Hui, hier geht`s ja schon ganz schön zur Sache!

Danke erstmal an Goatstorm für das tolle Track-By-Track-Review dass (fast) jedem das Album defintiv schmackhaft machen sollte. Hier meine ersten Eindrücke:
Ich habe gerade den ersten Durchlauf beendet nachdem ich voller Freude und Aufregung in die Stadt gerast bin und die (in der Tat hässliche) Bleckbox und die Doppel-LP (Schöne Aufmachung!) mitgehen haben lassen. Zuhause dann alles andere in die Ecke geschmissen, Treppen rauf gestürmt, CD ausgepackt, Hopfhörer in die Stereoanlage, Booklet zur Hand und los ging`s!
Das Intro zum Titeltrack lies mich dann erst einmal schlucken. Ich hatte mir so einiges erwartet, aber das klingt dann doch schon extrem untypisch für MAIDEN-Verhältnisse. Interessante Soundcollage, die aber defintiv zu lang ausgefallen ist. Dann legt der bekannte Titeltrack mit wuchtigen Gitarrenriffs los und schon gibt es die erste Überraschung zu vermerken: Die Produktion! Sass da wirklich wieder Kevin Shirley hinter dem Mischpult? Man mag es angesichts des angenehm warmen, athmosphärischen und druckvollen Sounds kaum glauben! Keine Spur von der Trockenheit und Blässe des Sounds der Vorgängeralben. Sehr gut! Der Song an sich gefällt mir ehrlich gesagt sehr gut. Der Refrain ist in der Tat alles andere als innovativ, aber die Strophen machen das meiner Meinung wieder wett. Ein guter Einstand!
Zu "El Dorado" gibt es im Grunde nicht mehr viel hinzufügen. Der mit Abstand schwächste Track der Platte punktet durch einen guten Refrain, kann aber ansonsten nicht wirklich begeistern. Kein Totalausfall wie damals "Wildest Dreams" aber auch kein zukünftiger Klassiker.
Dann folgt mit "Mother Mercy" der erste noch nicht bekannte Track des Albums. Ich höre voller Spannung hin und atme nach wenigen Sekunden bereits erleichtert auf. Tolle Gitarrenmelodien leiten einen stampfenden Rocker ein und sofort muss ich an "Somewhere In Time" denken. Allgemein bin ich der Meinung dass "The Final Frontier" sehr stark nach "Somewhere In Time" und "Seventh Son Of A Seventh Son" klingt, kombiniert mit den drei vorigen Studioalben der 00er Jahre. Der Track weist in erster Linie einen tollen Pre-Chorus auf, der eigentliche Refrain kann (noch) nicht ganz überzeugen. Lässt "El Dorado" auf jeden Fall schnell vergessen.
Dann folgt "Coming Home". Ein stimmungsvolles Eingangsriff stellt die Einleitung für diese "Power-Ballade" dar. Innerhalb des Bandkataloges am ehesten vergleichbar mit "Out Of Shadows", gefällt mir aber allgemein besser. Tolle Gesangsleistung von Bruce und super Gitarrensoli!
Nächster Track ist "The Alchemist". Yeah, endlich wieder ein typischer MAIDEN-Rocker der schön nach vorne los galoppiert und durchgehend Gas gibt. Genau das habe ich vermisst! Solches Songwriting war in den letzten Jahren höchstens bei "The Fallen Angel", "Montsegur" oder "Lord Of Light" auszumachen. Hätte auf jedem Album der goldenen Phase eine gute Figur abgegeben! Könnte ein heimlicher Favorit werden.
Die zweite Hälfte des Albums kann ich nach nur einem Durchlauf noch nicht detailliert revue passieren lassen. Die überlangen Kompositionen überraschen durch viele Breaks, Tempowechsel und ungewohnte Melodieführungen. Vor allem bei "Isle Of Avalon" sind mir die von Goatstorm genannten Selbstzitate aufgefallen. Hier hat man stellenweise kleine Teile aus "No More Lies" und "Paschendale" recycled.
Hervorheben möchte ich aber trotzdem "The Talisman". Der Song weist sofort das typische Songwriting von Jannick Gers auf, welches sich im "The Legacy"-artigen Intro manifierst. Und dann! Ein sehr hartes Riff, super Strophen, ein toller Refrain. Ein absolutes Highlight und einer der besten MAIDEN-Track der letzten Jahre.
Soviel erst einmal von mir, später mehr! Erste Progonse mit rosa Fanbrille: Bestes Album seit "Seventh Son Of A Seventh Son" ...
