Siebi hat geschrieben:Mich erfreut die Scheibe täglich. Eine Wonne, diese Musikanten zu hören. Schade, dass ich sie live nicht genießen konnte.
Da steht´s!
Allerdings kann Darkness in a different Light ordentlich an einem vorbeirauschen, wenn man der Scheibe nicht seine ungebrochene Aufmerksamkeit schenkt. Ihr tatsächliches Potential erlebe ich tatsächlich ausschließlich unterm Kopfhörer, jeder abschweifende Gedanke kann dieses einmalige emotionale Gebilde, das sich im Inneren aufbaut, zusammenstürzen lassen. Derartiges kenne ich bisher von kaum einer anderen Platte. Ansatzweise vielleicht von der neuen Mayfair, gleiches Kaliber.
Ich erkenne daher auch keinen einzigen der oft genannten Kritikpunkte. Alder ist einfach erwachsen geworden, das merkt man seiner Stimme an. Er ist mittlerweile ein anderer als noch zu frischen und manchmal fast naiv-genialen No Exit/ Perfect Symmetry-Zeiten. Was die Zigaretten dazu beigetragen haben mögen, ist mir wurscht. Er singt auch heute noch einfach nur göttlich und versetzt mich nach nunmehr 8 FW-Alben immer wieder in ungläubiges Staunen, "neue" Melodien zu ersinnen und zu interpretieren. Und Matheos´ Kompositionen stellen für mich auch anno 2014 eine Offenbarung mit tatsächlich progressivem Flair dar. V.a. die gnadenlos mitreißenden, dynamischen Gitarrenmuster beider (!) Gitarren, die sich so wunderbar ergänzen und ineinander fließen haben es mir angetan. Er breitet einen facettenreichen Teppich an Klangfarben und Strukturen aus, auf dem sich Ray Alder austoben kann, dass es nur zu schön ist, um wahr zu sein.
Hach... einfach schön! Platte des Jahres 2013 (knapp vor Mayfair, die´s tatsächlich ähnlich kompliziert veranstalten).