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Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 18. Februar 2013, 15:24
von Siebi
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Killmister hat geschrieben:Dank dem "hört hier überhaupt noch einer richtigen Metal"-Siebi lief die Scheibe durchaus gefällig 2 Runden durch mein Wohnzimmer und hat in ihrer Gesamtheit Spaß gemacht. Das hätte ich mir jetzt viel langweiliger vorgestellt.

So ist es! Selbst der Sneap-Sound stört nicht so sehr wie erwartet.

Sneap hat doch nur den Mix gemacht, die Produktion selbst hat doch die Band auf dem Kerbholz, oder? :ehm:

Was sind denn als Aufgaben unter Produktion zu verstehen? Wo stehen die Mikros, wo nehmen wir auf, welchen Amp nimmt Doug, welchen Paul, und welche Gitarre, welche Soundeinstellungen? Auch Songtüftelei und Arrangementsarbeit, was ja eigentliche Songwriterarbeit ist, ohne den weisen Rat eines außen stehenden Produzenten?

Der Sound, das Wort nehme ich meist als Synonym für die Produktion, ist nach dem Aufnahmeprozess stark vom Mix und Mastering abhängig, so mein bisheriges rudimentäres Verständnis. Und da höre ich die sneapende Bastelei durchaus raus, stört aber wie bei Accept nicht so sehr, wie ich das erwartet hätte. Aber, ja aber. Leider arbeitet Sneap bei jeder Band scheinbar mit den gleichen Presets. Kann man als Feature ("Oh, klarer Fall von Sneap, drückt und schiebt, supi!") oder Bug ("Wer spielt denn da? Klingt wie XY oder Z!") sehen. Für mich ein Bug, denn so nimmt der Mischpultmischmann einer Band jeglichen Wiedererkennungswert.

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 18. Februar 2013, 15:41
von Fire Down Under
Siebi hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Killmister hat geschrieben:Dank dem "hört hier überhaupt noch einer richtigen Metal"-Siebi lief die Scheibe durchaus gefällig 2 Runden durch mein Wohnzimmer und hat in ihrer Gesamtheit Spaß gemacht. Das hätte ich mir jetzt viel langweiliger vorgestellt.

So ist es! Selbst der Sneap-Sound stört nicht so sehr wie erwartet.

Sneap hat doch nur den Mix gemacht, die Produktion selbst hat doch die Band auf dem Kerbholz, oder? :ehm:

Was sind denn als Aufgaben unter Produktion zu verstehen? Wo stehen die Mikros, wo nehmen wir auf, welchen Amp nimmt Doug, welchen Paul, und welche Gitarre, welche Soundeinstellungen? Auch Songtüftelei und Arrangementsarbeit, was ja eigentliche Songwriterarbeit ist, ohne den weisen Rat eines außen stehenden Produzenten?

Der Sound, das Wort nehme ich meist als Synonym für die Produktion, ist nach dem Aufnahmeprozess stark vom Mix und Mastering abhängig, so mein bisheriges rudimentäres Verständnis. Und da höre ich die sneapende Bastelei durchaus raus, stört aber wie bei Accept nicht so sehr, wie ich das erwartet hätte. Aber, ja aber. Leider arbeitet Sneap bei jeder Band scheinbar mit den gleichen Presets. Kann man als Feature ("Oh, klarer Fall von Sneap, drückt und schiebt, supi!") oder Bug ("Wer spielt denn da? Klingt wie XY oder Z!") sehen. Für mich ein Bug, denn so nimmt der Mischpultmischmann einer Band jeglichen Wiedererkennungswert.

Tja, der Mischer ist halt manchmal schon ein Arsch...

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 18. Februar 2013, 16:51
von GravewarrioR
Wenigstens zum zitiert werden reichts ;-)

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 18. Februar 2013, 19:09
von Vain Shangway
Fire Down Under hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Killmister hat geschrieben:Dank dem "hört hier überhaupt noch einer richtigen Metal"-Siebi lief die Scheibe durchaus gefällig 2 Runden durch mein Wohnzimmer und hat in ihrer Gesamtheit Spaß gemacht. Das hätte ich mir jetzt viel langweiliger vorgestellt.

So ist es! Selbst der Sneap-Sound stört nicht so sehr wie erwartet.

Sneap hat doch nur den Mix gemacht, die Produktion selbst hat doch die Band auf dem Kerbholz, oder? :ehm:

Was sind denn als Aufgaben unter Produktion zu verstehen? Wo stehen die Mikros, wo nehmen wir auf, welchen Amp nimmt Doug, welchen Paul, und welche Gitarre, welche Soundeinstellungen? Auch Songtüftelei und Arrangementsarbeit, was ja eigentliche Songwriterarbeit ist, ohne den weisen Rat eines außen stehenden Produzenten?

Der Sound, das Wort nehme ich meist als Synonym für die Produktion, ist nach dem Aufnahmeprozess stark vom Mix und Mastering abhängig, so mein bisheriges rudimentäres Verständnis. Und da höre ich die sneapende Bastelei durchaus raus, stört aber wie bei Accept nicht so sehr, wie ich das erwartet hätte. Aber, ja aber. Leider arbeitet Sneap bei jeder Band scheinbar mit den gleichen Presets. Kann man als Feature ("Oh, klarer Fall von Sneap, drückt und schiebt, supi!") oder Bug ("Wer spielt denn da? Klingt wie XY oder Z!") sehen. Für mich ein Bug, denn so nimmt der Mischpultmischmann einer Band jeglichen Wiedererkennungswert.

Tja, der Mischer ist halt manchmal schon ein Arsch...


Zu Charlie Bauernfeind Zeiten so um die 00er (Metalhead, Killing Machine) klangen Saxon auch schon zeitgeistig druckvoll.

Ich denke an diesen modernen Sound wollten sie mit der Wahl Sneaps ganz bewußt wieder anknüpfen.

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 18. Februar 2013, 20:40
von Cthulhu
Vain Shangway hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Killmister hat geschrieben:Dank dem "hört hier überhaupt noch einer richtigen Metal"-Siebi lief die Scheibe durchaus gefällig 2 Runden durch mein Wohnzimmer und hat in ihrer Gesamtheit Spaß gemacht. Das hätte ich mir jetzt viel langweiliger vorgestellt.

So ist es! Selbst der Sneap-Sound stört nicht so sehr wie erwartet.

Sneap hat doch nur den Mix gemacht, die Produktion selbst hat doch die Band auf dem Kerbholz, oder? :ehm:

Was sind denn als Aufgaben unter Produktion zu verstehen? Wo stehen die Mikros, wo nehmen wir auf, welchen Amp nimmt Doug, welchen Paul, und welche Gitarre, welche Soundeinstellungen? Auch Songtüftelei und Arrangementsarbeit, was ja eigentliche Songwriterarbeit ist, ohne den weisen Rat eines außen stehenden Produzenten?

Der Sound, das Wort nehme ich meist als Synonym für die Produktion, ist nach dem Aufnahmeprozess stark vom Mix und Mastering abhängig, so mein bisheriges rudimentäres Verständnis. Und da höre ich die sneapende Bastelei durchaus raus, stört aber wie bei Accept nicht so sehr, wie ich das erwartet hätte. Aber, ja aber. Leider arbeitet Sneap bei jeder Band scheinbar mit den gleichen Presets. Kann man als Feature ("Oh, klarer Fall von Sneap, drückt und schiebt, supi!") oder Bug ("Wer spielt denn da? Klingt wie XY oder Z!") sehen. Für mich ein Bug, denn so nimmt der Mischpultmischmann einer Band jeglichen Wiedererkennungswert.

Tja, der Mischer ist halt manchmal schon ein Arsch...


Zu Charlie Bauernfeind Zeiten so um die 00er (Metalhead, Killing Machine Ground) klangen Saxon auch schon zeitgeistig druckvoll.

Ich denke an diesen modernen Sound wollten sie mit der Wahl Sneaps ganz bewußt wieder anknüpfen.


Aber die Metalhead hatte trotz moderner Anleihen (hier aber eher im Songwriting zu suchen) eine schöne warme Produktion finde ich.

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 19. Februar 2013, 09:29
von Hofi
Cthulhu hat geschrieben:
Vain Shangway hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Raf Blutaxt hat geschrieben:
Siebi hat geschrieben:
Killmister hat geschrieben:Dank dem "hört hier überhaupt noch einer richtigen Metal"-Siebi lief die Scheibe durchaus gefällig 2 Runden durch mein Wohnzimmer und hat in ihrer Gesamtheit Spaß gemacht. Das hätte ich mir jetzt viel langweiliger vorgestellt.

So ist es! Selbst der Sneap-Sound stört nicht so sehr wie erwartet.

Sneap hat doch nur den Mix gemacht, die Produktion selbst hat doch die Band auf dem Kerbholz, oder? :ehm:

Was sind denn als Aufgaben unter Produktion zu verstehen? Wo stehen die Mikros, wo nehmen wir auf, welchen Amp nimmt Doug, welchen Paul, und welche Gitarre, welche Soundeinstellungen? Auch Songtüftelei und Arrangementsarbeit, was ja eigentliche Songwriterarbeit ist, ohne den weisen Rat eines außen stehenden Produzenten?

Der Sound, das Wort nehme ich meist als Synonym für die Produktion, ist nach dem Aufnahmeprozess stark vom Mix und Mastering abhängig, so mein bisheriges rudimentäres Verständnis. Und da höre ich die sneapende Bastelei durchaus raus, stört aber wie bei Accept nicht so sehr, wie ich das erwartet hätte. Aber, ja aber. Leider arbeitet Sneap bei jeder Band scheinbar mit den gleichen Presets. Kann man als Feature ("Oh, klarer Fall von Sneap, drückt und schiebt, supi!") oder Bug ("Wer spielt denn da? Klingt wie XY oder Z!") sehen. Für mich ein Bug, denn so nimmt der Mischpultmischmann einer Band jeglichen Wiedererkennungswert.

Tja, der Mischer ist halt manchmal schon ein Arsch...


Zu Charlie Bauernfeind Zeiten so um die 00er (Metalhead, Killing Machine Ground) klangen Saxon auch schon zeitgeistig druckvoll.

Ich denke an diesen modernen Sound wollten sie mit der Wahl Sneaps ganz bewußt wieder anknüpfen.


Aber die Metalhead hatte trotz moderner Anleihen (hier aber eher im Songwriting zu suchen) eine schöne warme Produktion finde ich.


Die Metalhead hat wirklich eine schön warme und trotzdem zeitgemäße Produktion. Wenn ich das richtig im Kopf habe ist die Lionhart auch eine Bauerfeind Produktion und für mich eine nahezu perfekte für die Saxon der moderne. Schön warm, druckvoll, differenziert, den NWOBHM-Charm perfekt transportierend und trotz allem modern.

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 20. Februar 2013, 10:11
von Ulle
Im Endeffekt steht oder fällt doch alles mit dem Drumsound :smile2:

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 20. Februar 2013, 10:15
von Hofi
Ulle hat geschrieben:Im Endeffekt steht oder fällt doch alles mit dem Drumsound :smile2:


Angelo Glockler? :-D O.o

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 20. Februar 2013, 21:17
von Vain Shangway
Hofi hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Im Endeffekt steht oder fällt doch alles mit dem Drumsound :smile2:


Angelo Glockler? :-D O.o


Angelo Sasso, Angel Sachse, Anglo Saxon, Saxon.

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 20. Februar 2013, 21:24
von Acrylator
Vain Shangway hat geschrieben:
Hofi hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Im Endeffekt steht oder fällt doch alles mit dem Drumsound :smile2:


Angelo Glockler? :-D O.o


Angelo Sasso, Angel Sachse, Anglo Saxon, Saxon.

:oh2: Daraus lässt sich ne hervorragende Verschwörungstheorie stricken...

Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 26. Februar 2013, 21:41
von Harry(not the Tyrant)
Gitarren knallen doch ganz gut , bei dem Song . Auch wenn der Refrain etwas schnöde ist.


Re: SAXON - Sacrifice (Februar 2013)

BeitragVerfasst: 26. Februar 2013, 22:31
von The-Aftermath
Nicht so knackig und frisch wie einst "Hammer Of The Gods". Das geht eher wieder in die langweilige "Into The Labyrinth"-Richtung. Das Album wird dennoch mit relativ hohen Erwartungen und viel guter Hoffnung gekauft.

Re: SAXON - Sacrifice [01.03]

BeitragVerfasst: 3. April 2013, 18:21
von The-Aftermath
Schade, die Nummer zwanzig im SAXON-Katalog ist wider Erwarten eine ziemliche Enttäuschung geworden. Ich war eigentlich fest davon überzeugt, dass Biff & Co. mit "Call To Arms" wieder zu "Inner Sanctum"-Form zurück gefunden hätten. Leider haben alle Durchgänge den negativen ersten Eindruck bestätigt. Aber der Reihe nach.

Los geht es mit dem Intro-Track "Procession". Dschungelgeräusche, Grillen, "Oh-Oh"s im Hintergrund. Klingt ein wenig nach "Age Of Empires II". Und gibt es etwas epischeres als "Age Of Empires II"? Eben. Leider gibt es in den zweiten Minuten keine Steigerung und die Geräuschkulisse wird sehr abrupt vom Titeltrack unterbrochen. Bei dem legt die Band gleich richtig los, eine der härtesten Songs der Bandgeschichte. Nur leider keiner der besten. Lädt zwar durchaus zum Kopfschütteln ein, aber selbst der gute Pre-Chorus hilft nichts angesichts des unglaublich faden Refrains. Der Mittelteil nimmt dann noch jeglichen Schwung raus. Im Gegensatz zum fetzigen "Hammer Of the Gods" von der letzten Scheibe kein Einstieg nach Mass.

Allgemein fällt auf, wie "hart" die Scheibe klingt. Zumindest eine Lektion scheint man aus "Into The Labyrinth" gezogen zu haben. Keyboards sucht man auf "Sacrifice" vergebens, ebenso die obligatorische Ballade und den Bombast, der auf früheren Scheiben noch vorhanden war. Was eigentlich nach einer guten Herangehensweise klingt, ist im Endeffekt der grösste Schwachpunkt von "Sacrifice". Das Album klingt reduziert, gitarrenlastig und kompakt, aber auch unglaublich steril, fad und klinisch. Die Band rifft scheinbar gelangweilt vor sich hin. Vor allem die schrecklichen ACCEPT-artigen Midtempo-Stampfer, die schon "Into The Labyrinth" ruiniert haben, nehmen die gesamte zweite Hälfte des Albums eins. Das rockige und lebendige von "Call To Arms" geht komplett verloren, dafür fällt man eher zum sterilen von "Metalhead" zurück. Ob es an Sneap liegt? Die Vermutung liegt auf der Hand. SAXON klingen auf "Sacrifice" wie in ein mechanisches Korsett gesteckt, keine Spur vom wilden britischen Hard Rock-Feeling mehr. Die Songs an sich sind gar nicht so schlecht, aber das komplette Album läuft an einem vorbei ohne das man richtig einsteigen könnte. Sehr seltsam.

So kommt selbst dann wenn die Band richtig gute Songs raushaut, keine wirklich Euphorie auf. Das ist in der ersten Hälfte des Album der Fall. "Made In Belfast" ist nur wegen dem schönen Einsatz von irischer Folkmusik nicht komplett verzichtbar, aber dann kommt ein toller Dreierschlag in Form von "Warriors Of The Road", "Guardians Of The Tomb" und "Stand Up and Fight". Alle drei Songs hätten auf den vorigen Alben zu den Highlights gehört. Der erste ist der schnellste Song seit "Need For Speed", der zweite ein toller, melodischer Banger in "Conquistador"-Tradition, Nummer drei eine flotte Hymne mit einem der wenigen guten Refrains auf dem Album. Hier und da werden melodische Passagen und Twin-Gitarren eingestreut, die durchaus den Geist der 80er aufleben lassen. Und wo SAXON doch noch zeigen warum sie zu den alten Grössen des Genres zählen.

Danach fällt die Qualität des Materials aber so tief in den Keller, dass man fast schwermütig werden könnten. Bei "Standing in a Queue" hatte ich wieder eine THIN LIZZY-Verbeugung erwartet, zu hören bekam ich aber den langweilsten SAXON-Song ever. Selbst die Standard-Hardrocker auf "Call To Arms" hatten bessere Refrains und mehr Schwung als die vertonte Langweile von "Wheels Of Terror". Vielleicht habe ich in letzter Zeit zuviel VISIGOTH und DARK FOREST gehört. Aber angesichts deren Wildheit und Energie, spürt man bei SAXON langsam und sicher die Gicht in den Knochen.

Ingesamt also eine sehr enttäuschende Angelegenheit. SAXON hätten es verdient gehabt, anlässlich ihres 20. Albums noch einmal mit einem Paukenschlag auf sich aufmerksam zu machen. Diese Chance hat man leider verspielt. Ob es allein an Sneaps Einfluss liegt, oder vielleicht doch an Altersschwäche, kann ich nicht genau beurteilen. Dass in den alten Knochen noch eine Menge Energie steckt, beweist man durchaus, aber nicht so überzeugend wie auf "Call To Arms". Eine SAXON-Platte macht aber trotz allem immer Spass. Da fühlt man sich als Traditionsmetaller immer sofort zu Hause, auch wenn Biff zum hundersten Mal davon singt, nicht aufzugeben. Hoffentlich geben SAXON auch nicht auf, und belehren mich noch einmal eines besseren.

Re: SAXON - Sacrifice [01.03]

BeitragVerfasst: 3. April 2013, 18:27
von Max Savage
The-Aftermath hat geschrieben:Schade, die Nummer zwanzig im SAXON-Katalog ist wider Erwarten eine ziemliche Enttäuschung geworden. Ich war eigentlich fest davon überzeugt, dass Biff & Co. mit "Call To Arms" wieder zu "Inner Sanctum"-Form zurück gefunden hätten. Leider haben alle Durchgänge den negativen ersten Eindruck bestätigt. Aber der Reihe nach.

Los geht es mit dem Intro-Track "Procession". Dschungelgeräusche, Grillen, "Oh-Oh"s im Hintergrund. Klingt ein wenig nach "Age Of Empires II". Und gibt es etwas epischeres als "Age Of Empires II"? Eben. Leider gibt es in den zweiten Minuten keine Steigerung und die Geräuschkulisse wird sehr abrupt vom Titeltrack unterbrochen. Bei dem legt die Band gleich richtig los, eine der härtesten Songs der Bandgeschichte. Nur leider keiner der besten. Lädt zwar durchaus zum Kopfschütteln ein, aber selbst der gute Pre-Chorus hilft nichts angesichts des unglaublich faden Refrains. Der Mittelteil nimmt dann noch jeglichen Schwung raus. Im Gegensatz zum fetzigen "Hammer Of the Gods" von der letzten Scheibe kein Einstieg nach Mass.

Allgemein fällt auf, wie "hart" die Scheibe klingt. Zumindest eine Lektion scheint man aus "Into The Labyrinth" gezogen zu haben. Keyboards sucht man auf "Sacrifice" vergebens, ebenso die obligatorische Ballade und den Bombast, der auf früheren Scheiben noch vorhanden war. Was eigentlich nach einer guten Herangehensweise klingt, ist im Endeffekt der grösste Schwachpunkt von "Sacrifice". Das Album klingt reduziert, gitarrenlastig und kompakt, aber auch unglaublich steril, fad und klinisch. Die Band rifft scheinbar gelangweilt vor sich hin. Vor allem die schrecklichen ACCEPT-artigen Midtempo-Stampfer, die schon "Into The Labyrinth" ruiniert haben, nehmen die gesamte zweite Hälfte des Albums eins. Das rockige und lebendige von "Call To Arms" geht komplett verloren, dafür fällt man eher zum sterilen von "Metalhead" zurück. Ob es an Sneap liegt? Die Vermutung liegt auf der Hand. SAXON klingen auf "Sacrifice" wie in ein mechanisches Korsett gesteckt, keine Spur vom wilden britischen Hard Rock-Feeling mehr. Die Songs an sich sind gar nicht so schlecht, aber das komplette Album läuft an einem vorbei ohne das man richtig einsteigen könnte. Sehr seltsam.

So kommt selbst dann wenn die Band richtig gute Songs raushaut, keine wirklich Euphorie auf. Das ist in der ersten Hälfte des Album der Fall. "Made In Belfast" ist nur wegen dem schönen Einsatz von irischer Folkmusik nicht komplett verzichtbar, aber dann kommt ein toller Dreierschlag in Form von "Warriors Of The Road", "Guardians Of The Tomb" und "Stand Up and Fight". Alle drei Songs hätten auf den vorigen Alben zu den Highlights gehört. Der erste ist der schnellste Song seit "Need For Speed", der zweite ein toller, melodischer Banger in "Conquistador"-Tradition, Nummer drei eine flotte Hymne mit einem der wenigen guten Refrains auf dem Album. Hier und da werden melodische Passagen und Twin-Gitarren eingestreut, die durchaus den Geist der 80er aufleben lassen. Und wo SAXON doch noch zeigen warum sie zu den alten Grössen des Genres zählen.

Danach fällt die Qualität des Materials aber so tief in den Keller, dass man fast schwermütig werden könnten. Bei "Standing in a Queue" hatte ich wieder eine THIN LIZZY-Verbeugung erwartet, zu hören bekam ich aber den langweilsten SAXON-Song ever. Selbst die Standard-Hardrocker auf "Call To Arms" hatten bessere Refrains und mehr Schwung als die vertonte Langweile von "Wheels Of Terror". Vielleicht habe ich in letzter Zeit zuviel VISIGOTH und DARK FOREST gehört. Aber angesichts deren Wildheit und Energie, spürt man bei SAXON langsam und sicher die Gicht in den Knochen.

Ingesamt also eine sehr enttäuschende Angelegenheit. SAXON hätten es verdient gehabt, anlässlich ihres 20. Albums noch einmal mit einem Paukenschlag auf sich aufmerksam zu machen. Diese Chance hat man leider verspielt. Ob es allein an Sneaps Einfluss liegt, oder vielleicht doch an Altersschwäche, kann ich nicht genau beurteilen. Dass in den alten Knochen noch eine Menge Energie steckt, beweist man durchaus, aber nicht so überzeugend wie auf "Call To Arms". Eine SAXON-Platte macht aber trotz allem immer Spass. Da fühlt man sich als Traditionsmetaller immer sofort zu Hause, auch wenn Biff zum hundersten Mal davon singt, nicht aufzugeben. Hoffentlich geben SAXON auch nicht auf, und belehren mich noch einmal eines besseren.


Schöne Nummer, mon ami

Das deckt sich ganz gut mit meinen eigenen Empfindungen. Ich finde Sneap weniger schlimm, wenn er Heavy-Kapellen produziert anstatt Thrash, aber "klinisch" ist denke ich das richtige Wort, da fehlen mir ein wenig die Kanten, die Ecken. Obgleich ich ja eine prägnante Bassdrum gerne mag beim Drumsound.

Ebenfalls bemerkt habe ich, dass der Anfang des Albums sehr gut ist, ich mag auch den Titeltrack richtig gern. Irgendwann kommt dann aber ein ziemliches Loch, was ein wenig verwunderlich ist. "Warriors of the Road", "Guardians of the Tomb" zB gefallen mir aber richtig gut.

Mein Fazit wäre vermutlich etwas positiver. Ich finde, da sind schon solide Rocker drauf, ich kann mich mit der Produktion arrangieren irgendwie und Biff singt erwiesenermaßen einfach geil. Kann man scho kaufen...

:lol: @ Age of Empires II

Re: SAXON - Sacrifice [01.03]

BeitragVerfasst: 3. April 2013, 22:30
von Saturia
Nach dem 3. Durchgang fängt sie mir an zu gefallen. Braucht wahrscheinlich ein wenig länger um sich festzusetzen. Mal abwarten wie sie sich auf längere Zeit entwickelt. Es könnte schon sein dass durch die fehlene Süße der Keyboards die Scheibe, auf die Zeit gesehen, länger in meiner Dauerplayliste bleibt.
Ich mag ja die Süßen Sachen sehr gerne :tong2: aber ab und zu auch mal was Anderes