Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Iron Angel » 23. Februar 2010, 23:30

Ein interessanter, lesenswerter Text, der in meinen Augen auch viel Wahres enthält, mir allerdings zu sehr auf eine Lobpreisung des Metals aus ist und eines gewissen Tunnelblicks nicht entbehrt.

Heavy Metal als Gegenentwurf zum Mainstream mag Anfang der 80er noch richtig gewesen sein, allerdings ist das heutzutage längst passé. Betrachte ich den Metal in seiner Gesamtheit, so ist er längst Mainstream, insbesondere wenn man ihn mit anderen, ich möchte fast sagen richtigen Subkulturen wie bspw. Rockabilly oder Northern Soul vergleicht. Da nützt es auch nichts, wenn man im Metal extreme Randbereiche finden kann, für die man auch heutzutage noch schräg angeguckt werden kann, sofern man sich auf diese Bereiche spezialisiert.
Die von mir so geliebten und auch hier im Board überwiegend behandelten klassischen Spielarten schocken niemanden. Ganz im Gegenteil verhält es sich so, dass fast jeder etwas mit dieser Musik anfangen kann, auch wenn der- oder diejenige primär andere Musik hört, nicht 1000 Underground-Bands kennt, respektive mit einer stattlichen Tonträger-Sammlung aufwarten kann. Diese Leute mögen dann zwar geschmacksmäßig nicht so breit aufgestellt sein, wie der, welcher in erster Linie Metal hört, aber irgendwas lässt sich für fast jeden finden. Habe ich oft genug getestet und das Ergebnis ist ganz eindeutig. Nicht umsonst verfügen auch die allermeisten großen Tonträger-Anbieter immer auch über eine nicht gerade kleine Metal-Abteilung, was doch wohl vermuten lässt, dass noch mehr Leute außer ein paar spezialisierter Freaks diese Mucke hören/kaufen.

Nun zum Vinyl. Dass es im Metal einen aus meiner Sicht fragwürdigen Trend hin zum Vinyl gibt, meine ich wahrgenommen zu haben. Das ist allerdings nichts, was der Metal exklusiv für sich gepachtet hat und wenn ich nun darauf zurückkomme, dass der Metal eigentlich gar keine richtige Subkultur ist, so fällt mir bei Betrachtung der (Jugend)Kulturen, in den das subkulturelle Element noch wesentlich ausgeprägter ist, auf, dass dort noch viel stärker als im Metal Wert auf Vinyl gelegt wird. Ab und an lese ich auch mal in einem solchen Subkultur-Forum mit und dort heißt der Thread für die neuen Tonträger nicht „Zuletzt gekaufter Tonträger“, sondern „Euer neustes Vinyl“.
Eine Andersartigkeit durch das Kaufen von Vinyl zum Ausdruck zu bringen, kann ich nicht erkennen. Das war Mitte der 90er so, als die allermeisten nur CDs gekauft haben, aber mittlerweile wird so viel Vinyl gekauft, dass es in meinen Augen eher Trendreiterei ist, dieses zu tun, denn es macht gefühlt jeder. Womit ich auch wieder bei einer meiner Lieblingsthesen bin, nämlich der, dass auch die Mehrheit der Metaller innerhalb ihres Universums nur Trendhuren sind, so wie die allermeisten anderen Menschen innerhalb ihrer Universen auch. Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass selbst Media Markt und Saturn hier in Bielefeld Vinyl-Abteilungen haben, was man wohl auch als Indiz dafür sehen kann, dass das Vinyl seinen zwischenzeitlichen Underground-Status verloren hat.


Acurus-Heiko hat geschrieben:Seine besondere archaische Grundhaltung bringt der Metaller durch teilweise irrationale Anhäufung und Zurschaustellung technisch überholter Tonträger (LP) zum Ausdruck. Das stärkt sein Selbstwertgefühl und überhöht seinen Anspruch auf Andersartigkeit.

Womit mir bei einer weiteren meiner Lieblingsthesen sind, welche besagt, dass Metal schon immer viele Leute, die unter komischen Komplexen leiden, angezogen hat.

Okay, meine Thesen mögen das Potential haben, dass sich manch einer vor den Kopf gestoßen fühlt, aber ich weiß auch sehr gut, dass es eine Menge Metaller gibt, die schwer in Ordnung sind. Darüber hinaus deucht mir auch, dass gerade hier am Board viele solcher anzutreffen sind. Also, bang on... <3 :yeah:
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Björn » 23. Februar 2010, 23:35

Acurus-Heiko hat geschrieben:
Björn hat geschrieben:Den einzigen Kritikpunkt -aus meiner ganz persönlichen Sichtweise- sehe ich in Punkt 1. der Analyse: Ich sehe nicht die Abgrenzung, das Anderssein des Metals im Format des Tonträgers, sondern einzig und allein in seinem Inhalt begründet.


Das ist u.a. der "musikalische Code".

Gruß, Heiko


O.K., dann liegt eben hier meine kleines Problem: Der "musikalische Code" definiert für mich das "Anderssein" des Metals und nicht das Tonträgerformat.

Aber na ja, das ist eigentlich eine eher akademische Fragestellung.
Ich wünsche Dir noch gute Besserung!
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Sabbatical Maniac » 23. Februar 2010, 23:50

Acurus-Heiko hat geschrieben:Möge der Metal-Gott uns gnädig sein und die restlichen Vinylpressmaschinen schützen. Neue werden nämlich nicht mehr gebaut.


An dieser Stelle hab ich einen Schreck bekommen. Aber insgesamt einige sehr schöne Überlegungen. Ich bin auch ein verbohrter Vinylsammler und umgehe CDs wo immer es möglich ist. Warum das so ist, darüber hab ich mir noch nie viele Gedanken gemacht. Ein paar deiner Ausführungen leuchten mir ein, andere treffen nicht so zu. Aufgrund unzureichender Hörmöglichkeiten greife ich gerne auf digitale Kopien zurück, im Auto, beim Sport etc. ist ein Plattenspieler eben unbrauchbar. Aber auch in diesen Fällen reicht mir dann die pure Musik ohne das beschriebene Ritual. Wichtig ist für mich nur wertvolle Musik auch auf einem wertigen Tonträger zu besitzen. Sowie man ein schönes Schmuckstück auch in einem schönen Schmuckkästchen aufbewahrt und nicht in einer Plastiktüte. Wenn ich die Sachen die ich auf Vinyl besitze auch nur auschließlich vom Vinyl hören würde, würden mir sehr viel Hördurchgänge fehlen.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Acurus-Heiko » 24. Februar 2010, 00:10

@ Iron Angel: Ich glaube, Du hast meinen Text jetzt etwas zu ernst genommen. Eigentlich habe ich mich bemüht, hie und da etwas Selbstironie einfließen zu lassen :smile2:

Nur ein Einwurf als Beispiel: Du schreibst: "Dass es im Metal einen aus meiner Sicht fragwürdigen Trend hin zum Vinyl gibt, meine ich wahrgenommen zu haben. Das ist allerdings nichts, was der Metal exklusiv für sich gepachtet hat ..." Das habe ich auch nicht behauptet. Was aber exklusiv für den Metal steht und mit Vinyl verbunden ist, steht noch mal bei @Björn.

@ Björn: Das "Anderssein" wird natürlich nicht nur durch "Code" und "Vinyl" definiert. Da zählt sicherlich noch einiges mehr dazu. "Anderssein" ist auch nicht im absolut grundsätzlichen Sinn zu verstehen. Ich bin mir jedoch sicher, daß es Dinge gibt, die den überzeugten Metal-Fan in der Art, wie er sein Fan-Sein lebt, von Fans anderer Genres unterscheidet. Das wollte ich aus Spaß an der Freude mal am Vinyl festmachen. Hierbei ist für mich der Zusammenhang mit dem Cover frappierend. Das Cover ist für den Metal als optische Ausdrucksform seiner Inhalte eigentlich konstituierend. Diese Bedeutungskraft hat das Cover für andere musikalische Spielarten so nicht. Damit ist die LP eigentlich tragendes Element für den Metal.

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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Piledriver » 24. Februar 2010, 00:21

kann da "Iron Angel´´s" aussage eigentlich nur unterstreichen. vinyl ist eben trendy geworden. genauso wie kultigen underhgroundbands huldigen und auf ebensolche festivals zu pilgern. auch wenn es genug fans gibt die es rein der liebe zum vinyl und underground wegen tun. aber mitläufer und nachplapperer gab es schon immer zahlreiche. und das werden nicht weniger,im gegenteil. kein spezielles problem im metal. denn auch in anderen "alternativen" musikrichtungen (metal ist längst keine subkultur mehr ) wie zb. Rockabilly/Psychobilly rennen genug mitläufer herum die nur dabei sind weil es schick ist aufzufallen und anders zu sein.nur das im Rockabilly/Psychobilly im gegensatz zum metal traditionen vor erneuerung stehen und diese auch sehr gerne gepflegt werden. aber das jetzt etwas zuweit vom thema weg...

bin dennoch ganz froh dass das vinyl nicht kleinzubekommen ist. nur lohnen tut sich das für die bands wenn überhaupt nur sehr selten
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Iron Angel » 24. Februar 2010, 00:23

Acurus-Heiko hat geschrieben:@ Iron Angel: Ich glaube, Du hast meinen Text jetzt etwas zu ernst genommen. Eigentlich habe ich mich bemüht, hie und da etwas Selbstironie einfließen zu lassen :smile2:

Nur ein Einwurf als Beispiel: Du schreibst: "Dass es im Metal einen aus meiner Sicht fragwürdigen Trend hin zum Vinyl gibt, meine ich wahrgenommen zu haben. Das ist allerdings nichts, was der Metal exklusiv für sich gepachtet hat ..." Das habe ich auch nicht behauptet.


Ups... da brach sich wohl wieder der humorlose Ironie-Allergiker in mir Bahn :wink: ...will auch nicht drauf rumreiten, aber "...doch versteht sich Metal in Abgrenzung von anderen Genres als Gesamtkunstwerk" im Kontext mit Vinyl-Leidenschaft ließ mich eine Exklusivität für den Metal als impliziert erahnen :wink: . Nichts für ungut, ist n interessantes Thema, zu dem ich mir schon manchen Gedanken gemacht habe und nun auch mal ein paar Zeilen schreiben wollte, obgleich ich -insbesondere wegen mancher aus meiner Sicht heikler Punkte- eigentlich eh eine RL-Diskussion darüber bevorzugen würde...
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Acurus-Heiko » 24. Februar 2010, 00:28

Iron Angel hat geschrieben: ... obgleich ich -insbesondere wegen mancher aus meiner Sicht heikler Punkte- eigentlich eh eine RL-Diskussion darüber bevorzugen würde...


Dafür habe ich den Text eingestellt.

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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Iron Angel » 24. Februar 2010, 00:37

Acurus-Heiko hat geschrieben:
Iron Angel hat geschrieben: ... obgleich ich -insbesondere wegen mancher aus meiner Sicht heikler Punkte- eigentlich eh eine RL-Diskussion darüber bevorzugen würde...


Dafür habe ich den Text eingestellt.

Gruß, Heiko


Falls ich's mal zum KIT oder so schaffen sollte (dieses Jahr wird's leider nichts), ließe sich bestimmt was machen :)
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Acurus-Heiko » 24. Februar 2010, 00:44

Piledriver hat geschrieben:metal ist längst keine subkultur mehr


Das sehe ich anders. Es gibt zahlreiche, regelmäßig stattfindende, bei der Zuschauerzahl überschaubare Konzerte, die nicht zu Großfestivals ausgeartet sind. Es gibt im Print- wie im Internetbereich eine breite, lebendige und oft sehr unabhänige Infrastruktur. Es gibt eine offenbar wachsende Zahl von Unternehmungen, die weit ab der etablierten Kulturindustrie Nischen sucht, besetzt und mit regelmäßigen Veröffentlichungen ausfüllt. Dies sind u.a. wesentliche Säulen einer Subkultur, wobei auch diese den Gesetzen des Marktes ausgesetzt ist.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Iron Angel » 24. Februar 2010, 01:08

Acurus-Heiko hat geschrieben:
Piledriver hat geschrieben:metal ist längst keine subkultur mehr


Das sehe ich anders. Es gibt zahlreiche, regelmäßig stattfindende, bei der Zuschauerzahl überschaubare Konzerte, die nicht zu Großfestivals ausgeartet sind. Es gibt im Print- wie im Internetbereich eine breite, lebendige und oft sehr unabhänige Infrastruktur. Es gibt eine offenbar wachsende Zahl von Unternehmungen, die weit ab der etablierten Kulturindustrie Nischen sucht, besetzt und mit regelmäßigen Veröffentlichungen ausfüllt. Dies sind u.a. wesentliche Säulen einer Subkultur, wobei auch diese den Gesetzen des Marktes ausgesetzt ist.


Jein.
Natürlich gibt es im Metal Randbereiche, die sich der öffentlichen Wahrnehmung weitestgehend entziehen, aber wenn ich den Metal in seiner Gesamtheit als Mainstream bezeichne, dann bietet sich ein Blick auf andere als Mainstream "verrufene" Bereiche an. Hier würde ich dann am liebsten den Hip Hop rauspicken, wo ich weiß, daß es dort ebenfalls eine lebendige Szene abseits der Chart-Notierungen gibt. Und ich gehe jede Wette, dass es das auch in den Bereichen der Klassik und höchstwahrscheinlich auch im Pop gibt. Bei Volksmusik könnte es kritisch werden. Zumindest ist mir nicht bekannt, daß sich jemand anschicken würde, einen KRAUDN SEPP zu beerben – vielleicht weiß der Ziegenbocksturm da mehr...
Darüber hinaus würde ich klar verneinen, daß echte Subkultur irgendwelchen Marktgesetzen unterworfen ist.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Acurus-Heiko » 24. Februar 2010, 01:21

Iron Angel hat geschrieben:Darüber hinaus würde ich klar verneinen, daß echte Subkultur irgendwelchen Marktgesetzen unterworfen ist.


Nun ja, innerhalb einer Subkultur werden die LPs oder CDs nicht verschenkt. Und die Konzertkarten samt Getränke werden auch nicht zum Nulltarif abgegeben. Insofern regelt der Markt schon die Dinge.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Iron Angel » 24. Februar 2010, 01:36

Ja, was die Tonträger oder Getränke anbelangt stimmt das natürlich. Ich meinte das auch eher in dem Sinne, daß die Subkultur auch dann existieren würde, wenn es keine kostenpflichte Untermalung geben würde und sie sich somit einer Kontrolle duch das Kapital entziehen würde. Das könnte auch im Metal so sein und es würde auch bestimmt so sein, wenn es eben nicht ne Menge Bands geben würde, die in ihrer Gesamtheit ne Menge Kohle einfahren würden. Und dann würde der Metal auch wieder ein echtes Nischendasein führen, wäre nicht mehr in 10-Meter-Regalen in jedem Media Markt verfügbar und würde wieder zu einer echten Subkultur werden - ich wäre dabei :) ...wobei ich aber auch nicht verschweigen möchte, daß ich selber froh bin, von der Vielfalt zu profitieren, welche eine zum Mainstream avancierte Subkultur automatisch mit sich bringt.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Piledriver » 24. Februar 2010, 09:24

wie schon erwähnt,"in seiner gesamtheit" ! das es in den randbereichen etwas anders aussieht steht außer frage.
diejenigen die heavy metal immernoch als subkultur empfinden (jedem seine meinung) sollten sich mal überlegen was diese subkultur denn ausmacht ? abseits der masse nach eigenen regeln,werten und normen leben. gibt es in der gesamtheit nicht mehr. heavy metal ist inzwischen in der gesellschaft salonfähig und oft auch angepasst geworden. eine subkultur jedoch entzieht sich möglichst jeder annäherung an den mainstream .dies schlißt für mein empfinden auch eine überwiegend traditionelle musikalische ausrichtung mit ein.aber inzw. gilt ja alles als rock oder metal indem ein hartes gitarrenriff vorkommt. selbst schunkellieder mit e-gitarren werden innerhalb der szene als heavy metal anerkannt und beworben.

heavy metal findet inzwischen auch im tv seinen platz wie in sendungen wie die von Stefan Raab oder/und tv werbung für das neuste Kiss/Iron Maiden,Manowar/Rage usw album. früher undenkbar. ebenso wie diverse chartplatzierungen. alles was sich auch nur weiter als im ansatz dem mainstream öffnette war bis ende der 80er verpönt und man war stolz darauf ohne diese anbiederungen auszukommen und sich seine eigene nische geschaffen zu haben die ihre eigenen regeln hat

seit die CD die LP abgelöst hat gilt das vinyl als aushängeschild für wahre musikliebhaber.was jedoch nichts mit subkultur zutun hat sondern anderen dingen. das vinyl wird von jedem wahren musikfan geliebt. egal ob metalhead,rockabilly oder hip hopper.

natürlich haben das auch die großen tonträgerketten geschnallt das hier ein markt ist. die absatzzahlen von vinyl sind in den letzten jahren zwar wieder stark gestiegen. doch das geschäft mit vinyl ist vorallem ein zugeständnis an eine leidenschaftliche treue fanbase . nicht mehr nicht weniger.

ich kaufe mir zugegeben dennoch eher eine neuerscheinung auf CD als Vinyl weil ich der meinung bin das voll digitale aufnahmen auf vinyl einfach scheiße klingen.nur wenn eine veröffentlichung auch analog oder zumindest teil analog produziert wurde kauf ich mir Vinyl.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon MetalHart » 24. Februar 2010, 09:49

Piledriver hat geschrieben:das vinyl wird von jedem wahren musikfan geliebt.


Ich hasse Vinyl. Und noch mehr hasse ich diesen albernen Schwanzvergleicher Kult der in den letzten Jahren darum entstanden ist.
Zuletzt geändert von MetalHart am 24. Februar 2010, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Björn » 24. Februar 2010, 09:59

Acurus-Heiko hat geschrieben:@ Björn: Das Cover ist für den Metal als optische Ausdrucksform seiner Inhalte eigentlich konstituierend. Diese Bedeutungskraft hat das Cover für andere musikalische Spielarten so nicht. Damit ist die LP eigentlich tragendes Element für den Metal.

Gruß, Heiko


Wie wäre es mit CD's in LP-Covern? *Advocatus :satan: -Modus *

:lol:
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