Im Sommer weniger Doom

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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon EpicEric » 10. Dezember 2014, 20:20

Jemand schon die neue ISOLE gehört? Halte ich für sehr ambivalent, aber doch gelungen. Ich paste mal mein Review von woanders hier rüber:

Die Band FORLORN hat in ihren 13 Jahren nicht ein Album rausgebracht. Dann benannte sie sich um in ISOLE und seit 2004 ist "The Calm Hunter" nun schon der sechste Longplayer. Epic Doom Metal hat sich der Vierer aus Gävle, Schweden, auf die Fahne geschrieben und schaffen das offenbar mal mehr, mal weniger gut, da die einzelnen Alben bei den Archives zwischen schlappen 60 und satten 100% schweben.
FĂĽr mich jedenfalls war die Band bis vor dem aktuellen Langeisen Neuland, und weil Epic Doom nicht nur eine musikalische Einordnung, sondern ein automatischer Vertrauensvorschuss seitens des Musikkenners ist, war ich gespannt.

Der Titeltrack beginnt befremdlich. Upbeats und dominantes Keyboard sind nicht, was man erwartet, aber Dranbleiben lohnt sich. Auch wenn derlei Ausbrüche und auch solche in schwarzmetallische Gefilde keine Seltenheit auf "The Calm Hunter" sind, darf doch von einem amtlichen Brocken des eben Versprochenen geredet werden. Die Vocals sind ebenso stilvernarrt wie auch hehres Qualitätsmerkmal, die die Schwere und den sakralen Tenor des Albums hervorragend tragen. 'Dead To Me (The Destroyer Part I)' entfacht in der zweiten Hälfte schon genug Pathos, um den Vorschusslorbeeren gerecht zu werden, aber richtig Fahrt aufnehmen (figurative Bedeutung gegensätzlich zur buchstäblichen) tut das Album zunehmend im späteren Verlauf. 'Into Oblivion' geizt dennoch nicht mit mitreißenden Passagen schleppender gelayerter Vocals, die sich als eines der vielen Highlights der Platte zeigen. 'Perdition' hält mit seinen Glanzstellen weniger lange hinter'm Berg und herrscht mit seinem erhabenen Chorus schon früh das Lied hoch auf's Siegertreppchen. Hier sind die angeschwärzten Elemente auch am dominantesten und bringen dem Titel einiges an Abwechslung, wenn man mit dem plötzlich stellenweise gutturalen Gesang klar kommt. Always end on a high note - zu Herzen genommen, verinnerlicht und 'My Regret (The Destroyer Part II)' ans Ende von "The Calm Hunter" gestellt. Obwohl - oder gerade weil - der Song stark ins Atmosphärische abdriftet, ist der martialisch-melancholische Ausklang ein göttliches Stück Musik. Zunächst ruhige Akkorde auf vakanten Drums, ehe nach der Hälfte nahezu unbemerkt der schleichende Umschwung geschieht, ohne mit der Atmosphäre zu brechen. Der Finalpart ist schlicht erhaben.

Für eine minimale Horizontdehnung gibt es hier ein wirklich gelungenes Doom Metal Album, das aus dem derzeit florierenden Genre hervorsticht, weil es sich nicht immer in repetetiver Monotonie verrennt, sondern den Hörer mit Abwechslung bei der Stange hält. Das Ganze sonst aber vollkommen im Zeichen erdrückender Schwerfälligkeit und ungebrochener Doom-Gnosis.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon Siebi » 10. Dezember 2014, 22:34

Mädchendoom, den ich gerne hören mag. Die neue LP steht schon lange auf dem Einkaufszettel.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon warstarter » 27. Dezember 2014, 12:38



Neues von Monolith Cult, definitiv kein Mädchendoom. Warum die so ein klein wenig untergegangen sind in der ganzen Veröffentlichungsflut versteh ich nicht so ganz. Für die Band gibts wohl keine Lobby, von daher No-Lobby-Doom.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon Killmister » 8. Februar 2015, 14:09

WHEEL
Ich finde die erste schon toll, die 2. läuft gerade zur Probe und ... Treffer. Das ist was für den Papa, allein der Titeltrack macht mich schwach, trifft genau ins Schwarze!

http://wheeldoom.bandcamp.com/
Wenn man etwas nicht mag, ist einem weniger davon lieber.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon azgatoth » 8. Februar 2015, 14:30

Bin danke eines Tipps, auf die coole finnische band HOODED MENACE gestossen
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon maniacdom » 8. Februar 2015, 19:40

Killmister hat geschrieben:WHEEL
Ich finde die erste schon toll, die 2. läuft gerade zur Probe und ... Treffer. Das ist was für den Papa, allein der Titeltrack macht mich schwach, trifft genau ins Schwarze!

http://wheeldoom.bandcamp.com/


Ich finde das Album auch sehr packend. Tolle Songs auf Icarus. Ich habe mir damals die A5 Digi CD geholt und die läuft regelmäßig bei mir.

Der Auftritt beim HoD 2013 war ebenfalls groĂźes Kino. Tolle Band aus der Nachbarstadt Dortmund.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon Ohrgasm » 16. Februar 2015, 00:26

The next big doom thing? Aus Brasilien?
Wer weiß, für mich persönlich sind SATURNDUST mehr als empfehlungswürdig in diesem Thema. Eine, sagen wir mal experimentelle und kaum vorhersehbare Art der doomigen Klänge, und dennoch mit gewissen Standards inside.
Das Trio weiß ganz genau wo die Akzente hingehören, wie man trotz Anspruchs zu jeder Zeit auf dem Boden bleibt und den Hörer bis zum Schluss fesselt. Ungewöhnliches Cover, kraftvoller Sound, hier passt alles zusammen.

Ohren auf und rein damit:


PS: man kann den Jungs zum recht frischen Plattendeal gratulieren, das Album wird also demnächst auch auf CD/LP erscheinen (bis jetzt nur digital)...
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon tobi flintstone » 23. Februar 2015, 21:54

Saint Vitus have announced that vocalist Scott Reagers will be joining them on their 2015 summer dates in Europe. The band comments: "We will play a special setfor the fans; one comprised mostly of Reagers' pre and post era as SAINT VITUS' singer. We hope that the Vitus family, fans and friends, are eager to revisit the Reagers sound for this brief tour and we especially thank you for your continued support!" The doom legend has already been confirmed for Hellfest Open Air Festivaland more dates will follow in due time.
Von der Season of Mist Facebookseite.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon Cromwell » 23. Februar 2015, 22:13

Wenn sie's richtig angehen, könnte das ein Konzert der Sorte werden, nach dem man sich getrost zu Hause einmauern lassen kann, weil man alles Wichtige auf der Welt schon gesehen hat.
Und schon wieder geh'n wir zum Chinesen.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon tobi flintstone » 23. Februar 2015, 22:17

Der Gedanke hat was!
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon warstarter » 24. Februar 2015, 21:32

Jetzt mĂĽssen aber noch die Tourdates kommen. Das kann ja was werden.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon Metalfranze » 24. Februar 2015, 22:40

Das ist ein Hammer!
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Liaba lebendig ois normal!
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon Pavlos » 17. März 2015, 23:26



Die Sturmhexe hat ja CRYPT SERMON schon an anderer Stelle erwähnt, und der von ihr verlinkte Track (´Heavy Riders´) hat mir schon sehr gut gefallen, aber das fantastische ´Into The Holy Of Holies´ hat es mir jetzt wirklich angetan. Hab das Album jetzt ein Mal durch und bin restlos begeistert. Wenn die Great Old Ones des Genres nicht wollen oder können, dann müssen eben Jungspunde wie CRYPT SERMON die Fackel am Brennen halten.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon Cromwell » 17. März 2015, 23:44

Sehr ansprechend. Wenn Rob L. singen würde, könnte man es glatt für ein legitimes Lebenszeichen von Solitude Aeturnus halten.
Und schon wieder geh'n wir zum Chinesen.
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Re: Im Sommer weniger Doom

Beitragvon Killmister » 29. März 2015, 22:40

Pavlos hat geschrieben:

Die Sturmhexe hat ja CRYPT SERMON schon an anderer Stelle erwähnt, und der von ihr verlinkte Track (´Heavy Riders´) hat mir schon sehr gut gefallen, aber das fantastische ´Into The Holy Of Holies´ hat es mir jetzt wirklich angetan. Hab das Album jetzt ein Mal durch und bin restlos begeistert. Wenn die Great Old Ones des Genres nicht wollen oder können, dann müssen eben Jungspunde wie CRYPT SERMON die Fackel am Brennen halten.


Da es die Scheibe wohl auch im schicken GroĂźformat gibt, nehme ich dafĂĽr mal 3,50 mit zum KIT, klingt sehr fein.
Wenn man etwas nicht mag, ist einem weniger davon lieber.
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