So, gerade keinen Bock auf Steuererklärung und etwas Zeit ist ja noch...
1. Welches sind Deine fĂĽnf liebsten Scheiben aus dem Jahr 1980?1.
IRON MAIDEN - Iron MaidenWenn ich mich recht entsinne, mein drittes Metalalbum ĂĽberhaupt (nach
The Number Of The Beast und
Killers).
Die Mischung aus eingängigen Songs, teils recht komplexen/abwechslungsreichen Songverläufen mit großen Kontrasten und für damalige Verhältnisse teils unerhörte Härte/rasende Geschwindigkeit (und alles auf bereits recht hohem, technischen Niveau) muss zum Veröffentlichungszeitpunkt einem Urknall geglichen haben!
Phantom Of The Opera gehört zu meinen Alltime-Faves der Band.
2.
RUSH - Permanent WavesFantastisches Album, eingängiger Progressive Rock mit einem Schuss Hardrock, bei dem die Band - ganz im Gegensatz zu vielen anderen Progrockbands der 60er/70er - auch in den frühen 80ern noch eine sehr gute Figur macht! Allein schon
Jacob's Ladder ist der helle Wahnsinn!
Könnte auch auf Platz 1 stehen, aber das Maiden-Debüt hat halt meine Jugend geprägt und Rush hab ich erst vor einigen (7?) Jahren für mich entdeckt.
3.
BLACK SABBATH - Heaven And HellSuper Album, dass ich allerdings erst verhältnismäßig spät für mich entdeckt habe (kannte tatsächlich die Coverversion des Titelstücks von SOLITUDE AETURNUS lange vorm Original, da ich mich in den 90ern nach Maiden, Helloween, Metallica und Megadeth nicht weiter mit bekannten, "großen" Bands befassen wollte und lieber den Underground abgesucht habe). Den Nachfolger finde ich allerdings tatsächlich noch besser.
4.
SAXON - Strong Arm Of The LawFür mich erheblich stärker als
Wheels Of Steel, nicht zuletzt auch wegen insgesamt mehr Geschwindigkeit/Härte und wegen eines besseren Titelsongs. Ich musste Anfang der 90er schon eine Weile nach der Scheibe suchen, da diese und das Debüt merkwürdigerweise als einzige nicht als CD erhältlich waren und die LPs einem auch nicht so häufig über den Weg liefen wie z.B.
Denim And Leather oder
Wheels Of Steel. Hab von der Existenz des Albums ĂĽberhaupt nur durch Matthias Herrs Metal Lexikon erfahren - in Zeiten des Internets undenkbar...
5.
DIAMOND HEAD - The White Album /Lightning To The NationsSuper Album mit Killer-riffs die Metallica in ihrer Frühphase hörbar beeinflusst haben. Wie
Heaven And Hell hab ich dieses Album allerdings auch erst spät für mich entdeckt, obwohl ich von seiner Existenz schon lange wusste.
2. Welches sind Deine fĂĽnf liebsten Songs aus dem Jahr 1980?1. IRON MAIDEN -
Phantom Of The Opera (fĂĽr die Zeit unglaublich schnell und hart, auĂźerdem sehr abwechslungsreich)
2. RUSH -
Jacob's Ladder (super spannendes StĂĽck, ein Paradebeispiel fĂĽr harten Progrock in den 80ern)
3. BLACK SABBATH -
Heaven And Hell (besonders das Finale ist zum Niederknien)
4. OZZY OSBOURNE -
Revelation (Mother Earth) (interessanter Aufbau, sehr mitreißendes Stück und das stilistisch ungewöhnlichste auf dem Album)
5. MANILLA ROAD -
The Empire (frĂĽhe Epic-Nummer der Band, toller Aufbau!)
3. Stichwort: Geheimtipps. Welche Scheibe(n) bzw. Band(s) hätte(n) mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt?Puh, da ich von 1980 noch nicht gerade viele Metalalben (und überhaupt nur 20 Alben) besitze und auch nicht so viel mehr kenne, fällt mir da jetzt kein Album ein, das unbekannt genug wäre.
4. Was war(en) die größte(n) Enttäuschung(en) 1980?Damit habe ich sicher eine ziemlich seltene Meinung, aber JUDAS PRIESTs
Britisch Steel ist für mich in seiner Gesamtheit trotz einiger sehr geiler Songs tatsächlich eine Enttäuschung gewesen, als ich es endlich mal gekauft hatte. Nach dem Status des Albums (und nachdem ich bereits einige andere Alben der Band hatte) habe ich einen Hammer erwartet, der sich hier für mich nicht bietet. 1980 mag man das sicher anders gesehen haben, wobei ich im direkten Vergleich z.B. das Maiden-Debüt insgesamt härter und auch fortschrittlicher/origineller finde (besser sowieso).
Breaking The Law kannte ich natĂĽrlich bereits viele Jahre vorher, ist ein guter Song, wenn auch etwas totgedudelt.
Rapid Fire und
Steeler bieten eigentlich als einzige das, was ich von dem Album erwartet hatte.
Grinder und
The Rage sind auch noch ganz gut aber keine Highlights fĂĽr mich, wenn auch besser als
You Don´t Have To Be Old To Be Wise, das ganz okay ist.
United, Living After Midnight und vor allem
Metal Gods sind für mich dann aber einfach nur langweilig. Dieser lahme, simple Mitsing-(Hard)Rock ist nun wirklich nicht das, was ich unter Metal verstehe, darum erschließt sich mir auch nicht, warum für viele gerade dieses Album das erste reinrassige Metalalbum der Priester darstellen soll. Sicher, die Produktion ist absolut passend und schön rau (auch besser und passender als bei den Vorgängern), einzelne Songs auch sehr hart, aber insgesamt finde ich von den Stücken her das zwei Jahre vorher veröffentlichte
Stained Class deutlich "metallischer" - und die besseren Songs hat es fĂĽr mich auch.
5. Bei welchem Gig bzw. welcher Tour wärst Du gerne dabei gewesen?Schwer zu sagen, aber da gab's schon einige - Maiden oder auch Tygers Of Pan Tang hätte ich zu der Zeit gerne mal live erlebt.
6. Wie siehst du das Jahr (in Sachen Metal) im Vergleich zum Rest der Dekade?Aus meiner Sicht ist 1980 ein sehr wichtiges Jahr für den Metal, für mich vielleicht sogar das Jahr, in dem der Metal, wie wir ihn heute kennen, so richtig auf den Weg gebracht wurde, auch wenn es natürlich schon lange vorher solche Musik gab. Aber mit Beginn der 80er kamen immer mehr Bands dieses Stils an die Oberfläche, die diesen Stil auch definierten und ihm ein Gesicht gaben. Allerdings finde ich die folgenden drei bis vier Jahre noch wichtiger, da die Fülle An Bands und Stilen dann explodierte (vor allem 1983/84). Aber 1980 war dennoch ein sehr wichtiges Jahr, gerade auch, weil der Hard Rock Mitte/Ende der 70er insgesamt sehr nachgelassen hatte.