Fire Down Under hat geschrieben:Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich dieses permanente Gemecker und Schwachsinnsgelaber über MANILLA ROAD, wie es in der letzten Zeit anscheinend wieder in Mode gekommen ist, langweilt. Sound scheisse, Schlagzeug scheisse, Hellroadie scheisse, die neuen Alben scheisse, alles scheisse. Dass einem die von der Band eingeschlagene Richtung nicht mehr gefällt ist die eine Sache - das ist etwas ganz Natürliches. Es gibt halt letzten Endes nur "Gefällt" oder "Gefällt nicht" - jeder soll das hören was er will - aber dieses permanente wichtigtuerische Gemotze (vor allem im Internet), das Hinweisen auf "Schwächen", die nun plötzlich schon immer dagewesen seien (wie lächerlich...) geht mir einfach nur dermassen auf den Keks. Das Traurige ist, dass das nun mittlerweile mehr von Seiten des selbsternannten "Undergrounds" ausgeht - den selben Leuten, die bisher immer Verfechter der Band waren... Und das ausgerechnet jetzt, wo die Band immer bekannter wird. Ein Schelm wer Böses denkt.
Jedenfalls haben MANILLA ROAD an diesem Abend klar gemacht, wo der Hammer hing und auch immer hängen wird. Punkt. Und es ist mir sowas von piepegal, egaler geht's gar nicht, was man nun "objektiv" (schlimmstes Wort ever
) an der Performance aussetzen kann. Es interessiert mich absolut nicht, ob der Sound nun verbesserungswürdig ist oder nicht, es interessiert mich nicht, ob die Band immer zu 100% tight zusammengespielt hat. Wer sich an solchen Dingen stört, der ist wahrscheinlich staatlich geprüfter Gurkenkrümmungskontrolleur von Beruf oder hat sonst nix zu tun. Wenn eine Band es aber schafft, ihren Songs Leben einzuhauchen, wenn eine Band es schafft, den Zuhörer zu berühren und auf eine eigene Individuelle Reise zu schicken, dann ist alles andere absolut nichtig.
Als die "Crystal Logic"-Performance beendet war, haben ich und der Sedlmaster uns gegenseitig erzählt, wie wir das Album kennen und lieben gelernt haben und was uns dieses Werk bedeutet, als die "Mystification"-Songs gespielt wurden, habe ich die Zeit, in der mich das Album intensiv gepackt hat, noch einmal in der Erinnerung neu erlebt. Wenn eine Band es schafft, solche Dinge auszulösen, dann ist das Gold wert, und genau das macht solche wahren Meister der Musik aus.
Es sind Tage wie der 02.02.2013, an denen einem einmal mehr bewusst wird, wie viel durchschnittlichen 08/15-Kram es doch gibt, wie viel in Höhen gehypt wird und dann kurze Zeit später sang- und klanglos wieder in der Versenkung verschwindet, in der er eigentlich schon immer hingehört hätte.
MANILLA ROAD machen ihre Sache jetzt seit über 35 Jahren und ich wünsche der Band jeden nur erdenklichen Erfolg. Sie hat es sich verdient. Solche Bands, die ohne Kompromisse ihr Ding durchziehen, die Profil, Charakter und eine eigene Identität besitzen gibt es leider viel zu wenig.
Up The Hammers & Down The Nails!