DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Achim F. » 16. Oktober 2016, 23:17

The-Aftermath hat geschrieben:Mir haben die letzten drei, vier Hefte weniger als gefallen die davor. Die aktuelle Ausgebe führt den Negativtrend leider fort, der Anteil an lesenswerten Inhalten nimmt für mich kontinuierlich ab. An der Auswahl der Bands liegt es grundsätzlich nicht, da für mich fast ausschließlich die Qualität der Artikel zählt. Ich finde gute Artikel zu Bands, die mir vorher unbekannt waren oder denen ich sogar ablehnend gegenüber stand, sogar interessant als das tausendste SOLSTICE-Inteview zu nicht erschienem Material.

Aber das wäre schon mein erster Punkt: Die guten Artikel fehlen mir einfach, beziehungsweise sind überhaupt nicht vorhanden. Das DEAF FOREVER führt ja die Struktur des ROCK HARD 1:1 weiter. Sprich: Interviews, Reviews und Konzertberichte en masse, aber dafür kaum Inhalte, welche das klassische Format durchbrechen. Für mich war bereits gleich zu Beginn die größte Enttäuschung am DEAF FOREVER, dass mit der Gründung des Magazin in dieser Hinsicht nichts Neues gewagt wurde. Warum sollte ich 5,90 € für ein Interview mit den TYGERS OF PAN TANG ausgeben, in dem der Autor (!) dem Gitarristen erzählt, wie toll das neue Album geworden ist? Warum sollte ich fast 6,00 € ausgeben für Reviews wie die von SUID AKRA (frühere Ausgabe) oder MINOTAUR HEAD (diese Ausgabe)? Texte auf dem Niveau eines Youtube-Kommentars, ohne Witz und ohne Inhalt. Selbst wenn mich die entsprechenden Bands nicht interesserien, erwarte ich durchgehend hohe Qualität, und nicht nur im Hinblick auf das Layout. Ich werde mich in Zukunft weigern, mein Geld für solche Schrottbeiträge auszugeben, selbst wenn sie nur einen Bruchteil des Hefts ausmachen. Dann kann ich mir auch gleich die Beiträge im DEAF FOREVER-Forum durchlesen.

Ähnlich verhält es sich mit den ganzen Team-Insidern und Party.San-Klassenausflug-Berichten. Ich kann verstehen, dass man den Lesern zu Beginn das Team näher bringen wollte und das Ganze etwas "kumpelhafter" gestalten wollte. Aber spätestens nach der dritten Ausgabe habe ich jedes Mal gehofft, dass die Selbstdarstellerei auch mal ein Ende nimmt. Vergeblich! Grundsätzlich stellt sich einfach die Frage, was das DEAF FOREVER für eine Art Produkt sein möchte. Ein Fanzine oder ein Hochglanz-Magazin im Stile des ROCKS? Layout und Preis suggerieren Letzteres, Inhalt und Qualität aber Ersteres. Wenn das Heft als schwarz-weisses Faltblatt für 2,50 € erscheinen würde, dann würde ich mich auf Quatsch-Stories, Witz-Reviews und andere Blödeleien einstellen, aber nicht wenn man 5,90 € für sein Produkt verlangt und den Anspruch erhebt, das zentrale Organ der Szene sein zu sollen. Oder anders gefragt: Will das Magazin Journalismus sein oder nicht?

Ich musste schon eine ganze Weile lang an einen Post von Manuel Trummer aus dem Jahre 2009 denken. Der Beitrag war damals wirklich aufrüttelnd und hat die Probleme der damaligen Musikpresse gekonnt auf den Punkt gebracht. Unter anderem schrieb Manuel:

Das, was heute von Rock Hard, Metal Hammer, Legacy, um mal in unserem Sektor zu bleiben, geboten wird, ist größtenteils eine Schande für den Musikjournalismus und den Journalismus im allgemeinen.
Das literarische Niveau ist in der Regel unterirdisch, es fehlt die Fähigkeit, die besprochenen Produkte und interviewten Künstler in einen größeren Kontext zu stellen. Es wird immer nur der Künstler und das Produkt selbst betrachtet, aber es erfolgt keine Einordnung, kein Kommentar. Es fehlt grundlegend an der Fähigkeit, einzuordnen, zu kommentieren, eine eigene kritische Meinung argumentativ zu vertreten. Stattdessen immer die gleichen Plattitüden, immer die gleichen Fragen, immer die gleichen Künstler, immer die gleichen Ergebnisse. Orientierung für den Leser gleich Null.
Dem Informations- und Aufklärungsauftrag, den Organe einer vorgeblich subversiven Szene wahrnehmen sollten, wird null nachgekommen. Im Gegenteil: Kumpelei und Freundschaften mit Musikern, PR-Leuten und Labelmenschen sorgen für eine widerliche Hofberichterstattung ohne Ecken und Kanten. In den Redaktionen sitzen teils sogar Labelangestellte und Musiker mit eigenen Bands, die dann in der jeweiligen Zeitschrift besprochen werden. Die Zeitschriften sind keine Kritiker, keine Kommentatoren der Musikindustrie mehr, sondern willfährige Handlanger. Es sind Abhängigkeiten entstanden, die keine kritische Berichterstattung mehr zulassen. [...] Wo war zum letzten Mal eine gut recherchierte, kritische Geschichte zu lesen, die tatsächlich etwas Neues aufgedeckt hat, die zum Diskutieren angeregt hat. Stattdessen Band- oder Stilspecials und Historys, die einfach aus zwei, drei anderen Büchern abgeschrieben werden. Die eigene Meinung wird in Form nichtssagender Ranglisten komprimiert.


Um es kurz zu machen: Ich denke, dass die meisten Punkte auch auf das DEAF FOREVER zutreffen. Nur die besprochenen Bands haben sich verändert, beziehungsweise der musikalische Fokus ist ein anderer geworden. Die Linie des Magazins, welches dauernd behauptet "kritisch" und "unabhängig" zu sein, ist kaum zu erkennen und pendelt zwischen Anti-Rechts-Statements und befremdlichen Kumpeleien mit Bands, die nach einer zaghaften Frage zu ihren Label-Verbindungen gleich wieder vom Haken gelassen, hin und her. Der Inhalt ist gleichzeitig in seiner Auswahl extrem limitiert. Die Ván Records-High Roller-Fenriz-Hell Over Hammaburg-connection nimmt geradezu absurde Züge an. Natürlich sind in einem Magazin dieser Art immer Musiker und Festivalbetreiber involviert, aber kaum geht es um die eigenen Lieblingsbands und -festivals, und schon ist diese Art des Meinungsmonopols total legitim.

Mittlerweile ist mein Lieblingsautor Frank Albrecht. Frank ist (neben einigen wenigen Ausnahmen) der einzige Autor, bei dem ich nicht das Gefühl habe, dass es bei dem Interview zum Teil um ihn selbst geht. Frank schafft es immer, total ungekünstelte und interessante Fragen zu stellen. Gleichzeitig setzt er sich auch konstruktiv mit Bands auseinander, bei denen viele Leser schon das Weihwasser ausschütten. Ich mag SABATON zwar auch nicht, aber der Umstand, dass es Frank absolut nichts ausmacht, darüber zu schreiben und er zu seinem Fansein steht, zeugt von mehr Überzeugung und Integrität, als sie sich so mancher Kapuzen-Kasper vorstellen kann. Eigentlich ist es doch so: Wenn man als Person mit sich selbst und seinen Überzeugungen im Reinen ist, kann man alles aushalten (oder ignorieren), was einem in der Welt begegnet, auch SABATON-Platten. Die jüngsten Entwicklungen im DEAF FOREVER-Forum haben hingegen gezeigt, dass sich dort die gleiche Mentalität ausbreitet wie in anderen Bereichen der Gesellschaft: Gefällt mir etwas nicht, dann stehe ich schnurstracks für Zensur und Beschränkung der Meinungsfreiheit ein. Der Kommentar zur SABATON-Show auf dem Summer Breeze im aktuellen Heft hat das gleiche pubertäre Niveau wie die meisten Posts im Forum. Wieder die Frage: Dafür 5,90 €?

Ich habe das Zitat von Manuel nicht deshalb ausgegraben, um hier zu einem großen Troll/hater-Schlag auszuholen. Ich dachte, es wäre nur interessant, sich die Punkte nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Gerade als junges Magazin sollte nicht jetzt schon eine Stagnation in Sachen Qualität einsetzen. Ich dachte, im Magazin oder im "Underground" ginge es vorrangig um Subversion. Dabei lese ich immer nur Selbstbeweiräucherung, Kumpelei, Zustimmung. Aber es gibt ja immer noch lesenswerte Inhalte: Der Leipzig-Bericht ist interessant, Manuels Seziertisch gewohnt hochklassig und auch die Titelstory unterhält. Dagegen ist das URFAUST-Interview wiederum unlesbar, die DARKTHRONE-Story Teil eines wohl nie endenden wollenden Witzes mit Fenriz in der Hauptrolle. Aber das ist nebensächlich. Wichtig wäre, dass es wieder mehr Artikel gibt, die über die Platte oder die Band hinausgehen und einordnen, kommentieren, (Selbst)Kritik üben... inhaltlich eben mehr bieten, so wie es in Manuels Zitat formuliert steht. Dafür würde ich auch auf die "Kultposter" (Was ist das überhaupt für ein Wort?) und einige der Farbfotos verzichten.



Erstklassiger Beitrag, auch wenn ich deine Sicht der Dinge nicht in Gänze teile (sollte bei der Qualitätsbeurteilung eines Beitrages auch nicht zu wichtig sein). Das DEAF FOREVER muss verkaufen und zwar mehr als 1000 oder 3000 Hefte. Dafür sind auch im Metal Business viele Kompromisse nötig. Zuviel Tiefgründigkeit wirkt überdies in großen Teilen unserer Szene schnell abschreckend. Auch gewisse Abhängigkeiten wird es bei einem Magazin der Größenordnung des DF immer geben.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hammaburg » 17. Oktober 2016, 13:06

Ich habe mir den ellenlangen Beitrag viermal durchgelesen und kann leider nicht nachvollziehen, was der Autor möchte.
Er schert nahezu alles und jeden (Bands wie Autoren) über einen Kamm, alles scheiße, alles Mist.
Er ignoriert, dass das DF im Gegensatz zu ALLEN Musikprintmedien da draußen dem Underground den Schwerpunkt einräumt und Bands featured, die vorher noch nie im Print ausreichend Platz bekommen hatten, dass im Gegensatz zu allen anderen Magazinen Bands/Motive aufs Cover kommen, die den anderen kommerziell viel zu riskant sind, dass wir uns Zeit und Platz für richtig gute Specials geben usw usf.
Aber wer in Bezug auf Kleinfestivals mit maximal 1000 Besuchern oder einer Person wie Fenriz allen Ernstes von Monopolstellungen spricht, hat vermutlich generell eine äußerst eigensinnige Sicht auf die Dinge. :cool2:

5,90 Euro: Ganz schön unverschämt für ein alle zwei Monate erscheinendes gutes, 148 Seiten langes Magazin. Dafür müssen andere ein Glas Guinness oder eine Schachtel Kippen bezahlen.

Um nicht missverstanden zu werden: Wenn es um konstruktive Punkte gehen würde, aus denen man sich etwas herausziehen und etwas verändern bzw verbessern könnte im Heft, wäre das prima. Aber diese Einlassung liest sich wie ein Rundumschlag, der mir nix mit auf den Weg gibt - zumal das DF entgegen anderer Behauptung in seiner etwas über 2 Jahre kurzen Historie seinen anfänglichen Kurs klar beibehalten hat.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hammaburg » 17. Oktober 2016, 13:19

PS.: Kleiner Nachtrag.

Was will das DF sein bzw was ist es? Das DF ist inhaltlich genau das, worauf wir - also das Team - Bock haben und das Ergebnis dessen, was uns antreibt. Ob das nach irgendwelchen Definitionen nun Journalismus, Fansein, Vollmeise oder totaler Stuss ist, muss jeder für sich entscheiden. Es ist uns völlig egal, ob es Journalismus ist oder nicht. Metal-Schreiberlinge, die sich lieber als Journalisten statt als Fans bezeichnen, sind mir persönlich suspekt.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Achim F. » 17. Oktober 2016, 15:21

Hammaburg hat geschrieben:Ich habe mir den ellenlangen Beitrag viermal durchgelesen und kann leider nicht nachvollziehen, was der Autor möchte.
Er schert nahezu alles und jeden (Bands wie Autoren) über einen Kamm, alles scheiße, alles Mist.
Er ignoriert, dass das DF im Gegensatz zu ALLEN Musikprintmedien da draußen dem Underground den Schwerpunkt einräumt und Bands featured, die vorher noch nie im Print ausreichend Platz bekommen hatten, dass im Gegensatz zu allen anderen Magazinen Bands/Motive aufs Cover kommen, die den anderen kommerziell viel zu riskant sind, dass wir uns Zeit und Platz für richtig gute Specials geben usw usf.
Aber wer in Bezug auf Kleinfestivals mit maximal 1000 Besuchern oder einer Person wie Fenriz allen Ernstes von Monopolstellungen spricht, hat vermutlich generell eine äußerst eigensinnige Sicht auf die Dinge. :cool2:

5,90 Euro: Ganz schön unverschämt für ein alle zwei Monate erscheinendes gutes, 148 Seiten langes Magazin. Dafür müssen andere ein Glas Guinness oder eine Schachtel Kippen bezahlen.

Um nicht missverstanden zu werden: Wenn es um konstruktive Punkte gehen würde, aus denen man sich etwas herausziehen und etwas verändern bzw verbessern könnte im Heft, wäre das prima. Aber diese Einlassung liest sich wie ein Rundumschlag, der mir nix mit auf den Weg gibt - zumal das DF entgegen anderer Behauptung in seiner etwas über 2 Jahre kurzen Historie seinen anfänglichen Kurs klar beibehalten hat.



Bisher hat es für das DF ja zu 99% Lobpreisungen gegeben, da kann man so ne Kritik sicher auch verkraften. Die 5,90€ sind natürlich mehr als gerechtfertigt, dass DF ist das mit Abstand beste Metal Magazin am Kiosk und ich werde mein Abo auch gerne behalten (war wohl einer der Ersten die eins abgeschlossen haben).
Aber an einigen Stellen kann ich die Kritik von THE-AFTERMATH schon nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht uneingeschränkt teile.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Darth Bane » 17. Oktober 2016, 16:53

Kann jetzt auch nix schlimmes an dieser Kritik finden, es stellt einfach die persönliche Wahrnehmung/Meinung vom Aftermath dar.Einzig die 5,90€ Kritik halte ich für überzogen das ist dann aber auch wieder ne persönliche Sache wer wieviel für was bereit ist auszugeben.
Lustig ist aber das Zitat vom Manuel,da er genau das was er in dem Zitat kritisiert jetzt mitmacht (;
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Kubi » 17. Oktober 2016, 17:05

Darth Bane hat geschrieben:Lustig ist aber das Zitat vom Manuel,da er genau das was er in dem Zitat kritisiert jetzt mitmacht (;


Und das inklusive Soundcheck/Richterskala/whatever ... von dem er einst schrieb:

Goatstorm hat geschrieben:Vor allem Soundchecks sind in diesem Punkt die Pest schlechthin, weil hier für die Leser Realitäten geschaffen werden, die zu Teilen auf unqualifizierten Einschätzungen beruhen. Egal ob im Print- oder im Onlinesektor. Soundchecks mit Noten sind eines der größten Übel im Musikjournalismus, weil es in den seltensten Fällen die besten Platten an die Spitze schaffen, sondern immer die gefälligsten, die jeden Hinz und Kunz gleichermaßen ansprechen. Welche Labels davon vor allem profitieren, muss ja nicht weiter erläutert werden. Letztlich ist es auch eine Folge dieser unsäglichen Soundcheck-Fetischisierung, dass die breite Masse nicht mehr wirklich erkennt, was Qualität ist, und stattdessen den Durchschnitt abfeiert, weil ja irgendeine Redaktion mit einer Nr.-1-Platzierung die jeweilige Band ex cathedra abgesegnet hat.


Aber er hält es halt mit Konrad Adenauer. :smile2:
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Michael@SacredMetal » 17. Oktober 2016, 17:12

Kubi, jetzt nicht wieder persönlich werden, nur weil du den Sonnenbrillenwurf so doof fandest...
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Goatstorm » 17. Oktober 2016, 17:23

Schwupp, wie schnell Kubi da sofort wieder aus seinem Loch auftaucht. :lol: *stalk stalk*
Dann vergleich mal den DF-Soundcheck mit allen Konkurrenzsoundchecks und den Bands, die an der Spitze stehen, wenn Du schon armseligerweise sieben Jahre alte Aussagen hervorzerrst. Merkst Du was?
Vergleich mal die History-Storys, die Specials, die Titelstorys, die Schreibstile, die gefeatureten Bands mit dem Zustand von vor sieben Jahren. Na? Jetzt vielleicht?

Wenn sich die Chance ergibt, etwas Neues zu starten und die Dinge zu verbessern, wäre es fahrlässig, sie nicht zu nutzen. Liegt mir mehr, als nur zu lamentieren und im Internet zu lästern.

Kritik am Heft finde ich übrigens völlig legitim, weil wir es immer weiterentwickeln und optimieren wollen.
Geschockt und überrascht hat mich dagegen, dass hier offenbar inzwischen rechtsradikale Verschwörungstheorien und fremdenfeindliche Scheißhausplattitüden toleriert werden. Wenn rassistische Schriftsteller als unbequeme Journalisten gepriesen werden und von linker "Meinungsdiktatur" – zudem in Bezug auf eine meiner Stories – geschrieben wird, ohne dass jemand widerspricht, war es wohl richtig, hier nicht mehr zu posten.

Aggro-Ansage Ende. Und Tschüss.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Siebi » 17. Oktober 2016, 17:30

Goatstorm hat geschrieben:...
Geschockt und überrascht hat mich dagegen, dass hier offenbar inzwischen rechtsradikale Verschwörungstheorien und fremdenfeindliche Scheißhausplattitüden toleriert werden. Wenn rassistische Schriftsteller als unbequeme Journalisten gepriesen werden und unwidersprochen von linker "Meinungsdiktatur" – zudem in Bezug auf eine meiner Stories – geschrieben wird, ohne dass jemand widerspricht, war es wohl richtig, hier nicht mehr zu posten.

....

Diesen Aspekt kann ich nachvollziehen und finde ich durchaus ebenso befremdlich.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Ulle » 17. Oktober 2016, 17:45

Siebi hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:...
Geschockt und überrascht hat mich dagegen, dass hier offenbar inzwischen rechtsradikale Verschwörungstheorien und fremdenfeindliche Scheißhausplattitüden toleriert werden. Wenn rassistische Schriftsteller als unbequeme Journalisten gepriesen werden und unwidersprochen von linker "Meinungsdiktatur" – zudem in Bezug auf eine meiner Stories – geschrieben wird, ohne dass jemand widerspricht, war es wohl richtig, hier nicht mehr zu posten.

....

Diesen Aspekt kann ich nachvollziehen und finde ich durchaus ebenso befremdlich.


Huch, hier geschehen? :oh2:
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Darth Bane » 17. Oktober 2016, 18:10

Michael@SacredMetal hat geschrieben:Kubi, jetzt nicht wieder persönlich werden, nur weil du den Sonnenbrillenwurf so doof fandest...


Ich fand den Wurf spitze,haha :yeah: aber hab ja auch mein Fett dafür wegbekommen :harrr:

Zum Thema Noten und Platzierungen in Wertunglisten/Kästen, ist mir ziemlich Schnuppe sowas,meine favorisierten Bands sind da oben eh selten vertreten.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Rauberer » 17. Oktober 2016, 18:31

Ich denke mal, dass das Problem vielschichtiger ist und Gemotze ohne Alternativen aufzuzeigen ist für den Eimer.

Soundcheck mit Noten. Eine Alternative wären extrem ausführliche Reviews um sich ein Bild zu machen. Ergo würde jedes Review mindestens eine halbe Seite belegen. Würde das außer den Freaks wie uns noch Jemand komplett lesen? Wohl kaum.

So ein Vorwurf ist heutzutage auch unnötig, da man sich mittels Youtube und Co. selbst die Scheiben nochmal anhören und sich sein eigenes Urteil bilden kann. Es ist sowieso schwierig für hauptberufliche Schreiberlinge sich durch den Wust an VÖ durchzuhören und das Ganze dann noch einigermaßen gekonnt und in wenigen Worten zu beschreiben. Aber ein Großteil der Leser braucht eine Art Anleitung, oder glaubt irgendjemand wirklich, dass sämtliche Abonnenten des DF Die Hard-Metalfans sind, die stundenlang hier, auf Konzerten oder in Plattenläden unterwegs sind?

Sehen wir wie es ist, die Szene, die sich gerne in einem Magazin stärker vertreten sehen würde, ist definitiv zu klein, um ein Print-Mag am Leben zu erhalten. Und trotz des Enthusiasmus und der Szeneverbundenheit der DF-Redakteure müssen sie auch was verkaufen. Imo kein Verrat an der Sache sondern die Einhaltung der Balance.

Was die Interviews betrifft - glaubt ihr wirklich, dass sich der Fragesteller sämtliche Fragen selbst ausdenken und spontan stellen kann? Klappt 100% nicht bei allen Bands. Und das Darstellen der Bands durch den Schreiber ist auch wieder eine Sache, ähnlich wie bei den Soundchecks - der Großteil der Leute WILL die Standardfragen hören.

Mir passt auch nicht Alles im DF, das geht auch nicht und das die anfängliche Euphorie irgendwann nachlässt, war auch klar.

Noch ein Wort zu den Foren. ich bin ja mittlerweile auch im DF-Forum unterwegs. Das dort so ein Zulauf (und dementsprechend auch viel Humbug) ist, liegt wohl auch daran, dass die Sache mit dem RH große Wellen geschlagen hat, die "Normalos" gemerkt haben, dass es noch was Anderes außer Wacken gibt, usw. Das der Underground immer stärker ins Licht rückt war nur eine Frage der Zeit und man sieht dies ja auch an den Leuten, die sich mittlerweile auf bestimmten Festivals rumtreiben, was nicht immer Positiv zu bewerten ist. Oder soll wieder Alles in Elitäre abrutschen ? (Nur Demos sind echter Metal usw., die Diskussionen hatten wir hier ja auch schon)

Was aber festzustellen ist und jetzt weiche ich etwas vom Thema ab - ohne das SMB und vieler der Forenuser hier, wäre die "echte" Szene (was immer sich jeder auch darunter vorstellen will) noch weiter geschrumpft und ob es so eine "Aufwertung" des Undergrounds (und somit der Möglichkeit mehr der Undergroundbands zu sehen) ohne das SMB und den Usern hier gegeben hätte, wage ich zu bezweifeln. Das betrifft jetzt aber nicht nur den Metal sondern fast alle Richtungen der Rockmusik. 2007, als hier der 70ies Heavies-Thread gestartet wurde, hat sich außerhalb dieses Forums fast keine Sau dafür interessiert. Und jetzt - jedes relevante Forum hat einen Thread darüber. Merkt ihr was?

So, bin jetzt vollends abgeschweift, ich weiß. Egal :-D
Wenn jemand ein Problem mit mir hat, ist das sein Problem, nicht meins.

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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hades » 17. Oktober 2016, 20:11

Ulle hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:...
Geschockt und überrascht hat mich dagegen, dass hier offenbar inzwischen rechtsradikale Verschwörungstheorien und fremdenfeindliche Scheißhausplattitüden toleriert werden. Wenn rassistische Schriftsteller als unbequeme Journalisten gepriesen werden und unwidersprochen von linker "Meinungsdiktatur" – zudem in Bezug auf eine meiner Stories – geschrieben wird, ohne dass jemand widerspricht, war es wohl richtig, hier nicht mehr zu posten.

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Huch, hier geschehen? :oh2:


Stehe gerade auch etwas auf dem Schlauch. :ehm:
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Prof » 17. Oktober 2016, 20:22

Hades hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Goatstorm hat geschrieben:...
Geschockt und überrascht hat mich dagegen, dass hier offenbar inzwischen rechtsradikale Verschwörungstheorien und fremdenfeindliche Scheißhausplattitüden toleriert werden. Wenn rassistische Schriftsteller als unbequeme Journalisten gepriesen werden und unwidersprochen von linker "Meinungsdiktatur" – zudem in Bezug auf eine meiner Stories – geschrieben wird, ohne dass jemand widerspricht, war es wohl richtig, hier nicht mehr zu posten.

....

Diesen Aspekt kann ich nachvollziehen und finde ich durchaus ebenso befremdlich.


Huch, hier geschehen? :oh2:


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Gemeint ist wohl Alain de Benoist, von dem ich den Begriff pensée unique zitiert habe.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon thorondor » 17. Oktober 2016, 20:39

Ich kann schon so einiges der Kritik von The Aftermath nachvollziehen.
Ist ja irgendwie sympathisch, dass die Schreiberlinge des DF noch "richtige" Fans sind, aber manchmal ist es schon problematisch, wenn Berichte und Interviews durch die Fanbrille geschrieben werden. Oder das "Wir - die totalen HM Fans"-Gefühl allzu sehr strapaziert wird (so zB im neuen Heft bei der Titelstory). Sogar von einem Fanzine (und das DF würde ich nicht als solches bezeichnen) erwarte ich mir, dass die Autoren (großteils) in den Hintergrund treten und die Bands und Musiker und andere Personen aus dem Musikkosmos zu Wort kommen lassen. Von einem professionellen Mag wie dem DF erst recht.

Ich hab nichts gegen die sogenannten Standardfragen, wenn sie aktuell sind und ehrlich gestellt und beantwortet werden. Aber kritisches Hinterfragen, kontroverse Themen ansprechen, auch mal ne provokante Frage eingestreut - das ist das Salz in der Suppe.

Was Soundcheck betrifft: Ich würde ungern darauf verzichten wollen. Aber meine Kauftipps hol ich mir inzwischen woanders ab (zB find ich hier den Battle of the Records sehr brauchbar und unterhaltsam).
Wie wäre es mit mehreren kleineren Soundchecks, sortiert nach Genres. Und da bewerten dann auch nicht alle alles, sondern eben nur in ihrem "Fachbereich" (von mir aus auch in 2 oder 3). Damit könnte man mehr Veröffentlichungen berücksichtigen, die Arbeit für die Soundchecker würde nicht mehr werden, und die Listen wären aussagekräftiger.

Grundsätzlich mag ich die Ausrichtung des DF, vor allem was die musikalische Ausrichtung angeht. Und ich glaube auch zu bemwerken, dass die musikalische Ausrichtung des RH sich seit dem Split gewandelt hat (der mit meiner Geschmacksentwicklung nicht unbedingt einher geht).

Eins noch zu Wackenisierung des Metals:
Man kann sich nicht einfach zum Underground erklären, sich als Gegenkultur ausrufen und ewig das Gefühl der 80er versuchen zu reproduzieren. Metal entwicklet sich und ist nun mal auch im Mainstream angekommen (wovon die ganzen 80er Bands natürlich immer geträumt haben, auch wenns nur wenigen gelungen ist). Mein Gott, dann ist das halt so. Das nimmt mir ja nichts weg, ich kann entscheiden, was meine Musik ist und was nicht, und es wird niemand gezwungen nach Wacken zu pilgern oder Sabaton zu hören.
A bisserl locker bleiben! :yeah:
Zuletzt geändert von thorondor am 17. Oktober 2016, 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
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