Sehr gutes, originelles Songmaterial ('Ayin', zum Beispiel, is ja wohl ganz krank). Klingt gar nicht nach Death Metal, nichtmal nach Prog-Death, man könnte es fast Devin Townsend-/Mastodon-/Meshuggah-/Textures-mässige Weltuntergangssinfonien nennen.
Da sind echte Könner am Werk, sowohl vom Songwriting als von den technischen Fähigkeiten her. Die Gitarrenarbeit ist sogar schier unglaublich. Den Misch-/Wechselgesang finde ich hier endlich mal passend und richtig, obwohl mir die Into Eternity-Schiene immer zu künstlich anmutete dass ich das Zeug länger als zwei, drei Songs ertrage. Der Track 'Blame' ist ziemlich unfassbar in seiner manischen, aber dennoch kontrollierten Brachialität. 'Hope universal' ist übrigens mein Fave im MySpace-Angebot der Band.
Ob ich es mir kaufen würde? Im Moment wohl nicht, bei der klänglichen Kälte läuft mir einen Schauder über den Rücken. Man erlebt diese Art von Extreme Metal, 'Mathcore' (oder wie auch immer man die Mucke von Enditol kategorisieren möchte) schlichtweg ganz anders als, naja, Anvil Chorus.
Es ist fast eine intellektuelle Herausforderung, sich dieser Musik hinzugeben. Sie wirkt nicht aufs Gefühl, mir zumindest nicht. Nehme ich in diesem Rahmen einen völlig abgedrehten Song wie 'Exterminans' mal heraus, lässt er mir der Komposition wegen zwar die Kinnlade gen Südpol klappen, löst aber sonst keine Emotionen aus. Der Anfang von 'Heavenvein' versucht es, einen innerlich zu bewegen, der Song bringt es aber in seiner Gesamtheit letztendlich nicht fertig. Egal, dafür gibt es andere Musik.
Trotzdem danke für den Tip, Ulle: hättest du das nicht im Prog The World gepostet, wäre ich Enditol wohl nie begegnet.
P.S. Da steht auf der MySpace-Seite der Band 'Recording complete'. Das wäre doch ein super Titel für ein Album, oder?