von The-Aftermath » 26. Juli 2015, 18:16
Ach stimmt, hier hatte ich ja noch was gepostet...
Ich wollte nicht zum allgemeinen Kreuzzug gegen die Black Metal-Sektion und deren Vertreter im Deaf Forever aufrufen, bzw. alle Bands (und Redakteure) über einen Kamm scheren. Ich wollte eigentlich nur den Anstoss für eine Diskussion über ein Phänomen anregen, das mir aufgefallen war. Ich habe mir den Black Metal rausgepickt, da es mir dort besonders ins Auge gesprungen ist, aber wie einige hier richtig bemerkt haben, ist das "Problem" längst in den benachbarten Sparten angekommen. Wobei ich vermuten würde, dass Heavy- oder Doom Metal-Bands sich diesbezüglich eher vom Black Metal "inspirieren" haben lassen, als umgekehrt. Vielleicht bilde ich mir das auch alles nur ein, letztlich ist es nur Musik, ich weiß... aber ich hatte den Eindruck, dass angesichts der Inflation an Bands im Heavy Metal-Underground in den letzten Jahren viele traditionelle Bands sich ein wenig beim Black Metal bedient haben, was Attitüde und Image angeht, um wieder herausstechen zu können. BATHORY sind halt fieser als SAXON, ein URFAUST-Shirt Aufsehen erregender als eins von IRON MAIDEN. Alles nicht weiter schlimm und nachvollziehbarer, einige Bands haben durch diese Mixtur ihren Sound sinnvoll erweitern können, ich denke da an RAM oder ähm... ich komme noch drauf. Problematisch finde ich's nur, wenn sich das dann auf eine super ernste, unironische, arrogante und unsympathische Attitüde versteift, die gleichzeitig zum neuen "chic" für den fortgeschritteneren Teil der Szene ausgerufen wird. (Und ja, ich bleibe dabei, ich betrachte den "Underground" anno 2015, zumindest der, der in den Medien sichtbar ist, als stark image-, mode- und trendbeeinflusst)
Boah, ich schreibe schon wieder zuviel... macht's überhaupt Sinn? Jedenfalls will ich noch drei Punkte festhalten: 1. Ich bin für mehr Kritik und Distanz, aber nicht unbedingt für mehr Humor im Sinne von Albernheit, nicht mehr Ernst nehmen. Ich wäre sicher ausgeflippt, wenn jemand THE GATES OF SLUMBER in einem Interview bloßgestellt oder nicht ernst genommen hätte. Ich bin nach wie vor für den "Ernst" in der Musik, vor allem in unseren Breitengraden. So kann ich zum Beispiel auch dem Prof zustimmen: Ich fand Götz Heiligensprechung von Selim irgendwie albern, aber ich mach's bei meinen eigenen Favoriten eigentlich genauso. Das gehört schon zu unserer Leidenschaft dazu. 2. Wie der Butcher geschrieben hat, finde ich auch nicht, dass der Leser bei der Hand genommen werden sollte. Das wäre wiederum das Gegenteil von einer kritischen Einstellung. 3. Ich finde auch nicht alles, was der Black Metal thematisiert, per se blöd. Ärgern tut mich nur oft das Drumherum, sprich Selbstdarstellung, Attittüde etc.
So, und jetzt wieder MOTÖRHEAD...
Edit: O.k., streicht das mit WINTERFYLLETH. Hätte mich mal besser informieren sollen.
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The-Aftermath am 9. August 2015, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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