So,war gestern im Mannheim, SAP-Arena. Hab mich seit der Love at first sting Tour 1985 mal wieder aufgerafft zu den Scorps zu gehen. Beim Anmarsch zur Halle kamen mir schon Zweifel, ob da heute abend eine mir bekannte, in bester Erinnerung behaltene Hardrockband aufspielt. Egal, rein in die Halle, und es spielten wirklich die Scorpions.
Hatte einen Sitzplatz gewählt, da ich meinen 10-jährigen Sohnemann dabei hatte, dem ich gerne mal den einen oder anderen Heavy-Klassiker präsentieren möchte.
Zum Publikum muß man sagen, wir werden zwar alle nicht jünger, aber was sich links und rechts von uns an gesetztem Publikum niederließ, ich würde die sogar als Spießbürger bezeichen, war für mich doch überraschend.
Die schon oft bezeichnete Winds of change-Fraktion war sehr stark vertreten; aber da können die Scorpions nichts dazu.
Aber jetzt erstmal zur Vorband EDGUY. Mit denen habe ich mich noch nicht so sehr beschäftigt, haben aber gut abgerockt und Tobias Sammet ist ein echter Entertainer; hatte die Halle für einen Support echt gut im Griff und hinterließen einen starken Eindruck. Sie wurden von einem "Metaller" (sollte im Lauf des Konzerts noch eine symbolische Rolle spielen) einige Plätze seitlich hinter mir auch gut abgefeiert, was er durch
Pommesgabel und dezenten bierseligen Jubel auch in Richtung Bühne artikulierte. Das missfiel schon einigen auf den guten Plätzen. Dieser Metaller zwischen den besagten "Winds of changes" sollte an diesem Abend noch Geschichte schreiben
Weiter...es war soweit, die Scorpions enterten die stage. Es ging los mit Sting in the tail, der mit schwächste Song am Abend. Aber dann wurde es schnell besser. Bad Boys Running wild, The Zoo, Loving you sunday morning und Make it Real liefen mir gut rein. Einige meiner Nebenleute sahen sich verwundert an ?! ist das wirkliche dieselbe Gruppe, die wir aus dem Radio kennen ? Die Gesichtsausdrücke und die Laune war bei denen nicht gerade am oberen Level.
Erschwerend kam für die dazu, dass besagter Metaller lautstark mitgröhlte und zum nächsten Bier ansetzte.
Jetzt rempelte er auch noch aus Versehen seine Platznachbarin an, was das Toleranzfass zum Ãœberkochen brachte.
Er wurde energisch drauf hingewiesen, endliche mal seine Hände unten zu lassen und still zu sein.
Meine Anmerkug: Hey Leute, wir sind auf einem Heavy-Konzert, brachte mir nur mitleidiges Kopfschütteln ein.
Selbst dem Metaller hinter mir wurde es jetzt zu doof und er verließ seinen Platz . Da freuten sich einige...aber zu früh... , er sollte wieder kommen.
Die Scorpins spielten sich routiniert durch ihren Set und es gab echt nichts zu meckern.
Das befand auch unser Freund Metaller, der mit einem weiteren Bier auf die Bildfläche zurückkehrte um wieder ein bisschen mitzugehen. Zu diesem Übel sollte auch noch das an diesem Abend beinharte Coast to Coast (bärenstark) aus den Boxen ertönen - das wurde einigen dann doch zuviel und ein besonders genervtes Sitzplatzpärchen verließ nun wutentbrannt den Ort des Geschehens. Der Ärger war so groß, dass die eitle Madame ausrutschte und einige Stufen auf ihrem Allerwertesten die Treppe hinunterrutschte. Ich muß sagen: der Metal-Gott hat hier die gerechte Strafe walten lassen und auch über das Gesicht des Metallers huschte ein zufriedenes Grinsen. Junge, alles richtig gemacht. Die Ungläubigen aus der Halle getrieben. Metaller und Scorpions alles richtig gemacht.
Fazit: Vergnüglicher Abend...und die Scorpions waren härter als ein Großteil des Publikums