach Etablishment und Großmutter.

Schales Bier, schartige Schwerter, Leder und Bräute. Das ist Metal.



die beiden wollen ja nicht den Stahl zelebrieren, sondern ein Altherrenkränzchen feiern. Würd ich auch vorziehen :yeah:


Wer weiß, vielleicht klappt das ja mit dem Sacred Metal Stammtisch beim Thorsten Hepp dieses Jahr.

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:yeah:
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