Manowar vor dem Aus?

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

Moderator: Loomis

Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Hellkommander » 19. Juli 2010, 17:07

Man könnte ewig über das Warum und Wieso diskutieren. Allerdings scheinen alle Erklärungsansätze meilenweit vom Selbstverständnis der Band abzuweichen. Daher poste ich hier mal die ersten Sätze der Band Biographie, wie sie auf http://www.manowar.com zu finden ist, und die vielleicht nicht jeder kennt. Enjoy!

"I believe in the fans. I believe in metal more than anybody you've ever met.
And another thing, I'm prepared to die for metal. Are you?"
- Joey DeMaio, during a 2006 interview with Rock Hard Magazine.

At the end of the film classic Conan The Destroyer, the title character sits on his throne. Though his thick muscles bear the scars of his many hard-fought battles, his steel-eyed gaze over his vast kingdom shows how proud and mighty he remains. His enemies vanquished, the challengers to his throne dispatched, it is time for the triumphant king to rest.

This is the fate MANOWAR's members could have accepted in 2007.

Having conquered the world time and again since the band's inception, what's left for these warriors, these kings, to prove? What is the possible impetus for the band to forge ahead? No one would have faulted MANOWAR's members had they laid down their musical weapons to savor the spoils of their conquests. The Earthshaker Festival in Germany - July 23rd 2005—featured the largest heavy metal stage ever built. The inclusion of a 100 piece orchestra and a 100 piece choir as well as a legendary fireworks display timed to their final piece of music: what a way to keep the fans wanting more!

For MANOWAR's members, however, the mission remains far from accomplished.


Den Unterschied zu anderen alten Bands die jetzt wieder erfolgreich sind, sehe ich vor allem darin, dass Manowar sich wirklich für etwas Besonderes, und schlimmer noch, für etwas Besseres halten. Allein die Sprache in Interviews, Pressemitteilungen und auf der Homepage wirkt geradezu totalitär. Das Regime Manowar isoliert sich selbst, in dem man kaum auf Festivals spielt, sondern lieber ein eigenes veranstaltet. Auf Tour gehen sie nur mit Speichelleckern aus dem eigenen Stall. So fehlt auch der Band jede Möglichkeit zur Reflektion. Andere Bands stellen sich der Konkurrenz in dem man mit gleichwertigen Bands auf Tour geht und eine transparente Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Im Hause Manowar jedoch gibt es den Diktator Joey und seinen verblendeten (abhängigen?) Hofstaat.

Und das schlägt sich letztendlich auch auf die Kreativität nieder. Denn ich wage zu behaupten dass große Musik meistens im kreativen Wettstreit mit anderen entsteht. Sicher steht auch bei den ersten vier Platten Joey als alleiniger Songwriter in den Credits. Aber ich denke man darf davon ausgehen, dass die Songs gemeinsam mit Ross entstanden sind. Und dass sowohl Ross als auch Joey ohne den anderen nichts mehr wirklich grandioses zu Stande gebracht haben, ist auch unübersehbar.

Andererseits darf man auch nicht den Erfolg der WOTW und der GOW unterschätzen. Für eine Band dürfte eine goldene Schallplatte ein gewichtigeres Feedback darstellen, als ein Veriss im Rock Hard (wobei man sich da mit 7/10 für GOW noch ziemlich zurückgehalten hat) oder in Internet Foren wie diesem.

Von daher wundert mich das alles nicht. Die traurige Wahrheit ist wohl, die finden das alles wirklich gut was sie in den letzten Jahren getrieben haben. Auch Eric, der mit Sicherheit nicht die Lichtgestalt ist, als die in manche gern sehen würden. Auch wenn er immer so nett lacht bei den Konzerten.
Zuletzt geändert von Hellkommander am 19. Juli 2010, 17:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 19. Juli 2010, 17:18

Conan The Destroyer... :lol:
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Loomis » 19. Juli 2010, 17:24

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Conan The Destroyer... :lol:

Konsequent sind sie ja, deswegen spielt Red Sonja inzwischen Gitarre bei denen...
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 19. Juli 2010, 17:26

Brigitte Nielsen war ja mit ähnlichem Talent gesegnet.
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Loomis » 19. Juli 2010, 17:38

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Brigitte Nielsen war ja mit ähnlichem Talent gesegnet.

Wobei sie dickere Muckis hatte...
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Siebi » 19. Juli 2010, 17:41

Oliver/Keep-It-True hat geschrieben:Brigitte Nielsen war ja mit ähnlichem Talent gesegnet.

Das wusste schon uns Dieter von und zu Bohlen, wird Zeit, dass der den Kommandostand übernimmt und die nächste Trümmerscheibe produktionstechnisch betreut. Aber halt, da kommt's auch schon vom Newsticker:

"Dear bros and sis, we are glad to let our truest fans, YOU, know, that we'll be in Tötensen (hargh hargh, Kill for Metal, Die for Metal!!!) quite soon to rework our latest material and hail to our newest metal brother Dieta, who will be giving us the hardest and loudest sound we'ver ever had!
First to announce our new single download. It will be a cover of the hard working 80ies band Modern OverTa(l)king: "Atlantis Is Calling (Death To False Metal)" in a real heavy Manowar style. Beware and spread the Metal word! By my sons Odin, Thor and Loki DeMaio, all hail to you bros and sis, this goddamn shit will be the heaviest and loudest gem to blow your speakers up to 11! We'll be back with a huge revenge and the real drums of doom. Written in blood, JDM"
















:lol: :lol: :lol:
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Fire Down Under » 19. Juli 2010, 17:47

Frechheit übrigens, dass die im Namen von THOR sprechen!!!!!! :angry2:
:ahasoso:

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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Freighttrain » 20. Juli 2010, 08:34

Fire Down Under hat geschrieben:Frechheit übrigens, dass die im Namen von THOR sprechen!!!!!! :angry2:



... das wird bestimmt ein EIGEN-THOR ! :muha:
http://www.musik-sammler.de/sammlung/freighttrain (Es fehlt nicht mehr viel)

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Hear my Song - a Legend lives on
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Acrylator » 20. Juli 2010, 12:19

Hellkommander hat geschrieben:Man könnte ewig über das Warum und Wieso diskutieren. Allerdings scheinen alle Erklärungsansätze meilenweit vom Selbstverständnis der Band abzuweichen. Daher poste ich hier mal die ersten Sätze der Band Biographie, wie sie auf http://www.manowar.com zu finden ist, und die vielleicht nicht jeder kennt. Enjoy!

:oh2: Die Biografie ist ja wirklich fern jeglicher Realität (nicht dass ich was anderes erwartet hätte)...

Allein schon solche Aussagen:
Gods Of War is the band's most epic undertaking to date. Singer Eric Adams believes it the birth of a new metal sound. "When people listen to this record for the first time," he says, "They will think, this is not metal. But it's not the metal they're used to hearing. It's metal MANOWAR and only MANOWAR does."

Wenn man mal die Anteile des Albums nimmt, die sowas wie Metal darstellen, muss man doch erkennen, dass das eben ganz und gar nicht einzigartig ist. Das sind 08/15 Riffs und Rhythmen aus dem Hardrock- und Metalbereich die schon tausendmal durchgekaut wurden - und orchestrale Elemente mit Metal zu verbinden, war zum dem Zeitpunkt ja auch so neu... :ehm:
Vom ersten Satz mal ganz zu schweigen :-X/2


Hier zeigt sich auch große Fachkenntnis und Bescheidenheit:
Throughout their legendary career, the members of MANOWAR have not only overcome each and every obstacle lain in their paths, they have consistently been innovators. Among Manowar's many innovation:

* The first metal band to include sword & sorcery imagery in both their lyrics and
on their album covers.

Sie mögen die erste bekannte Band sein, die das gemacht hat, aber die allererste? Wie wär's z.B. mit Cirith Ungol?

* Among the first metal bands to record with an orchestra.

Ähm, ja, wenn man nach etlichen Jahren immer noch zu den ersten gehört... O.o

* The first metal band to record in Dolby 5.1 and be the spokespersons for
SACD (Super Audio Compact Disc.)

Da bin ich mir nicht sicher, mag sein, aber das hat ja nichts mit Innovationen betreffend der Musik (bzw. der Kompositionen) zu tun.

* The first metal band to record a song in 16 (and counting) different languages.

Ja, das ist natürlich auch sehr erstrebenswert und toll...
usw.
...
Zuletzt geändert von Acrylator am 22. Juli 2010, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Cthulhu » 22. Juli 2010, 08:20

StrongerThanEvil hat geschrieben:Ich finde man sollte einmal analysieren, wann der Untergang dieser großartigen Band angefangen hat. Fakt ist doch, dass sich die Band nicht erst seit diesem Jahrhundert im freien Fall befindet. (...)

1987: Fighting the World. Die Zeit der EPISCH-ÜBERMÄCHTIGEN Songs ist, das muss man sich mal in aller Schmerzlichkeit vor Augen führen, FÜR IMMER vorbei. Einen Song wie das noch auf dem Vorgänger vorhandene "Mountains" wird es nie wieder geben.

1990: Scott Columbus ist raus. Dass sein Sohn letztlich garnicht krank war, darüber wurde hier schon hinreichend diskutiert.

1996: Louder than Hell. "Return of the Warlord", einer meiner frühen Manowar-abfeier Songs ist in Anbetracht der Geschehnisse von 1990 eine ziemlich verlogene Nummer. Ansonsten markiert dieses Album den entgültigen Übergang zum Schunkel-Metal, damals noch durchaus hörbar.

2002: Warriors of the World. Der Klassenzimmerhit. Manowar wird deutsches Kulturgut. Mehrere Auftritte bei Stefan Raab lassen bedenkliche Schwächen in der Poserabwehr offenkund werden. Vielleicht ist es auch Raab selbst, der die Band mental in den Untergang treibt. Motörhead zeigen, wie man es besser macht.


Das haben wir hier ja auch schon des Öfteren mal analysiert. Nur bleibt bei der Argumentationskette ein großer Haken: "Kings Of Metal", ein grandioses Album, dass trotz seiner Kommerzialität eine Granate nach der anderen beinhaltet. "Kings Of Metal" zeigt, dass Manowar trotz einer Abkehr vom alten epischen Fantasy-Metal das Zeug dazu hatten, geniale Songs zu schreiben. Wenn Fighting The World Manowars "Turbo" ist, dann ist "Kings Of Metal" deren "Painkiller". Der entscheidene Einbruch volllzog sich meiner Meinung nach zwischen "Triumph Of Steel" und "Louder Than Hell". Hier kam der große Wandel im Songwriting, dem Selbstverständnis und den Live-Auftritten. Ansich auch noch kein Totalausfall, zeigt aber "Louder Than Hell" entgültig, wo der Hase in Zukunft hinlufen sollte. Irgendwas muss zwischen den beiden Platten im Hirn von Joey DeMaio passiert sein.
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Ulle » 22. Juli 2010, 16:55

Cthulhu hat geschrieben:Hirn von Joey DeMaio


Wer findet den Fehler? :cool2:
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Fire Down Under » 22. Juli 2010, 17:11

Kings of Metal ist zwar ein ganz gutes Album, aber als "grandios" würde ich es nicht bezeichnen. Und den Stellenwert von Painkiller hat es IMO auch nicht inne.
:ahasoso:

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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Ulle » 22. Juli 2010, 17:23

Ich finde "Painkiller" sehr geil, aber "Kings of Metal" vom Gesamtpaket her tatsächlich noch besser.
War für mich schon was ganz Besonderes, als das Ding damals erschienen ist.
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Kiview » 22. Juli 2010, 18:06

Ulle hat geschrieben:Ich finde "Painkiller" sehr geil, aber "Kings of Metal" vom Gesamtpaket her tatsächlich noch besser.
War für mich schon was ganz Besonderes, als das Ding damals erschienen ist.

stimmt ich zu!
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Re: Manowar vor dem Aus?

Beitragvon Piledriver » 22. Juli 2010, 19:35

Kiview hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Ich finde "Painkiller" sehr geil, aber "Kings of Metal" vom Gesamtpaket her tatsächlich noch besser.
War für mich schon was ganz Besonderes, als das Ding damals erschienen ist.

stimmt ich zu!


Absolut ! Ich bevorzuge zwar auch heute noch die Vorgängerscheiben (FTW mal ausgenommen) ,aber "Kings Of Metal" hat die Band auf ein ganz neues Level gebracht ! Ich war seinerzeit auf 2 Konzerten der Tour und es war phantastisch ! Zwar haben mir doch die Fellhöschen und die Sword Einlage gefehlt. Aber da stand ne Band auf der Bühne die es wirklich wissen wollte und alles gab.Und das in kleinen Hallen vor im Schnitt 500 Leuten.In Europa lief es phantastisch.Nur leider hat sich in Übersee kaum jemand für die Band interessiert.Da haben auch 2 Shows am Tag auf der kleinen US Tour wenig geholfen.
Man sollte nicht vergessen das die Band schon damals sehr polarisiert hat.Eben wegen diverser Aussagen bestimmter Bandmitglieder.Nur wurde das immer mit einem Augenzwinkern hingenommen.Bands wie Slayer oder Metallica hatten auch ne große Klappe.Nach der "KOM" bekam die Band nen Höhenflug und hielt sich immer mehr für die Metal Gods himself. Und das hat Ihnen letztlich immer mehr geschadet.
Manowar sind beileibe nicht die einzige Band die völlig abhoben nach dem Erfolg.Wir erinnern uns an nur an Metallica,die einst groooooßartige Songs schrieben und dann dem Kommerz verfielen.Bei denen hat es nach einenigen Hindernissen hingehauen ihren Status noch auszubauen. Zwar auf Kosten der Altfans,aber immerhin. Bei den Herren Manowar,so denke ich,hat man sich selbst völlig überschätzt und wurde von diversen Seiten falsch beraten. Das alles macht sich eben jetzt so langsam wirklich bemerkbar,was vorher nur im Hintergrund schlummerte und nur die kritischen Beobachter bemerkten.

Wo ich glaube ich fast jedem hier aus der Seele sprechen kann ist die Erkenntnis das aus einer ehemals großartigen Band so ein Karnevalsverein wurde. Und das schmerzt den wahren Metal Fan eben ungemein.Und deshalb wird hier auch so ausgiebig diskutiert und Schadenfreude an den Tag gelegt
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