GRAVEYARD
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Wenn man schon krankheitsbedingt auf dem Sofa rumsiffen mussen, kann die Zeit auch sinnvoll nutzen um dem Board mal wieder seine derzeitigen musikalischen Favoriten aufzudrängen. Da im traditionellen Heavy Metal ja im Moment ungefähr soviele interessante neue Sachen erscheinen wie auf der Schneiderbacher Dackel- und Wellsensittichmesse, ist man halt gezwungen die Zeit bis zu neuen Alben von PROCESSION, SOLSTICE oder ATLANTEAN KODEX anderweitig umzukriegen. Mir haben die Schweden von GRAVEYARD das Warten in letzter Zeit ziemlich angenehm gestaltet. Der Name ist den meisten hier sicherlich schon ein Begriff, in ihrem Heimatland und im Zuge von Nuclear Blast-Förderung ist die Band momentan ja in aller Munde. Leider werden in den Katakomben des Internet die schlimmsten musikalischen Zuordnungen verwendet um über die Gruppe zu sprechen. Unsinnigkeiten wie "Acid Rock", "Stoner Doom Metal" oder neuerdings "Vintage Rock" locken natürlich nicht den geschmacksbewussten Sacred Metal-User an.
Mit schwachbrünstigen Schlaghosen-Rock für Hobby-Okkultisten oder andere Hipster hat der Sound von GRAVEYARD jedoch wenig zu tun. BLACK SABBATH und LED ZEPPELIN werden öfters als wichtigste Orientierungspunkte genannt. Mit ersten haben sie meiner Meinung nach wenig zu tun, der LED ZEPPELIN-Vergleich (Alben I & II vor allem) ist wegen den starken Blues-Elementen im Sound aber gar nicht so falsch gewählt. Im Opener von "Hisingen Blues" kreischt der Sänger auch in bester Plant-Manier rum, und bei "No Good Mr. Holden" wird an den zähen Bluesrock von "Dazed and Confused" erinnert. Das war´s aber auch schon, GRAVEYARD haben einen viel eigenständigeren Sound zu bieten als man zunächst vermuten würde. Vor allem angetan hat es mir der knarzende Basssound und das Power-Drumming. Auf "Hisingen Blues" überragen die Blues-Epen "Uncomfortably Numb" und "The Siren" alles, während auf dem letzten Output "Lights Out" durchgehend erdiger, warmer, leicht düstere Rock mit Herz und Seele gespielt wird.
Vor allem "Lights Out" macht einfach Spass, da es kurz ist und sofort auf den Punkt kommt. "Hisingen Blues" ist eher experimentell, enthält unter anderem ein Instrumental das an klassische Morricone-Soundtracks angelehnt ist. Bie "Lights Out" hat man sich für die "weniger ist mehr"-Herangehensweise entschieden und so gibt es kaum Gitarrensoli und mehr Riffs. Die Single-Auskopplung "Endless Night" ist daher mehr als unrepräsentativ, da der Song eher nach Mando Diao für Arme klingt und nicht zur düsteren Stimmung des restlichen Materials passt.
Nicht alle Songs gefallen mir, auf "Lights Out" sind mir die Blueser "Slow Motion Countdown" und "Hard Times Lovin´" etwas zu verschlafen und auf "Hisingen Blues" verblassen die schnellen Rocker vor dem alles überragenden Titeltrack, den ich in letzter Zeit auf Dauerschleife höre:
Rockt wie Sau, schnell und treibend. Und dann noch die Steigerung am Ende. Songwriting-Technisch meiner Meinung nach Welten über HORISONT und mindestens auf einer Höhe mit ORCHID.
Richtig gross ist auch das finale "The Siren", bei der die Band mit ihrer bluesigen Seite glänzt:
Auf "Lights Out" sind gleich drei Hämmer mit dabei. Die erste Single "Goliath" zum Beispiel, die ich zuerst komplett unspektakulär fand, jetzt aber regelmässig höre.
Auch hier treiben Bass und Drums den Song unermüdlich nach vorne, während ein tolles Riffs nach dem anderen folgt. Am Ende kommt dann mit "20/20 (Tunnel Vision)" der wahrscheinlich beste Mitleidsong für Alkoholiker seit "Dying Inside". Düster, melancholisch... mein Song des letzten Jahres.
Gibt es hier noch Leute die der Band etwas abgewinnen? Ich frage mich ob die noch "klein" genug sind um sie eventuell für´s Hammer Of Doom zu buchen?
Mit schwachbrünstigen Schlaghosen-Rock für Hobby-Okkultisten oder andere Hipster hat der Sound von GRAVEYARD jedoch wenig zu tun. BLACK SABBATH und LED ZEPPELIN werden öfters als wichtigste Orientierungspunkte genannt. Mit ersten haben sie meiner Meinung nach wenig zu tun, der LED ZEPPELIN-Vergleich (Alben I & II vor allem) ist wegen den starken Blues-Elementen im Sound aber gar nicht so falsch gewählt. Im Opener von "Hisingen Blues" kreischt der Sänger auch in bester Plant-Manier rum, und bei "No Good Mr. Holden" wird an den zähen Bluesrock von "Dazed and Confused" erinnert. Das war´s aber auch schon, GRAVEYARD haben einen viel eigenständigeren Sound zu bieten als man zunächst vermuten würde. Vor allem angetan hat es mir der knarzende Basssound und das Power-Drumming. Auf "Hisingen Blues" überragen die Blues-Epen "Uncomfortably Numb" und "The Siren" alles, während auf dem letzten Output "Lights Out" durchgehend erdiger, warmer, leicht düstere Rock mit Herz und Seele gespielt wird.
Vor allem "Lights Out" macht einfach Spass, da es kurz ist und sofort auf den Punkt kommt. "Hisingen Blues" ist eher experimentell, enthält unter anderem ein Instrumental das an klassische Morricone-Soundtracks angelehnt ist. Bie "Lights Out" hat man sich für die "weniger ist mehr"-Herangehensweise entschieden und so gibt es kaum Gitarrensoli und mehr Riffs. Die Single-Auskopplung "Endless Night" ist daher mehr als unrepräsentativ, da der Song eher nach Mando Diao für Arme klingt und nicht zur düsteren Stimmung des restlichen Materials passt.
Nicht alle Songs gefallen mir, auf "Lights Out" sind mir die Blueser "Slow Motion Countdown" und "Hard Times Lovin´" etwas zu verschlafen und auf "Hisingen Blues" verblassen die schnellen Rocker vor dem alles überragenden Titeltrack, den ich in letzter Zeit auf Dauerschleife höre:
Rockt wie Sau, schnell und treibend. Und dann noch die Steigerung am Ende. Songwriting-Technisch meiner Meinung nach Welten über HORISONT und mindestens auf einer Höhe mit ORCHID.
Richtig gross ist auch das finale "The Siren", bei der die Band mit ihrer bluesigen Seite glänzt:
Auf "Lights Out" sind gleich drei Hämmer mit dabei. Die erste Single "Goliath" zum Beispiel, die ich zuerst komplett unspektakulär fand, jetzt aber regelmässig höre.
Auch hier treiben Bass und Drums den Song unermüdlich nach vorne, während ein tolles Riffs nach dem anderen folgt. Am Ende kommt dann mit "20/20 (Tunnel Vision)" der wahrscheinlich beste Mitleidsong für Alkoholiker seit "Dying Inside". Düster, melancholisch... mein Song des letzten Jahres.
Gibt es hier noch Leute die der Band etwas abgewinnen? Ich frage mich ob die noch "klein" genug sind um sie eventuell für´s Hammer Of Doom zu buchen?