Kaum geht man zu zwei Konzerten, ist der Wochenrhythmus futsch. Weil ihr es eh nicht nachprüfen könnt, habe ich diese Woche einfach folgende kalte Platten angehört:
Goat Explosion - Rumors of ManZiegendoom mit ordentlich Hörnern.
Vulgar SaintsBlut Aus Nord - 777 - Sect(s)Blut Aus Nord - 777 - The DesanctificationWer hat das Uhrwerk mit Ichor gefüttert und ihm befohlen, Musik zu komponieren? Das Pendel schwingt zwischen den Scheitelpunkten mechanischer Kälte und sonderbar positiver Melodiebögen.
Epitome 2Necros Christos - Domedon DoxomedonDinge, in denen ich bei diesem Wetter gerne untertauchen wĂĽrde:
1. Eine mit flĂĽssigem Stickstoff gefĂĽllte Badewanne.
2. Der Klang der Solo-Gitarren auf diesem Album.
Einige der Death Metal-Passagen wirkten im Laufe dieser ersten paar Durchgänge wie etwas unerquickliches Rhythmusgeschiebe, das hätten sie eigentlich mit noch mehr Melodien und Soli ausstopfen können. Aber allein die Produktion dieser Gitarren!
Exiled in TransformationUrfaust - The Constellatory PractiveEine Wiederaufnahme der ambient-unterstützten Herangehensweise aus den frühen Tagen der Band, mit meditativem Anstrich anstelle von Goethes Faust und Drone-Einflüssen anstelle der krude leiernden Black Metal-Riffs? Schön, dass das Duo trotz des gesteigerten Arbeitstempos nicht stagniert, obwohl genügend selbstgeschaffene Nischen locken, in denen es bequem eine ganze Karriere lang hocken könnte. Der Blick auf den Alben scheint dabei in Richtung luftigerer Alkoven zu gehen, während der modrige Kellerkram eher den wachsenden Stapel an Split-Veröffentlichungen nährt.
False Sensorial ImpressionsUrfaust/Ghoul Cult - GhoulfaustSeite Ur: Zum Beispiel hier. Fieses abrasives Zeug. Wenn man beim Frühstück statt Marmelade versehentlich Schleifsand erwischt. Erinnert mich an das gerade total angesagte Kwade Drös-Album.
Seite Cult: Öder als die ehemaligen Rasenflächen, die der Sommer hinterlassen hat. Laut Metal-Archiven das einzige Lebenszeichen seit 2004. Die Welt hat nichts versäumt.
Age of Taurus - The Colony SlainPrinzipiell ein gutes Album, aber einige kompositorische Entscheidungen kann ich bisher nicht nachvollziehen. Die Momente, in denen hässliche Keyboardfanfaren ertönen, wirken wie ausgewürfelt und einige Gesangspassagen fallen aus der Grundstimmung der Lieder heraus. Vielleicht etwas zu viel gewollt?
Taken to the TowerLegend - From the FjördsIn Pavlos' Gegenwart würde ich das aus Angst vor Griechenzorn nicht sagen, aber weil er gerade nicht hinhört: Die A-Seite ist deutlich besser als ihre Kehrseite. Wenn man "The Destroyer" und "The Wizard's Vengeance" auf eine goldene Waagschale legt und "R.A.R.Z." und "The Iron Horse" auf die andere, handelt man sich eine Delle im Walnussholzparkett ein.
The Wizard's VengeanceArkham Witch - Get thothed Vol. IIIInteressanter als die ersten beiden Bände, weil Ungehörtes aus The Lamp of Thoth-Zeiten enthalten ist. Doch ich prangere an: Metal-Lieder mit Texten über Leibniz und Kant? So war das alles nicht gedacht!
Lord of the Midnight HourEternal Champion - The Armor of IreKurzweilig.
Darkthrone - F.O.A.D.Punkthrone! Ein surreales Gefühl beschleicht mich, wenn ich darüber nachdenke, dass ich die CD im Jahre 2008 erworben habe und sie damit sicherlich zu den ersten paar Dutzend Metalalben gehört, die ich in diesem Leben gekauft habe. Damals kannte ich keine einzige der Bands, über die Funriz ohne jeden Unterlass reden muss.
"Church of Real Metal" ist übrigens die Darkthrone-Version von "Burning Savior" und "Splitkein Fever" hat das krudeste, schönste Rostsägen-Solo aller Zeiten.
Canadian Metal