Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Freighttrain » 24. Februar 2010, 10:11

Rantanplan hat geschrieben:Sehr schöner Text! Der Sammelaspekt ließ mich doch heftig schmunzeln, hab ich doch Minuten zuvor zwei neue Hour of 13 LPs bestellt :smile2:



also, wenn Du den Text wirklich leben würdest, hättest Du die Scheiben um 13 Uhr bestellt :tong2:















Mir ist gerade aufgefallen, daß Du Dich an einem 13. im Board angemeldet hast....
... da hast Du ja noch mal gerade so die Kurve bekommen :tong2:




:yeah: :yeah: :yeah:
http://www.musik-sammler.de/sammlung/freighttrain (Es fehlt nicht mehr viel)

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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Piledriver » 24. Februar 2010, 10:27

MetalHart hat geschrieben:
Piledriver hat geschrieben:das vinyl wird von jedem wahren musikfan geliebt.


Ich hasse Vinyl. Und noch mehr hasse ich diesen albernen Schwanzvergleicher Kult der in den letzten Jahren darum entstanden ist.



ahhh,ein mp 3 metaller :-D
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Iron Angel » 24. Februar 2010, 11:46

:-D
Würde selber nicht soweit gehen, daß ich Vinyl regelrecht hasse, aber ich bevorzuge schon die CD.

Björn hat geschrieben:Wie wäre es mit CD's in LP-Covern? *Advocatus :satan: -Modus *

:lol:


Gibt es schon. Zumindest was die Abemessungen in Länge und Breite betrifft. Gerade die KING-CRIMSON-Box mit dem Cover der "In The Court Of The Crimson King" in der Hand gehabt. Und eine solche Box von JOHNNY HORTON habe ich sogar selber. Gut, sind dann auch immer mehr als nur eine CD. Ansonsten gibt es noch diese CDs in Mini-Vinyl-Aufmachung, wo aber wieder das Cover auf das CD-Format verkleinert wurde.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Hades » 24. Februar 2010, 12:49

Der Vinylvirus ist an mir auch relativ spurlos vorübergegangen. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich mich in meiner "Laufbahn" als Musikfan in den Achzigern zur Genüge mit Vinyl auseinandersetzen durfte. Ich habe da also keinen Nachholbedarf.
Ja, auch mich überkommen manchmal nostalgische Gefühle, wenn ich eine LP aus dem Cover hole und den Tonarm aufsetze. Ich bin also mitnichten ein Vinyl-Verweigerer, aber letztlich lege ich eben doch zu 90% CDs auf.

Ich bin eigentlich auch ganz froh, dass ich diesem Sammelwahnsinn nicht auch noch verfallen bin. Es ist ja auch so schon erschreckend genug. :-D
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon MetalHart » 24. Februar 2010, 13:09

Piledriver hat geschrieben:
MetalHart hat geschrieben:
Piledriver hat geschrieben:das vinyl wird von jedem wahren musikfan geliebt.


Ich hasse Vinyl. Und noch mehr hasse ich diesen albernen Schwanzvergleicher Kult der in den letzten Jahren darum entstanden ist.



ahhh,ein mp 3 metaller :-D


*knurr*

Weißt Du was das Witzige an der Sache ist ? Ich hab aus den 80ern noch fast 1000 Platten daheim an denen ich aus nostalgischen Gründen hänge, die aber schon seit 15 Jahren (außer bei unserem Umzug) nicht mehr angefaßt habe. Goatstorm bekommt bei jedem Besuch immer dieses gierige Flackern in den Augen...
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon MetalHart » 24. Februar 2010, 13:12

Hades hat geschrieben:Der Vinylvirus ist an mir auch relativ spurlos vorübergegangen. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich mich in meiner "Laufbahn" als Musikfan in den Achzigern zur Genüge mit Vinyl auseinandersetzen durfte. Ich habe da also keinen Nachholbedarf.


Ja, aus meiner Sicht (Metalhead seit 1979) ist es auch eher der zwanghafte Wunsch, eine Dekade die man idealisiert, aber selber nicht erlebt hat sozusagen "nachzuerleben". Manchmal erinnert mich das an Kinder die im Sandkasten "Feuerwehrmann" nachspielen...
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon rapanzel » 24. Februar 2010, 13:17

MetalHart hat geschrieben:Weißt Du was das Witzige an der Sache ist ? Ich hab aus den 80ern noch fast 1000 Platten daheim an denen ich aus nostalgischen Gründen hänge, die aber schon seit 15 Jahren (außer bei unserem Umzug) nicht mehr angefaßt habe. Goatstorm bekommt bei jedem Besuch immer dieses gierige Flackern in den Augen...


Glaub da ginge es mir ähnlich. Also solltest du mal was loswerden wollen, Liste machen und mir bitte schicken :-D
Ich warte ja immer noch drauf, dass du mir deine BERZERKER LP verkaufst :cool2:
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Highman » 24. Februar 2010, 13:38

Da past ja dies das die Elektoindustrie vor ein paar Jahren die Herstellung von Plattenspieler wieder forsiert hat.Etliche Jahre hat man sie nur für teures Geld bekommen.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon MetalHart » 24. Februar 2010, 13:39

Ich komme ja schon kaum dazu, wirklich wesentliche Dinge zeitnah zu erledigen... :(
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Wildfire » 24. Februar 2010, 13:56

Interessante Diskussion - das keine Pressmaschinen mehr gebaut werden wusste ich beispielsweise gar nicht.

Ich habe allerdings beobachtet dass in letzter Zeit auch in anderen Musiksparten der Vinylkauf zunimmt. Speziell im Hip Hop Bereich gibt es da einige Fans die auf Vinyl zurückgreifen, aber auch Leute die hobbymäßig als DJ auflegen.
Ich merke dies immer wieder wenn ich im Plattenladen zufällig Kommilitonen von der Uni treffe und mich wundere dass die Vinyl kaufen.

Bleibt in Bezug auf die zu Anfang geposteten Umfragewerte nur noch die Frage zu klären: Warum hören/sammeln eigentlich so erschreckend wenige Frauen Schallplatten? Ein weniger stark ausgeprägter Jäger/Sammler Trieb?
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Björn » 24. Februar 2010, 14:04

Womöglich hast Du recht mit deiner Vermutung.
Allerdings ist eine Umfrage mit einer Grundgesamtheit von 250 Individuen nicht gerade repräsentativ.
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Sgt. Kuntz » 24. Februar 2010, 14:12

Wildfire hat geschrieben:
Bleibt in Bezug auf die zu Anfang geposteten Umfragewerte nur noch die Frage zu klären: Warum hören/sammeln eigentlich so erschreckend wenige Frauen Schallplatten? Ein weniger stark ausgeprägter Jäger/Sammler Trieb?


Gute Frage, hab leider keine Ahnung warum. Die meisten sammeln wohl eher Schuhe und Handtaschen.

Vielleicht fehlt Frauen das Nerd-Gen?
Muss rispettieren die andere Kollega!
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Moppes » 24. Februar 2010, 14:21

Sgt. Kuntz hat geschrieben:
Wildfire hat geschrieben:
Bleibt in Bezug auf die zu Anfang geposteten Umfragewerte nur noch die Frage zu klären: Warum hören/sammeln eigentlich so erschreckend wenige Frauen Schallplatten? Ein weniger stark ausgeprägter Jäger/Sammler Trieb?


Gute Frage, hab leider keine Ahnung warum. Die meisten sammeln wohl eher Schuhe und Handtaschen.

Vielleicht fehlt Frauen das Nerd-Gen?


Dann hab ich wohl ein seltenes Exemplar als Gattin... Die kann nämlich die Handtaschen- und Schuhorgien ziemlich gut mit Vinyl- und CD-Zeugs kombinieren. :smile2:
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Goatstorm » 24. Februar 2010, 14:25

MetalHart hat geschrieben:Ich komme ja schon kaum dazu, wirklich wesentliche Dinge zeitnah zu erledigen... :(


Damit ist eigentlich alles gesagt, was es zu dem Thema zu sagen gibt.

Metal ist in erster Linie Ware. Alles vom Satanisten-Image bis hin zur Fetischisierung von Vinyl dient nur dazu, diesen Warencharakter zu verschleiern. Die Käufer (ja, die Käufer) tun alles mögliche, um möglichst unangepasst zu wirken. Sie KAUFEN Tapes statt CDs, ziehen sich Che-Guevara-Shirts an und besaufen sich auf Festivals. Eine schöne, kleine Illusion, mit Metal tatsächlich etwas bewirken zu können, tatsächlich eine Revolution (LOL...) gegen das Establishment starten zu können. Leider endet der große Selbstbetrug, wenn man erkennt, dass sich die Aufmüpfigkeit im Symbolischen erschöpft.
Der vermeintliche Aufstand gegen den bösen Staat und die böse, böse Industrie, der ja für die ach so unangepasste Metal-Szene eine so große Rolle spielt, ist nur möglich, wenn man Tag für Tag in die Arbeit läuft, sich Geld für T-Shirts und das Sammeln von Tonträgern verdient, um es letztlich wieder in das gleiche System zu pumpen, von dem ich mich als Arbeitskraft durch meinen Wunsch "anders zu sein" abhängig gemacht habe. Ein schöner kleiner Spielplatz, den die Industrie für ihre Kinder hier zum Austoben bereitgestellt hat. Aber wehe, man wird zu übermütig und versucht, den akribisch überwachten Freiraum, der mir im Sandkasten zur Selbstverwirklichung zur Verfügung gestellt wurde, zu verlassen...
In zweierlei Hinsicht praktisch für die Industrie: das System wird a) durch den Dauerkonsum, der für den Drang, sich abzugrenzen unabdingbar ist, am Laufen gehalten und b) die Konsumenten kommen nicht auf wirklich dumme Gedanken, weil sie sich dank Black Metal, Che-Guevara-Shirt und CD-Verweigerung ohnehin schon als Untergrund-Miliz und "Subkultur" wähnen. Für wirklich wesentliche Dinge - wie MetalHart schrieb - bleibt zwischen der ständigen Suche nach Differenz in dieser großen spektakulären Illusion keine Zeit. Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Die Herrschenden sagen danke.

Abgesehen davon, dass alle Konzepte von "Subkultur", die in der "Analyse" oben kurz angesprochen wurden, in der Forschung und in der Realität schon seit etwa 15 Jahren überholt sind und nicht mehr verwendet werden, war es auch nicht der Metal, der in den 1990ern das Vinyl am Leben gehalten hat, sondern die Elektro- und HipHop-Szenen. Genauso anzuzweifeln ist die Aussage, das Cover habe im Metal verglichen mit anderen Genres einen besonders hohen Stellenwert.

Dennoch eine schöne, romantische Vision von Heavy Metal als ein dem Mainstream fernes Refugium, wo Widerstand, die Freiheit der Kunst und wahre Freundschaft unter echten Männern und Musikkennern noch möglich ist, der ich mich selbst auch gerne hingebe. Manchmal wach ich aber dann doch auch und frag mich, ob ich nicht mehr an den Verhältnissen verändern könnte, wenn ich mich im örtlichen Gemeinderat dafür einsetzte, dass das Neubaugebiet endlich mit einer zweiten Ampel an den Ortskern angeschlossen würde, anstatt meinen Tag damit zu verbringen wie ein Zombie vor einem Bildschirm zu sitzen und mich mit Posts über meine aktuellen fünf Lieblingssongs als Teil einer "Untergrund"-Szene zu positionieren. Cui bono?
Sblood, thou stinkard, I’ll learn ye how to gust … wolde ye swynke me thilke wys?
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Re: Metal und das archaische Vinyl – eine kleine Analyse

Beitragvon Wildfire » 24. Februar 2010, 14:33

Stimmt, auf die Idee bin ich ja gar nicht gekommen. Dabei erinnere ich mich dass früher in der Schule mal ein Mädchen zu mir meinte - es sei schlimm mit ihr und Schuhen, sie hätte teilweise Schuhe nur zum Anschauen. :ehm:

Von einem nicht vorhandenen Nerd-Gen kann man also nicht sprechen. Schuhe kaufen fürs Outfit ist eine Sache - Schuhe nur zum Anschauen hat etwas von Fetisch. Nun, was haben nun Schuhe was Vinyl nicht hat wenn es ums Ansehen geht? Ist es die Form? Oder vielleicht einfach nur geschechtsbedingte Erziehung und in die Realität übertragenes Klicheedenken?

Ich hatte hierzu letztens eine Diskussion mit meiner Mutter die mir wieder vorgeworfen hat ich würde mein ganzes Geld für Schallplatten zum Fenster rauswerfen und hätte schon zu viele davon. Ich meinte zu ihr sie würde doch auch nichts sagen, würde ich das Geld stattdessen alles für Klamotten ausgeben. Außerdem hätte sie ja auch tonnenweise von Klamotten die sie nie trägt und tonnenweise Geschirr dass sie nie verwendet (ihr anderer Fetisch, sie kommt aus einem Porzellanladen - da redet sie sich allerdings immer mit "für eure Aussteuer" hinaus).
Nach dem Klamottenargument hat sie mir dann allerdings Recht gegeben und nichts mehr gesagt. So viel zum Thema Akzeptanz weiblicher Musiksucht.
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