Schreibe ich dann auch mal noch was.
Am Freitag hab ich eigentlich nur SATAN'S HALLOW (ein bisschen) WYTCH HAZEL (recht lang) und MANILLA ROAD (natürlich komplett) gesehen, da entweder die Zeit draußen vequatscht wurde, ich bei anderen Bands vom teils echt grottigen Breisound in die Flucht geschlagen wurde oder ich im Falle von DEMOLITION HAMMER einfach nicht wirklich in Thrash-Laune war und deswegen auch nach 4, 5 Songs den Rückzug angetreten hab um mich auf MANILLA ROAD einzustimmen.
MANILLA ROAD waren dann natürlich mal wieder absolut überragend. Endlich haben sie mal einen meiner Lieblingssongs, "Into the Courts of Chaos" gespielt. Dass sie dann noch "The Prophecy" hinterhergeschoben haben war dann schon mehr als man zu hoffen wagte. Und als sie dann im zweiten Part tatsächlich das von mir lange gewünschte "The Empire" gespielt haben, war echt alles vorbei. Absolut ergreifend...
Am zweiten Tag hab ich dann mehr Bands gesehen:
ETERNAL CHAMPION: auf Platte haben sie mich nicht überzeugen können, waren live aber gut, auch wenn sie mich nicht übermäßig mitgerissen haben.
DEVIL IN DISGUISE: die zweite Hälfte gesehen, sehr starker US-Metal mit Mittachtziger-PRIEST-Gitarren, haben mich total überrascht!
NIGHT DEMON: haben Sicher Energie und Schwung, aber meine Band wird das wohl nicht mehr werden. Klassische "gutklassige" Band.
ATLANTEAN KODEX: nach dem für mich enttäuschenden Erlangen-Konzert, das für mich schon hart an der Grenze zum Epic-Schlagergarten wandelte, für mich wieder ein einigermaßen versöhnlich stimmender Gig. Markus Becker hielt sich glücklicherweise wieder etwas zurück in Sachen Publikums-Animation im Vergleich zu erwähntem Konzert, aber er könnte es meiner Meinung nach ganz sein lassen, denn sowas passt für mich nicht wirklich mit Epic Metal zusammen. Epic Metal sollte halt schon Epic Metal bleiben und kein Musikantenstadl.
Unterm Strich aber schon ein gelungener, souveräner Auftritt.
Und Herr Trummer sieht mit seiner neuen Kurzhaarfrisur fast schon aus wie ein junger Walter Sedlmayr, haha.
ASHBURY: schöne, gediegene epische Altherrenmusik zum Tanzbein schwingen. Hat mich diesmal komplett mitgerissen, im Gegensatz zu vor zwei Jahren. Toll toll toll!
FIFTH ANGEL: Fand ich dann völlig belanglos und verzichtbar. Banaler 08/15 US-Kommerz-Metal. Komplettes Unverständnis, warum so eine generisch langweilige Band Co-Headliner-Status besitzt.
CIRITH UNGOL: Bin im Vorfeld nur mit mittlerer Erwartungshaltung herangegangen, um einer leichte Enttäuschung angesichts des FATES WARNING-Gigs vom letzten KIT etwas entgegenzuwirken, allerdings war das komplett unbegründet, denn was die Mannen um Tim Baker hier aufs Parkett legten war nicht von dieser Welt. Tim klang wie auf den alten Scheiben, einzig der Gesang selbst hätte noch etwas lauter abgemischt werden können. Davon ab jedoch der wahrscheinlich beste Sound, den ich jemals in dieser Rumpel-Turnhalle gehört habe, eine unfassbar präzise und tighte Band und eine nahezu perfekte Setlist. Die "Paradise Lost"-Trilogie war zum Niederknien. Den Lichtausfall bei "I'm Alive" habe jedoch auch ich für Absicht gehalten, haha.
Einziges Manko im Detail: leider hatte Tim sein charakteristisches Stirnband, wie man es von alten Fotos kannte, nicht an.
So war auch das mal wieder ein unterm Strich denkwürdiges Wochenende. Getrübt nur ein wenig durch die Asi-Aktionen, auch wenn ich das Meiste davon glücklicherweise nur am Rande mitbekam.
Gegrüßt seien alle, mit denen ich gequasselt und Bier getrunken habe. Schee war's!