Ich finde das Deaf Forever inhaltlich ja auch sehr gelungen, nur in Sachen Layout sollte doch noch nachgebessert werden. Hier hat man schon den Eindruck, daß die Erstausgabe ein ziemlicher Schnellschuß war (war ja zwangsläufig auch tatsächlich so!). Deshalb auch - neben der selbstverständlich völlig berechtigten Euphorie - mal ein klein wenig Kritik, die ich aber nicht als Meckern sondern als konstruktiv verstanden wissen möchte.
Alles in allem ist aus meiner Sicht die Seitengestaltung (Stichwort: Übersichtlichkeit) noch stark verbesserungswürdig. Das betrifft vor allem das Gesamtbild, welches noch keine Einheitlichkeit ausstrahlt. Die Seiten sind vielfach auch mit Textelementen viel zu überladen (z.B. die von Hugin so genannten "Schnipsel"). Dabei wird das Auge des Lesers leider oftmals überfordert. (Hinweis: Beispielhaft für ein sehr lesefreundliches Layout ist für mich z.B. das Rocks). Die Relation von Fotogrößen und Textumfang wurde zwar überwiegend gut zugunsten des Textes gelöst. Allerdings noch nicht durchgehend, so daß ich beim Betrachten des WHW-Artikels auf Seite 9 doch zunächst etwas erschrocken bin, weil hier der typische Rock Hard-Stil (großes Foto/wenig Text) heraussticht. Zum Glück ist dies auf den weiteren Seiten nicht mehr so extrem vorgekommen. Der Grundsatz sollte eben durchgehend sein: Inhalte (also Fakten) statt Illustration. In diesem Kontext muß ich auch feststellen, daß die innerhalb des Deutschland-Specials nur drei bis vier Fragen umfassenden Mini-Interviews, zusammengedrängt in den kleinen Textkästen bzw. -spalten, zwangläufig dann auch inhaltlich zu wenig bieten und damit zu oberflächlich daherkommen. Die Interviewpartner hätten es in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach durchaus verdient, ausführlicher zu Wort zu kommen. Damit wurde letztlich eben viel zu viel "Krempel" (also gestalterisch, nicht inhaltlich) auf eine Seite gepackt, was dann layout-technisch eben schwierig wird.
Apropos Layout: Hier habe ich z.B. mal intensiv darauf geachtet, bei welchen Seiten ich zunächst richtig hängengeblieben bin, und welche ich erst mal überblättert, oder nur kurz angelesen habe. Dabei ergab sich, daß die komplett mit Hintergrundfarbe schwarz layouteten Seiten mich erst mal wesentlich weniger "festhielten" (obwohl darunter ja auch Seiten wie die Rubrik "The Dungeons are calling" waren, die mich inhaltlich eigentlich mit am meisten interessieren). Bei diesem negativ gestalteten Seitenaufbau empfand ich das Lesen jedoch einfach als wesentlich "anstrengender" als bei den Seiten, die positiv, also schwarze Schrift auf weißem Hintergrund, layoutet waren. Z.B. werden die kleinen Coverillustrationen auf Seite 87 ziemlich stark vom schwarzen Hintergrund "verschluckt" (Stichwort: Kontrast). Hier habe ich für mich zumindest eine sehr problematische Seite des Layouts ausgemacht, da mich diese Gestaltung eben trotz sehr starkem Interesse am Inhalt zunächst eher unterbewußt zum Weiterblättern verleitete.
Außerdem ist für mich die Gestaltung der Review-Rubrik noch eine anzupackende Baustelle. Ganz allgemein wird der Leser hier mit einem zu stark zusammengedrängten Satzaufbau konfrontiert. Hinzu kommt der zu kleine Schriftgrad sowie die Nummerierung am Kopf des jeweiligen Reviews (sollte m.M. nach am Fuß stehen). Außerdem sind mir die Coverdarstellungen um einiges zu klein. Weiter empfinde ich die Schriftart, die in der Review-Rubrik für die Bandnamen verwendet wird als relativ schwer lesbar, weshalb ich mir hier eine Schriftart-Änderung wünschen würde. Den Vorschlag von Loomis hinsichtlich der Berücksichtigung des Bewertungsdurchschnitts eines Albums in der Richterskala halte ich auch für gut.
Das alles spiegelt natürlich erst mal ganz alleine meine rein subjektive Sicht, aber nachdem doch schon etliche Leserreaktionen online sind, empfinden mittlerweile ja durchaus auch andere metallische "Überzeugungstäter" das ein oder andere als verbesserungswürdig. Wie gesagt, das soll keine Kritik um der Kritik willen sein, sondern einfach mal die DF-Macher, die hier ja zum Teil mitlesen, zum Nachdenken anregen, ob vielleicht in der Layoutfrage gewisse Verbesserungen bei Ausgabe Nr. 2 in Angriff genommen werden können. Inhaltlich bin ich dagegen natürlich sehr angetan, und freue mich sehr, daß das Deaf Forever jetzt endlich aus der Taufe gehoben wurde. Weiter so!
