OPETH

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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Ernie » 19. September 2011, 18:31

Erst einmal gehört, aber das scheint mir deutlich schwererer Tobak zu sein als z.B. die mir ohne Umwege ins Ohr gesprintete Arch/Matheos (oder DT sowieso). Zugegebenermaßen bin ich aber auch kein grĂ¶ĂŸerer Opeth-Experte und habe ausser der Box mit den ersten drei Alben nie viel von dieser Band gehört. (Den Akerfeldt verehre ich in erster Linie wegen der genialen Bloodbath, zumindest als Swanö noch dabei war.)

Hat aber definitiv Potential, was die Jungs hier abziehen. Und bei Oldschool-Prog wie King Crimson saß ich nach einem Durchgang auch immer nur mit einem Fragezeichen im Gesicht da.
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon KuttenBjuf » 19. September 2011, 19:25

Meine erwartete Begeisterung bleibt bisher leider aus, dabei standen die Zeichen ganz gut: Akerfeldts ruhigen Gesang mag ich, 70er Prog Rock mag ich und Damnation ist meine liebste Opeth Scheibe. Trotzdem fehlt mir etwas bei Heritage.

Erstmal folgende Beobachtung: Das Album kann ich ausschließlich abends unterm Kopfhörer hören. Im Auto kann man sich nicht drauf konzentrieren, unterwegs im Zug oder beim Sport passt die Ausrichtung nicht und zu Hause ĂŒber Lautsprecher muss man die LautstĂ€rke zu hoch fahren, sonst verpasst man bei den ganz ruhigen Passagen die Details – das mögen die Mitmieter aber nicht.

Der Großteil des Albums wird sehr minimalistisch nur von Bass und seichten Drumming getragen, leicht ausgeschmĂŒckt von Mellotron, Keyboards und/oder Akerfeldt's Gesang. NatĂŒrlich sind viele Ideen drin, aber so der richtige „Flow“ will nicht aufkommen. Slither passt irgendwie garnicht rein und ist auch der schwĂ€chste Song des Albums. Sehr vorhersehbare, durchschnittliche Hard Rock Nummer. Ich weiß, er ist als Hommage fĂŒr DIO gedacht (laut HEAVY-Interview), hĂ€tte sich aber m.E. als Bonus Song besser gemacht (und das sage ich als Bonus-Song-Nazi).

Eine richtig ausufernde Instrumentalpassage gibt es auch nicht, höchstens die letzten zweieinhalb Minuten von Folklore nehmen mal ein wenig Fahrt auf, genau davon hĂ€tte ich mir viel mehr gewĂŒnscht, weil genau das halt den Reiz ausmacht bei den 70er Prog Schinken, von denen ja massig Anleihen drin sind.

Sehr komisch das alles. Ich hab schon mindestens 10 DurchlĂ€ufe, am zu wenig Hören kann es also auch nicht liegen. Ist wohl fĂŒr meinen Geschmack einfach nicht der erwartete Brecher geworden.
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Pavlos » 19. September 2011, 22:13

Drei Worte: Album des Jahres.
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon KuttenBjuf » 19. September 2011, 22:41

Du hast aus Versehen im Opeth thread statt im Arch/Matheos thread geschrieben. OK, kann passieren! :)
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Pavlos » 19. September 2011, 22:44

Nein, ich war schon richtig.
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon KuttenBjuf » 19. September 2011, 23:04

Dann mal mehr als drei Worte, aber zackich! :angry2: Scheinbar bin ich ja der einzige hier, der seine hohen Erwartungen als nicht erfĂŒllt ansieht.
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Ulle » 19. September 2011, 23:32

Also ich finde das Album absolut klasse. Mit der Arch/Matheos kann und will ich das natĂŒrlich nicht vergleichen, aber wenn Letztere lief und danach kommt Opeth, dann ist der Sound von Heritage eine absolut wĂ€rmende Wohltat.

Ich rede ĂŒbrigens nur vom Sound, der mir zu modern ist...sonst von nix, keine Kritik :lol:
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Kubi » 20. September 2011, 06:33

KuttenBjuf hat geschrieben:Dann mal mehr als drei Worte, aber zackich! :angry2: Scheinbar bin ich ja der einzige hier, der seine hohen Erwartungen als nicht erfĂŒllt ansieht.


Nö, biste nicht. Wobei ich keine "Album des Jahres"-Erwartungen hatte. Dennoch mehr als "gut" finde ich "Heritage" jetzt nicht.
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 20. September 2011, 07:41

So isses...
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Pavlos » 20. September 2011, 15:30

KuttenBjuf hat geschrieben:Dann mal mehr als drei Worte, aber zackich!


Also gut....ARCH/MATHEOS vs. OPETH

:harrr:

Musikalisch gehören beide Scheiben zweifelsohne mit zum besten, was meinen Ohren dieses Jahr widerfahren ist.

ARCH/MATHEOS punkten mit Technik und Perfektion, garniert mit einem gefĂŒhlvollen, einzigartigen SĂ€nger. Subtrahieren wir aber nun diesen Gesang, bleiben nur Riffs und Breaks ĂŒbrig. Die eigentliche Magie des Materials geht fĂŒr meine Ohren jedoch fast nur vom Gesang aus. Wenn Arch singt, dann senke ich mein Haupt in Demut. Ist er ruhig, dann breitet sich schnell Langeweile aus. Die Instrumental-Parts können mich nur selten mitreißen, wurden viel zu oft unspektakulĂ€r in die LĂ€nge gezogen und, was viel schlimmer ist, wirken stellenweise wie beliebig aneinandergereiht. Das klingt irgendwie nach "Wunderstimme John Arch aus den 80ern trifft auf FATES WARNING Songwriting der letzten drei Alben", nur eben stellenweise in öde und nicht so richtig zusammenpassend. Desweiteren fehlt mir irgendwie der natĂŒrliche Flow der Musik, gerade bei den langen Nummern. Ein "Problem" ĂŒbrigens, welches ich schon mit der "Twist Of Fate" EP hatte. Ich hĂ€tte mir fĂŒr die "Sympathetic Resonance" einfach mehr kurze, knackige Tracks gewĂŒnscht statt den ewig langen zusammengepuzzelten Parts.

Bei OPETH hingegen fĂŒhlt und hört sich alles richtig an.

Jeder, der den Werdegang der Band verfolgt, kann nachvollziehen warum OPETH nun klingen wie sie klingen. Jedem anderen Musiker hĂ€tte man in einer Ă€hnlichen Situation den Ausverkauf vorgeworfen. Dem sympathischen Musiknerd Akerfeldt hingegen, und seinem kultigen Spleen fĂŒr die Alben und Sounds der 70er, nimmt man zu jeder Sekunde den Mut und die Hingabe zur VerĂ€nderung ab, auch wenn dies eine radikale Kurskorrektur im Sound OPETHs bedeutet. Das neue Material scheint aus Akerfeldts tiefstem Innern zu kommen, hat sich also genau genommen selbst (r)evolutioniert und kann somit nicht verlieren, egal was der Hörer darĂŒber denkt. Ich finde so etwas ganz, ganz toll und fĂŒr mich hört und fĂŒhlt sich jeder einzelne Ton auf der Scheibe verdammt richtig an. Und genau wegen dieser Richtigkeit ist "Heritage" mein Album des Jahres.
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Oliver/Keep-It-True » 20. September 2011, 15:47

Genau andersrum stimmts... :tong2:

die Opeth blicke ich heute noch nicht...
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Odium » 20. September 2011, 15:56

Pavlos hat geschrieben:Das klingt irgendwie nach "Wunderstimme John Arch aus den 80ern trifft auf FATES WARNING Songwriting der letzten drei Alben".


Ja, das trifft es (teilweise)schon, wobei die letzten drei FW-Alben wenigstens SONGS beinhalten, wÀhrend auf der ARCH/MATHEOS instrumental stellenweise einfach nur die konfuse Langeweile regiert. :harrr:
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Kubi » 20. September 2011, 15:58

:ahasoso:
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Prof » 20. September 2011, 16:06

Pavlos hat geschrieben:Bei OPETH hingegen fĂŒhlt und hört sich alles richtig an.

Jeder, der den Werdegang der Band verfolgt, kann nachvollziehen warum OPETH nun klingen wie sie klingen. Jedem anderen Musiker hĂ€tte man in einer Ă€hnlichen Situation den Ausverkauf vorgeworfen. Dem sympathischen Musiknerd Akerfeldt hingegen, und seinem kultigen Spleen fĂŒr die Alben und Sounds der 70er, nimmt man zu jeder Sekunde den Mut und die Hingabe zur VerĂ€nderung ab, auch wenn dies eine radikale Kurskorrektur im Sound OPETHs bedeutet. Das neue Material scheint aus Akerfeldts tiefstem Innern zu kommen, hat sich also genau genommen selbst (r)evolutioniert und kann somit nicht verlieren, egal was der Hörer darĂŒber denkt. Ich finde so etwas ganz, ganz toll und fĂŒr mich hört und fĂŒhlt sich jeder einzelne Ton auf der Scheibe verdammt richtig an. Und genau wegen dieser Richtigkeit ist "Heritage" mein Album des Jahres.


Merci, Pavlos.
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Re: Opeth - Heritage

Beitragvon Ulle » 20. September 2011, 16:08

Prof hat geschrieben:
Pavlos hat geschrieben:Bei OPETH hingegen fĂŒhlt und hört sich alles richtig an.

Jeder, der den Werdegang der Band verfolgt, kann nachvollziehen warum OPETH nun klingen wie sie klingen. Jedem anderen Musiker hĂ€tte man in einer Ă€hnlichen Situation den Ausverkauf vorgeworfen. Dem sympathischen Musiknerd Akerfeldt hingegen, und seinem kultigen Spleen fĂŒr die Alben und Sounds der 70er, nimmt man zu jeder Sekunde den Mut und die Hingabe zur VerĂ€nderung ab, auch wenn dies eine radikale Kurskorrektur im Sound OPETHs bedeutet. Das neue Material scheint aus Akerfeldts tiefstem Innern zu kommen, hat sich also genau genommen selbst (r)evolutioniert und kann somit nicht verlieren, egal was der Hörer darĂŒber denkt. Ich finde so etwas ganz, ganz toll und fĂŒr mich hört und fĂŒhlt sich jeder einzelne Ton auf der Scheibe verdammt richtig an. Und genau wegen dieser Richtigkeit ist "Heritage" mein Album des Jahres.


Merci, Pavlos.


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