DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Killmister » 3. September 2016, 15:13

Prof hat geschrieben:Betreff: Deaf Forever-Ausgabe August/September 2016.

1- Mein Heft-Highlight: der feine Psychotic Waltz-Rundumschlag des Herrn SMM.
Gerne hätte ich noch was über den verstorbenen Mike Clift erfahren, aber: nächstes Mal.
Ich erinnere mich noch gut daran als ich das Paket von Oliver 'Demolition' Jung öffnete und die Eigenpressung von A social grace sowie ein schön buntes Shirt mit Clift-Motiv vorne und Subsonic-Backprint bewunderte. Als ich die CD dann in den Player hatte, war ich hin und weg. Meisterwerk - und nach wie vor mein Psychotic Waltz-Favorit.



3- Götz' Vorwort 'Kämpft!' lässt den 'Rechten' und 'Andersdenkenden' schmunzeln, weiss er doch ganz genau wie das im Alltag (Familie, Freunde, Kollegen) so ist wenn man nicht kritiklos dem Staatspropaganda der Mainstreammedien hinterherläuft und mit Statistiken und Argumenten diskutieren möchte.
Irgendwann kapiert aber sogar der letzte Metaller dass im 21. Jahrhundert alles politisch geworden ist und man sich mit der neuen Realität auseinandersetzen muss. Auch wenn man weiterhin den Eskapismus feiern kann. Das eine schliesst das andere nicht aus.


zu 1. Tapezine kennst du? Da wird ja auch bissl was zu Mike Clift gesagt, bzw. kommt er zu Wort.
viewtopic.php?f=6&t=12562&p=514205&hilit=psychotic+waltz#p514205

zu 3. Beim Lesen musste ich an dich denken :smile2: .
Wenn man etwas nicht mag, ist einem weniger davon lieber.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Prof » 3. September 2016, 16:00

Killmister hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:Betreff: Deaf Forever-Ausgabe August/September 2016.

1- Mein Heft-Highlight: der feine Psychotic Waltz-Rundumschlag des Herrn SMM.
Gerne hätte ich noch was über den verstorbenen Mike Clift erfahren, aber: nächstes Mal.
Ich erinnere mich noch gut daran als ich das Paket von Oliver 'Demolition' Jung öffnete und die Eigenpressung von A social grace sowie ein schön buntes Shirt mit Clift-Motiv vorne und Subsonic-Backprint bewunderte. Als ich die CD dann in den Player hatte, war ich hin und weg. Meisterwerk - und nach wie vor mein Psychotic Waltz-Favorit.



3- Götz' Vorwort 'Kämpft!' lässt den 'Rechten' und 'Andersdenkenden' schmunzeln, weiss er doch ganz genau wie das im Alltag (Familie, Freunde, Kollegen) so ist wenn man nicht kritiklos dem Staatspropaganda der Mainstreammedien hinterherläuft und mit Statistiken und Argumenten diskutieren möchte.
Irgendwann kapiert aber sogar der letzte Metaller dass im 21. Jahrhundert alles politisch geworden ist und man sich mit der neuen Realität auseinandersetzen muss. Auch wenn man weiterhin den Eskapismus feiern kann. Das eine schliesst das andere nicht aus.


zu 1. Tapezine kennst du? Da wird ja auch bissl was zu Mike Clift gesagt, bzw. kommt er zu Wort.
viewtopic.php?f=6&t=12562&p=514205&hilit=psychotic+waltz#p514205

zu 3. Beim Lesen musste ich an dich denken :smile2: .


1- Yep. :smile2:

3- Es wird in West-Europa tagtäglich schwieriger, der kritisch 'Andersdenkende' zu sein.
Im kulturellen Milieu - wo ich seit jeher arbeite - gibt es mittlerweile Berufsverbot-ähnliche Tendenzen. Für Leute wie yours truly ist es gefährlich geworden, sich zu äussern. Ich tu's trotzdem.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Martin » 20. September 2016, 07:32

Gestern habe ich das Interview mit Hammers Of Misfortune gelesen. Wenn jemand mit so viel Euphorie erzählt, dann bringt es einfach einen riesen Spaß dabei zu zu hören! Das wirkt auf mich wie ein kleiner Junge, der voller Begeisterung von etwas schwärmt.

Anschließend hab ich das Inquesition Interview gelesen und es war als hätte man mich ins kalte Becken geschubst. Das komplette Gegenteil zum vorherigen Lesespaß... aus meiner Sicht in erster Linie einfach nur wirklich trockenes Geschwafel. Dazu dann das extrem unsympatische über-professionelle Bandverständnis als wär's irgendein Geschäftsmodel... das ist wirklich so gar nicht mein Fall! Das war eine Anstrengung das Interview bis zum Ende zu lesen. Der gute Mann schafft es auf keinen Fall in meine Top 10 der Leute mit denen ich gerne mal 'n Bier trinken würde :-D
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hugin » 25. September 2016, 11:46

Prof hat geschrieben:3- Es wird in West-Europa tagtäglich schwieriger, der kritisch 'Andersdenkende' zu sein.
Im kulturellen Milieu - wo ich seit jeher arbeite - gibt es mittlerweile Berufsverbot-ähnliche Tendenzen. Für Leute wie yours truly ist es gefährlich geworden, sich zu äussern. Ich tu's trotzdem.

Meinen Respekt dafür hast du!

Auch wenn ich beim Brexit in der Tat anders denke und die Entscheidung sehr bedauert habe. Nicht, weil ich die EU, so wie sie ist, besonders lieben würde und nicht für reformbedürftig hielte, sondern weil ich irgendwie hoffen und glauben will, dass Europa seine vielen Probleme besser gemeinsam angeht als durch Abgrenzung von den Nachbarn. Aber das ist hier definitiv off topic.
"It takes a thousand fans from any other band to make one Manowarrior!"
- Sir Dr. Joey DeMaio, 2012

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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Prof » 25. September 2016, 20:50

Hugin hat geschrieben:
Prof hat geschrieben:3- Es wird in West-Europa tagtäglich schwieriger, der kritisch 'Andersdenkende' zu sein.
Im kulturellen Milieu - wo ich seit jeher arbeite - gibt es mittlerweile Berufsverbot-ähnliche Tendenzen. Für Leute wie yours truly ist es gefährlich geworden, sich zu äussern. Ich tu's trotzdem.

Meinen Respekt dafür hast du!

Auch wenn ich beim Brexit in der Tat anders denke und die Entscheidung sehr bedauert habe. Nicht, weil ich die EU, so wie sie ist, besonders lieben würde und nicht für reformbedürftig hielte, sondern weil ich irgendwie hoffen und glauben will, dass Europa seine vielen Probleme besser gemeinsam angeht als durch Abgrenzung von den Nachbarn. Aber das ist hier definitiv off topic.


Danke, Hugin. Und willkommen zurück.

Off topic finde ich dies alles übrigens gar nicht, gerade weil das Green & Cascadian Black Metal-Special im letzten Heft einmal mehr zeigt, dass im Grunde nur eine bestimmte politische Richtung erwünscht ist und für ihre Ideen die Medienbühne frei hat. Es ist exakt das was der französische Philosoph-Querdenker der Nouvelle Droite, Alain de Benoist, bereits vor zwanzig Jahren nannte: la pensée unique.

Überall in West-, Nord- und Süd-Europa: dasselbe Mainstream-Medienbild. Und obwohl die Rock- und Metalgazetten sich seit jeher immer gerne rebellisch und gegen-den-Strom geben, gehen sie kritiklos hundertprozentig mit dem pensée unique konform. Wer sich, gut informiert, dagegen stellt, muss schon gut gepanzert sein. Denn es kommt einiges auf einem zu - im Freundenkreis, in der Familie, auf der Arbeit, in der Kneipe, überall.
Fünfzig Jahre Kulturmarxismus haben Generationen gedanklich geformt, oder besser: deformiert.
Wer anno 2016 nicht diesem archaischen Gedankengut anhängt und dies auch noch kund tut, bekommt Ärger.

Zum Brexit könnte man noch einiges sagen, aber lasst uns zumindest für heute nicht noch mehr offtopifizieren.
Zurück zur Musik.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hofi » 12. Oktober 2016, 15:16

Ich zitiere:
"Bei Lanfear ist quasi der komplette Song schon in Ulles Schädel-kein Wunder, du musst dir das Riesenteil mal anschauen. "
:lol: :lol: :lol:
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Ulle » 12. Oktober 2016, 16:49

Hofi hat geschrieben:Ich zitiere:
"Bei Lanfear ist quasi der komplette Song schon in Ulles Schädel-kein Wunder, du musst dir das Riesenteil mal anschauen. "
:lol: :lol: :lol:


Er meinte mit dem Riesenteil natürlich nicht den Schädel :smile2: :smile2: :smile2:

...sondern wohl eher den Zinken :(
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hofi » 12. Oktober 2016, 16:51

Ulle hat geschrieben:
Hofi hat geschrieben:Ich zitiere:
"Bei Lanfear ist quasi der komplette Song schon in Ulles Schädel-kein Wunder, du musst dir das Riesenteil mal anschauen. "
:lol: :lol: :lol:


Er meinte mit dem Riesenteil natürlich nicht den Schädel :smile2: :smile2: :smile2:

...sondern wohl eher den Zinken :(


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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon MetalChris87 » 15. Oktober 2016, 15:02

Ich war gestern am Kiosk meines Vertrauens um das neue DF zu kaufen. Der Laden hatte drei Exemplare da, aber alle drei waren ohne das Poster? Dabei hätte ich mir so gern das Candlemass-Poster übers Bett gehängt.

Gabs vielleicht eine fehlerhafte Auflage oder ist das Poster nur Abonnenten vorbehalten? Vielleicht weiß ja jemand was.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon warstarter » 15. Oktober 2016, 15:05

MetalChris87 hat geschrieben:Ich war gestern am Kiosk meines Vertrauens um das neue DF zu kaufen. Der Laden hatte drei Exemplare da, aber alle drei waren ohne das Poster? Dabei hätte ich mir so gern das Candlemass-Poster übers Bett gehängt.

Gabs vielleicht eine fehlerhafte Auflage oder ist das Poster nur Abonnenten vorbehalten? Vielleicht weiß ja jemand was.


Limitierte Auflage, meins hat ein Poster.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon MetalChris87 » 15. Oktober 2016, 15:15

warstarter hat geschrieben:
MetalChris87 hat geschrieben:Ich war gestern am Kiosk meines Vertrauens um das neue DF zu kaufen. Der Laden hatte drei Exemplare da, aber alle drei waren ohne das Poster? Dabei hätte ich mir so gern das Candlemass-Poster übers Bett gehängt.

Gabs vielleicht eine fehlerhafte Auflage oder ist das Poster nur Abonnenten vorbehalten? Vielleicht weiß ja jemand was.


Limitierte Auflage

Achso :ehm: :cry:
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Chris75 » 15. Oktober 2016, 16:50

MetalChris87 hat geschrieben:
warstarter hat geschrieben:
MetalChris87 hat geschrieben:Ich war gestern am Kiosk meines Vertrauens um das neue DF zu kaufen. Der Laden hatte drei Exemplare da, aber alle drei waren ohne das Poster? Dabei hätte ich mir so gern das Candlemass-Poster übers Bett gehängt.

Gabs vielleicht eine fehlerhafte Auflage oder ist das Poster nur Abonnenten vorbehalten? Vielleicht weiß ja jemand was.


Limitierte Auflage

Achso :ehm: :cry:


Limitierte Auflage kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, steht ja schließlich groß auf dem Cover, dass ein Poster enthalten ist...
Ich würde mein Poster gegen Portokosten abgeben.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Flossensauger » 15. Oktober 2016, 17:42

Ich als Abonnent habe nahezu immer zwei Poster beiliegen.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hofi » 15. Oktober 2016, 18:21

MetalChris87 hat geschrieben:Ich war gestern am Kiosk meines Vertrauens um das neue DF zu kaufen. Der Laden hatte drei Exemplare da, aber alle drei waren ohne das Poster? Dabei hätte ich mir so gern das Candlemass-Poster übers Bett gehängt.

Gabs vielleicht eine fehlerhafte Auflage oder ist das Poster nur Abonnenten vorbehalten? Vielleicht weiß ja jemand was.

Also ich hab mein DF wie immer am Kiosk gekauft und es war wie immer ein Poster dabei.

Schreib doch einfach mal die DF-Kontaktadresse an vl. bekommst du dann nachträglich eines.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon The-Aftermath » 16. Oktober 2016, 22:38

Mir haben die letzten drei, vier Hefte weniger als gefallen die davor. Die aktuelle Ausgebe führt den Negativtrend leider fort, der Anteil an lesenswerten Inhalten nimmt für mich kontinuierlich ab. An der Auswahl der Bands liegt es grundsätzlich nicht, da für mich fast ausschließlich die Qualität der Artikel zählt. Ich finde gute Artikel zu Bands, die mir vorher unbekannt waren oder denen ich sogar ablehnend gegenüber stand, sogar interessant als das tausendste SOLSTICE-Inteview zu nicht erschienem Material.

Aber das wäre schon mein erster Punkt: Die guten Artikel fehlen mir einfach, beziehungsweise sind überhaupt nicht vorhanden. Das DEAF FOREVER führt ja die Struktur des ROCK HARD 1:1 weiter. Sprich: Interviews, Reviews und Konzertberichte en masse, aber dafür kaum Inhalte, welche das klassische Format durchbrechen. Für mich war bereits gleich zu Beginn die größte Enttäuschung am DEAF FOREVER, dass mit der Gründung des Magazin in dieser Hinsicht nichts Neues gewagt wurde. Warum sollte ich 5,90 € für ein Interview mit den TYGERS OF PAN TANG ausgeben, in dem der Autor (!) dem Gitarristen erzählt, wie toll das neue Album geworden ist? Warum sollte ich fast 6,00 € ausgeben für Reviews wie die von SUID AKRA (frühere Ausgabe) oder MINOTAUR HEAD (diese Ausgabe)? Texte auf dem Niveau eines Youtube-Kommentars, ohne Witz und ohne Inhalt. Selbst wenn mich die entsprechenden Bands nicht interesserien, erwarte ich durchgehend hohe Qualität, und nicht nur im Hinblick auf das Layout. Ich werde mich in Zukunft weigern, mein Geld für solche Schrottbeiträge auszugeben, selbst wenn sie nur einen Bruchteil des Hefts ausmachen. Dann kann ich mir auch gleich die Beiträge im DEAF FOREVER-Forum durchlesen.

Ähnlich verhält es sich mit den ganzen Team-Insidern und Party.San-Klassenausflug-Berichten. Ich kann verstehen, dass man den Lesern zu Beginn das Team näher bringen wollte und das Ganze etwas "kumpelhafter" gestalten wollte. Aber spätestens nach der dritten Ausgabe habe ich jedes Mal gehofft, dass die Selbstdarstellerei auch mal ein Ende nimmt. Vergeblich! Grundsätzlich stellt sich einfach die Frage, was das DEAF FOREVER für eine Art Produkt sein möchte. Ein Fanzine oder ein Hochglanz-Magazin im Stile des ROCKS? Layout und Preis suggerieren Letzteres, Inhalt und Qualität aber Ersteres. Wenn das Heft als schwarz-weisses Faltblatt für 2,50 € erscheinen würde, dann würde ich mich auf Quatsch-Stories, Witz-Reviews und andere Blödeleien einstellen, aber nicht wenn man 5,90 € für sein Produkt verlangt und den Anspruch erhebt, das zentrale Organ der Szene sein zu sollen. Oder anders gefragt: Will das Magazin Journalismus sein oder nicht?

Ich musste schon eine ganze Weile lang an einen Post von Manuel Trummer aus dem Jahre 2009 denken. Der Beitrag war damals wirklich aufrüttelnd und hat die Probleme der damaligen Musikpresse gekonnt auf den Punkt gebracht. Unter anderem schrieb Manuel:

Das, was heute von Rock Hard, Metal Hammer, Legacy, um mal in unserem Sektor zu bleiben, geboten wird, ist größtenteils eine Schande für den Musikjournalismus und den Journalismus im allgemeinen.
Das literarische Niveau ist in der Regel unterirdisch, es fehlt die Fähigkeit, die besprochenen Produkte und interviewten Künstler in einen größeren Kontext zu stellen. Es wird immer nur der Künstler und das Produkt selbst betrachtet, aber es erfolgt keine Einordnung, kein Kommentar. Es fehlt grundlegend an der Fähigkeit, einzuordnen, zu kommentieren, eine eigene kritische Meinung argumentativ zu vertreten. Stattdessen immer die gleichen Plattitüden, immer die gleichen Fragen, immer die gleichen Künstler, immer die gleichen Ergebnisse. Orientierung für den Leser gleich Null.
Dem Informations- und Aufklärungsauftrag, den Organe einer vorgeblich subversiven Szene wahrnehmen sollten, wird null nachgekommen. Im Gegenteil: Kumpelei und Freundschaften mit Musikern, PR-Leuten und Labelmenschen sorgen für eine widerliche Hofberichterstattung ohne Ecken und Kanten. In den Redaktionen sitzen teils sogar Labelangestellte und Musiker mit eigenen Bands, die dann in der jeweiligen Zeitschrift besprochen werden. Die Zeitschriften sind keine Kritiker, keine Kommentatoren der Musikindustrie mehr, sondern willfährige Handlanger. Es sind Abhängigkeiten entstanden, die keine kritische Berichterstattung mehr zulassen. [...] Wo war zum letzten Mal eine gut recherchierte, kritische Geschichte zu lesen, die tatsächlich etwas Neues aufgedeckt hat, die zum Diskutieren angeregt hat. Stattdessen Band- oder Stilspecials und Historys, die einfach aus zwei, drei anderen Büchern abgeschrieben werden. Die eigene Meinung wird in Form nichtssagender Ranglisten komprimiert.


Um es kurz zu machen: Ich denke, dass die meisten Punkte auch auf das DEAF FOREVER zutreffen. Nur die besprochenen Bands haben sich verändert, beziehungsweise der musikalische Fokus ist ein anderer geworden. Die Linie des Magazins, welches dauernd behauptet "kritisch" und "unabhängig" zu sein, ist kaum zu erkennen und pendelt zwischen Anti-Rechts-Statements und befremdlichen Kumpeleien mit Bands, die nach einer zaghaften Frage zu ihren Label-Verbindungen gleich wieder vom Haken gelassen, hin und her. Der Inhalt ist gleichzeitig in seiner Auswahl extrem limitiert. Die Ván Records-High Roller-Fenriz-Hell Over Hammaburg-connection nimmt geradezu absurde Züge an. Natürlich sind in einem Magazin dieser Art immer Musiker und Festivalbetreiber involviert, aber kaum geht es um die eigenen Lieblingsbands und -festivals, und schon ist diese Art des Meinungsmonopols total legitim.

Mittlerweile ist mein Lieblingsautor Frank Albrecht. Frank ist (neben einigen wenigen Ausnahmen) der einzige Autor, bei dem ich nicht das Gefühl habe, dass es bei dem Interview zum Teil um ihn selbst geht. Frank schafft es immer, total ungekünstelte und interessante Fragen zu stellen. Gleichzeitig setzt er sich auch konstruktiv mit Bands auseinander, bei denen viele Leser schon das Weihwasser ausschütten. Ich mag SABATON zwar auch nicht, aber der Umstand, dass es Frank absolut nichts ausmacht, darüber zu schreiben und er zu seinem Fansein steht, zeugt von mehr Überzeugung und Integrität, als sie sich so mancher Kapuzen-Kasper vorstellen kann. Eigentlich ist es doch so: Wenn man als Person mit sich selbst und seinen Überzeugungen im Reinen ist, kann man alles aushalten (oder ignorieren), was einem in der Welt begegnet, auch SABATON-Platten. Die jüngsten Entwicklungen im DEAF FOREVER-Forum haben hingegen gezeigt, dass sich dort die gleiche Mentalität ausbreitet wie in anderen Bereichen der Gesellschaft: Gefällt mir etwas nicht, dann stehe ich schnurstracks für Zensur und Beschränkung der Meinungsfreiheit ein. Der Kommentar zur SABATON-Show auf dem Summer Breeze im aktuellen Heft hat das gleiche pubertäre Niveau wie die meisten Posts im Forum. Wieder die Frage: Dafür 5,90 €?

Ich habe das Zitat von Manuel nicht deshalb ausgegraben, um hier zu einem großen Troll/hater-Schlag auszuholen. Ich dachte, es wäre nur interessant, sich die Punkte nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Gerade als junges Magazin sollte nicht jetzt schon eine Stagnation in Sachen Qualität einsetzen. Ich dachte, im Magazin oder im "Underground" ginge es vorrangig um Subversion. Dabei lese ich immer nur Selbstbeweiräucherung, Kumpelei, Zustimmung. Aber es gibt ja immer noch lesenswerte Inhalte: Der Leipzig-Bericht ist interessant, Manuels Seziertisch gewohnt hochklassig und auch die Titelstory unterhält. Dagegen ist das URFAUST-Interview wiederum unlesbar, die DARKTHRONE-Story Teil eines wohl nie endenden wollenden Witzes mit Fenriz in der Hauptrolle. Aber das ist nebensächlich. Wichtig wäre, dass es wieder mehr Artikel gibt, die über die Platte oder die Band hinausgehen und einordnen, kommentieren, (Selbst)Kritik üben... inhaltlich eben mehr bieten, so wie es in Manuels Zitat formuliert steht. Dafür würde ich auch auf die "Kultposter" (Was ist das überhaupt für ein Wort?) und einige der Farbfotos verzichten.
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