Killmister hat geschrieben:Die Berichte der Ortskundigen machen mich sehr wuschig und ich hätte dolle Lust so eine Wanderung mit einem zukünftigen UTH zu verbinden. Für Männer mit geschädigten Artrosekniergelenken wird das Gelände wohl zu anspruchsvoll sein, oder?
Was die zunehmend populäre Gegend Zagori angeht:
Es gibt ein großes Netz an Wanderwegen aller Schwierigkeitsgrade. Ich habe mit Aris Leontaridis,
Walking and Trekking in Zagori, Cicerone 2019, gearbeitet. Er beschreibt kleinere und größere Tagestouren je mit Anspruch, Höhenunterschied und Weggegebenheiten, sodass man sich das Passende auswählen kann. Ich fand selbst die anspruchsvolleren, Kategorie 3-4/5 gut machbar und bin trotz vieler Fotopausen in der Zeit geblieben.
(Der Rother Wanderführer ist dafür weniger hilfreich, beschreibt nur die große Route einmal quer durch Epiros.)
Die viel begangenen Wege sind gut markiert und ausgebaut, die Seitenpfade waren, zumindest Anfang März, teils schwierig zu finden. Grundsätzlich gilt aber, dass es sich hier um eine zerklüftete Hochgebirgsregion handelt und mit enstprechendem Auf und Ab durch tief eingeschnittene Schluchten auf unebenem Gelände zu rechnen ist, oft verbunden mit Klettern über Steinbrocken und Felsen. Nett ist aber, dass in der Gegend hunderte posierliche Steinbrücken die reißenden Ströme überspannen.
Wenn man mal in Ioannina ist, lohnt für jeden, egal welcher Fitness, zumindest ein Tagesausflug in eines der leicht erreichbaren Dörfer, z.B. Monodéndri, von wo man schnell zu vielen beeindruckenden Aussichspunkten gelangt, allen voran das Agia Paraskeví-Kloster am Rande der Schlucht, von dem ein kleiner Pfad hunderte Meter in der Felswand entlang führt, der von den meisten aber nicht weit begangen wird - nicht wegen körperlicher Schwierigkeit, sondern weil fast alle die Höhenangst packt. (Das davor angebrachte Schild "ΠΡΟΣΟΧΗ: ΠΤΩΣΗ ΒΡΑΧΩΝ, ΑΠΑΓΟΡΕΥΜΕΝΗ ΖΩΝΗ" hat bestimmt einen guten Ausblick gewünscht, ich kann ja kein Griechisch.)
Nicht verpassen sollte man die phänomenale Taverne im Nachbarort Vítsa, die ausschließlich Pilzgerichte serviert.
Zum ebenfalls beliebten Metsovo und seiner Umgebung kann ich nichts sagen.
Ab diesem, spätestens nächstem Jahr soll es auch Direktflüge aus Deutschland nach Ioannina geben. Die Busfahrt nach Athen dauert 5,5 bis 6 Stunden.