TheSchubert666 hat geschrieben:einige sehr gelungene Stories (US Metal, das Martin-Ain-Interview, die Vinyl-Geschichte
Die drei Artikel habe ich jetzt auch durch, und muss sagen ich bin begeistert. Das pure Lesevergnügen.
Moderator: Loomis
TheSchubert666 hat geschrieben:einige sehr gelungene Stories (US Metal, das Martin-Ain-Interview, die Vinyl-Geschichte
The-Aftermath hat geschrieben:Da ich die 6. (?) Ausgabe mittlerweile gründlich durchgelesen habe, noch ein paar wenige Worte von mir zum Heft. Ich werde es bereuen gegen mein Vorsatz doch wieder etwas im Internet zu diskutieren, bzw. eine möglicherweise kontroverse Meinung zu äußern, aber was soll's! Es ist halt Sonntag...
Nein, im Ernst. Mir gefällt das Heft grundsätzlich weiterhin gut. Ich überspringe kaum Interviews, die Reviews sind hilfreicher und teilweise fundierter als bei der Konkurrenz und die Bandbreite an verschiedenen Bands/Stilen ist erfreulich breit. Zum Beispiel interessieren mich die Black Metal-Interviews, die ja einen großen Teil des Heftinhalts ausmachen, immer sehr, da ich mit dem Genre bekanntlicherweise weniger vertraut bin und ich gerne über den Tellerrand schaue, bzw. lese. So weit, so gut. Nur bin ich sowohl über den Charakter der gestellten Fragen als auch über den der Antworten in letzter Zeit immer wieder erstaunt. Im negativen Sinn versteht sich.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde es bedauerlich, dass gerade im DEAF FOREVER solche Interviews meist ohne irgendeine Art von Kritik, Provokation oder einem subversivem Element geführt werden. Man kann die Ehrfurcht des Schreibers vor den ach so geheimnisvollen, geschminkten oder maskierten Musikern geradezu herauslesen. Die Musiker können den affektiertesten, aufgeblasensten und sich immer wiederholenden Kokolores über Misanthrophie, Spiritualität und Naturverbundenheit von sich geben, ihnen wird dabei nie auf den Schlips getreten, keine Aussage wird in Frage gestellt, Humor und kritische Distanz sind fehl am Platz. Eher wird den Musikern noch beherzt auf die Schulter geklopft und ihnen eine sakrale Aura der Coolnes und der Überlegenheit zugestanden, durch die sie gegen Kritik immunisiert werden und meinem Empfinden nach zu ernst genommen werden.
Vielleicht stört es ja nur mich, aber gerade wenn sich der Underground selbst immer wieder einen subversiven, kritischen Charakter attestiert, dann erwarte ich einfach mehr Eigenreflexion und Bereitschaft zur Dekonstruktion der eigenen Ansichten. Witzigerweise wird im jetzt schon legendär bescheuerten ASCENSCION-Interview von einer "Friede, Freude, Eierkuchen"-Welt außerhalb bestimmter Kreise gesprochen. Meiner Meinung nach finden Friede, Freude und Eierkuchen eher innerhalb des Undergrounds statt. Es scheint doch wichtiger zu sein, mit der Bekanntschaft zu Band XY angeben zu können, als auch mal eine kritische Frage zu riskieren. Daher muss ich auch ehrlich zugebe, dass ich in dem Fall lieber ein Interview von Herrn Albrecht mit POWERWOLF lese. Die Musik interessiert mich null, aber Schreiber und Band reden komplett unaffektiert und gerade heraus miteinander. Gerade in einer Zeit wo im Metal der Image- und Optikwahn grassiert und Bodenständigkeit und Unaffektierheit Mangelware sind, würde ich einen distanzierteren, humorvolleren Umgang mit der eigenen Musik und den Musikern begrüßen.
Und ich bereue diesen Post in 3, 2, 1...
The-Aftermath hat geschrieben:Da ich die 6. (?) Ausgabe mittlerweile gründlich durchgelesen habe, noch ein paar wenige Worte von mir zum Heft. Ich werde es bereuen gegen mein Vorsatz doch wieder etwas im Internet zu diskutieren, bzw. eine möglicherweise kontroverse Meinung zu äußern, aber was soll's! Es ist halt Sonntag...
Nein, im Ernst. Mir gefällt das Heft grundsätzlich weiterhin gut. Ich überspringe kaum Interviews, die Reviews sind hilfreicher und teilweise fundierter als bei der Konkurrenz und die Bandbreite an verschiedenen Bands/Stilen ist erfreulich breit. Zum Beispiel interessieren mich die Black Metal-Interviews, die ja einen großen Teil des Heftinhalts ausmachen, immer sehr, da ich mit dem Genre bekanntlicherweise weniger vertraut bin und ich gerne über den Tellerrand schaue, bzw. lese. So weit, so gut. Nur bin ich sowohl über den Charakter der gestellten Fragen als auch über den der Antworten in letzter Zeit immer wieder erstaunt. Im negativen Sinn versteht sich.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde es bedauerlich, dass gerade im DEAF FOREVER solche Interviews meist ohne irgendeine Art von Kritik, Provokation oder einem subversivem Element geführt werden. Man kann die Ehrfurcht des Schreibers vor den ach so geheimnisvollen, geschminkten oder maskierten Musikern geradezu herauslesen. Die Musiker können den affektiertesten, aufgeblasensten und sich immer wiederholenden Kokolores über Misanthrophie, Spiritualität und Naturverbundenheit von sich geben, ihnen wird dabei nie auf den Schlips getreten, keine Aussage wird in Frage gestellt, Humor und kritische Distanz sind fehl am Platz. Eher wird den Musikern noch beherzt auf die Schulter geklopft und ihnen eine sakrale Aura der Coolnes und der Überlegenheit zugestanden, durch die sie gegen Kritik immunisiert werden und meinem Empfinden nach zu ernst genommen werden.
Vielleicht stört es ja nur mich, aber gerade wenn sich der Underground selbst immer wieder einen subversiven, kritischen Charakter attestiert, dann erwarte ich einfach mehr Eigenreflexion und Bereitschaft zur Dekonstruktion der eigenen Ansichten. Witzigerweise wird im jetzt schon legendär bescheuerten ASCENSCION-Interview von einer "Friede, Freude, Eierkuchen"-Welt außerhalb bestimmter Kreise gesprochen. Meiner Meinung nach finden Friede, Freude und Eierkuchen eher innerhalb des Undergrounds statt. Es scheint doch wichtiger zu sein, mit der Bekanntschaft zu Band XY angeben zu können, als auch mal eine kritische Frage zu riskieren. Daher muss ich auch ehrlich zugebe, dass ich in dem Fall lieber ein Interview von Herrn Albrecht mit POWERWOLF lese. Die Musik interessiert mich null, aber Schreiber und Band reden komplett unaffektiert und gerade heraus miteinander. Gerade in einer Zeit wo im Metal der Image- und Optikwahn grassiert und Bodenständigkeit und Unaffektierheit Mangelware sind, würde ich einen distanzierteren, humorvolleren Umgang mit der eigenen Musik und den Musikern begrüßen.
Und ich bereue diesen Post in 3, 2, 1...
The-Aftermath hat geschrieben: [...] Und ich bereue diesen Post in 3, 2, 1...
Hades hat geschrieben:Ich finde das ist gar nicht unbedingt ein DF-Problem, aber ich beobachte diese etwas befremdliche Begeisterung gestandender Männer für Gestalten mit seltsamen Pseudonymen, die irgendeinen abgehobenen Murks daherschwurbeln (der sich bei näherer Betrachtung meist als Aneinanderreihung von Worthülsen entpuppt), schon seit längerem mit verwundertem Kopfschütteln.
Killmister hat geschrieben:Bei Midnight geht das klar, der hat aber auch das entsprechend knarzige Interview dazu gegeben, wie ich finde. Sonst gehen mir diese Bösewichte auch am ::::: vorbei, weil auch die sich fürchten, wenn sie Nachts allein im Wald unterwegs sind, ganz sicher!
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