Cthulhu hat geschrieben: 1. Ich hab nie behauptet, dass Maiden Pop-Metal ist, obwohl der Beggriff zutreffend wäre wenn man den Begriff Pop im ursprünglichen Sinne von populär verwenden würde.

Ich habe immer nur behauptet, dass Maiden einfach massenkompatibler sind. Sie werden vom Black Metaller bis zum Progi für gewöhnlich gleichermaßen anerkannt und haben sogar viele Anhänger außerhalb der Metalszene. Priest dagegen waren immer polarisierender und extremer. Und weil ich einen Hang habe, eher zu "Außenseitern" (auch wenn Außenseiter der ganz großen Bands) zu tendieren, ziehe ich Priest, mit dem was sie bis zu Painkiller gemacht haben, eindeutig vor. Naja, und die Musik gefällt mir auch besser (im Nachhinein reingeschoben: Außerdem war Halford der stimmlich interessantere Sänger

).
2. Jaja, mit Pantera hast du schon teilweise recht, aber is' deren Haupteinfluss ab "Cowboys.." wirklich noch Priest? Bei der Vorgängerscheibe eindeutig, aber danach? Es war doch eher so, dass sich Rob Halford nach dem Weggang von Priest an dem Pantera-Sound orientieren wollte.
3. Viele der New Metal- und Metalcore-(wo is' da der Unterschied?)Kapellen geben doch häufig neben vielleicht diversen Hardcore-Bands auch die Bay Area als Haupteinfluss an. Ich bleibe dabei, die Aggressions-Welle brachte Metallica ins Rollen. Die Jungs waren richtig angepisst und wütend und haben das auch unverblümt rüber gebracht. Es ist ein Unterschied zwischen der rein musikalischen Aggression eines Songs der Marke Painkiller oder dem gelebten Hass der damaligen Speed/Thrash-Combos. Ich sag ja nicht, dass das schlecht ist, aber da hat es angefangen. Alles rein historisch betrachtet natürlich...
ad 1)

"Pop-Metal" war ein Zitat von Dir, zu hören nach der letzten Axel-Force-Party auf Powerprillis Sofa (zugegebenermaßen unter Alkoholeinfluß), jetzt streit's mal nicht ab!
ad 2) Schau Dir mal Panteras "Cowboys from hell Home Video" an (erschienen zwischen "Cowboys" und "Vulgar"), da huldigen die Jungs den Priestern immer noch ohne Ende. Außerdem waren Pantera auf der Painkiller-Tour Vorband von Priest und haben sich wie die Kinder drüber gefreut, mit ihren Idolen auf Tour zu sein (da war "Cowboys" gerade erschienen).
Und daß Halford danach wie Pantera klingen wollte, stütz auch wieder nur die These des "auf-fahrende-Züge-aufspringens".
ad 3) Der Bay Area Bewegung den puren Haß auf alles und jeden und das Leben an sich zu unterstellen ist übertrieben und geht an der wahren Motivation dieser Jungs völlig vorbei. Nimm eine Band wie Exodus: Musikalisch brutal, aber immer freundlich-korrekt und mit dem nötigen Augenzwinkern (das Credo "good, friendly, violent fun" passt zu sämtlichen Bay Area Bands). Und auch bei Metallica trifft Deine Charakterisierung höchstens auf Hetfield und Mustaine zu; Cliff Burton war charakterlich ein kiffender Frisco-Hippie, Ullrich ein Middle Class Einwanderer aus behüteten Verhältnissen und Hammet der eher zurückhaltender Typ, dem seine "Vibes" schon immer am wichtigsten waren (passt also eher in die Burton-Ecke)
Warum also die musikalische Brutalität der Bay Area? Ganz einfach, weil man sich musikalisch von der L.A.-Szene abheben wollte (und musste, um aufzufallen). Wie den Punks der Glam-Rock, so war den Bay Area Jungs der L.A.-Metal irgendwann zu bunt, zu schrill, zu aufgesetzt und musikalisch flach. Anfangs war z.B. James Hetfield ein großer Fan von Vince Neil, versuchte auf Demos teilweise wie er zu klingen. Allerdings merkten die Jungs ziehmlich bald, daß die Poser-Szene einfach Image-mäßig nicht ihr Ding war und man wollte sich mehr auf die Musik konzentrieren. Und die war einfach härter, schneller und brutaler, als das was aus Angel-City zu hören war. Also passte man das (Nicht-)Image der Musik an und machte böse (Pickel-)Gesichter auf den Platten-Covern.
"Out of all genres, Heavy Metal will always survive, because it's the will of the people" (Bruce Dickinson)