Kyo hat geschrieben:Ich kann diese Gedanken zwar einerseits nachvollziehen, andererseits geht mir diese Fixierung auf Innovation immer ein wenig zu sehr davon weg, einen Song nach seiner QualitĂ€t zu bewerten. Wenn ein StĂŒck einer neuen Band so gut ist, dass es problemlos auf Images and Words gepasst hĂ€tte, dann ist das doch erst einmal eine sehr gute Sache. Ich seh nicht so recht, warum man da neu geschriebene Werke anders bewerten sollte als bspw. spĂ€t entdeckte non-Album-StĂŒcke der stilprĂ€genden Bands.
Irgendwer hat mal zu unserer Platte geschrieben, in den 90er Jahren hĂ€tte das Album noch mehr beeindruckt (oder so Ă€hnlich). Ich find's wirklich seltsam, 'ne Platte so dermaĂen platt nach dem Releasedatum zu beurteilen. Wenn wir jetzt (c) 1996 Relocator auf die CD-HĂŒlle gedruckt und das Ganze als verschollenes 90er-Jahre-Werk verkauft hĂ€tten, wĂ€re dann die Musik besser gewesen? Ist doch irgendwie ein beknackter Gedanke.
Einerseits hast du schon Recht, die Musik wird nicht besser oder schlechter durch die Entstehungszeit, dennoch kann ich schon verstehen wenn man die Bedeutung eines Albums eben auch nach dem Erscheinungsjahr beurteilt (bwz. kann man das ja nur vor dem Hintergrund der Entstehungszeit). Und es ist halt auch einfach so, dass ein Album, auf dem ein ganz neuer Stil zu hören ist, allein deswegen schon mal aufhorchen lĂ€sst - die musikalische QualitĂ€t offenbart sich dann erst mit der Zeit und manches was einem frĂŒher neu und frisch erschien, krankt dann im Nachhinein doch an mittelmĂ€Ăigem Songwriting. Ein neuartiger Stil kann also schon auch als Pluspunkt gesehen werden, wobei das eben nicht das einzige Kriterium sein sollte.