Sacred Metal-Board

Was für ein Doom-Monat, dieser Oktober 2017: erst eine neue Forsaken (Sound-Müll und daher eine unglaubliche Enttäuschung), dann die starke Sorcerer und jetzt läuft zum ersten Mal die neue Procession. Die Scheibe macht es mir sehr schwer. Mit Doom hat das eigentlich nichts zu tun. Da wird ziemlich heftig gepowert und verstärkt auf Gitarrensolis gesetzt. Der Sound ist zwar aller erste Sahne (wo immer das auch in Chile aufgenommen wurde, da sollte man Forsaken hinschicken!), aber diese Procession typischen tragenden Momente fehlen. Procession hatten es über drei Scheiben hinweg vermocht, einen sehr speziellen Doom zu spielen, der insbesondere in den eher ruhigen Parts dramatisch-epische Momente erzeugte. Das fehlt hier völlig, oder ich habe mich noch zu wenig reingehört. Was sagt die Gemeinde zu dem Album? Nach dem ersten Durchgang halte ich das Deaf Forever-Ranking für zu hoch.

Ich kenne nur die beiden Vorabsongs und fand die so unfassbar langweilig, dass ich überhaupt keinen Bock auf die Scheibe hab. Schade, denn die EP und "Destroyers of the Faith" liebe ich. Aber bereits auf dem Vorgänger war die Luft für mich irgendwie schon fast raus, vom starken Titeltrack mal abgesehen...

Der Vorgänger "To Reap Heavens Apart" ist mir - offenbar im Gegensatz zu Dir - sehr ans Herz gewachsen, weil er alle Stärken von Procession sehr gut abbildet.

Bin gerade im im zweiten Durchgang. Song Nr. 2 "When Doomdays Has Come" ist zwar ein typischer Procession-Song, klingt aber sehr stark nach einem Song vom Vorgänger-Album. An dieser Stelle noch mal: Der Sound der Scheibe ist gigantisch gut. Wir sollten Geld sammeln und Atlantean Kodex für die Aufnahmen des nächsten Albums in die Anden schicken

Ich trinke jetzt ein Glas "Talisker 10" und gebe mir den zweiten Durchgang. Vielleicht wird das ja noch ...

Edit: Die Scheibe wächst mit dem zweiten Durchgang!!!!!

Eine gigantisch gute Platte.

Für mich atmet diese Scheibe - trotz der Vielseitigkeit - Doom bis in den letzten Winkel. Dagegen ist die grandiose Sorcerer fast zu glatt.

holg hat geschrieben: Dagegen ist die grandiose Sorcerer fast zu glatt.

Ich habe es befürchtet ...

Es läuft der dritte Durchgang ...

Edit: Oh ja, die Scheibe wird jetzt immer stärker. Und nochmal: Der Sound ist der Wahnsinn. Besser kann man das wohl nicht produzieren. Kernig, hart und breit. Jedes Instrument steht samt Stimme perfekt ausgepegelt im Raum. Man kann die Pegel hochreißen, ohne im Soundbrei abzusaufen. Glatt klingt hier nichts. Vom Sound her ist das Doom-Referenz. Hier hört man, wie es geht, obwohl nur ein eher kleines Label dahinter steht.

Der vierte Durchgang läuft. Ich nähere mich mit schnellen Schritten dem Soundcheck des Deaf Forever. Obwohl, mir fehlt noch immer zumindest einer dieser erhabenen Procession-Momente, in denen es mich so packt, dass ich im Doom versinke und wegtreibe. Der Vorgänger konnte so nach mir greifen. Das aktuelle Album kann es - noch - nicht.

Dieser Sound .....

Der in Chile aufgenommene Sound wurde in Schweden produziert. Das einzig chilenische an der Plate ist Felipe, sonst ist alles schwedisch.

Aber ja, sehr feine Platte. Die SORCERER geht mehr ins mehr ins Ohr, PROCESSION mehr in den Magen.

Kubi hat geschrieben:Der in Chile aufgenommene Sound wurde in Schweden produziert. Das einzig chilenische an der Plate ist Felipe, sonst ist alles schwedisch.

Ich bin mir ziemlich sicher, das irgendwie anders gelesen zu haben. Im DF?

Edit: "The new record was recorded in Chile"

Ich lege mich mal für diesen ausklingenden Doom-Monat fest:

Procession - Doom Decimation
Musik: 10 / (es fehlt das processionsche Über-Sich-Hinausdoomen)
Sound: 10 / (Doom-Referenz)

Sorcerer - The Crowning Of The Fire King
Musik: 10 / (AOR-Doom auf verdammt hohem Melodie-Niveau)
Sound: 10 / (exzellent, obwohl AOR-bedingt leicht glatt)

Forsaken - Pentateuch
Musik: 10 / (alle Forsakenstärken in hoher Komprimierung)
Sound: 10 / (Totalverhunzung des Sounds, Album praktisch unanhörbar)

Das beste Cover geht an Forsaken, leider kann ich das nicht abspielen.

Ist der Gesang gut? Ich hatte bei Procession oft die gleichen Probleme wie auch bei Doomsword, weil das teilweise dann doch hart an die Grenze ging und sehr gequält klang. Die Sorcerer find ich bisher super.

Ulle hat geschrieben: Die Sorcerer find ich bisher super.

Die ist auch super. Einige Refrains sind mir zwar fast zu aufdringlich eingängig, aber sie umkurven die Grenze zum Kitsch dann doch noch souverän. Die PROCESSION nimm ich mir nächste Woche vor.

Killmister hat geschrieben:

holg hat geschrieben: Dagegen ist die grandiose Sorcerer fast zu glatt.

Ich habe es befürchtet ...

Ich schrob ja bewusst "fast".

Ulle hat geschrieben:Ist der Gesang gut? Ich hatte bei Procession oft die gleichen Probleme wie auch bei Doomsword, weil das teilweise dann doch hart an die Grenze ging und sehr gequält klang. Die Sorcerer find ich bisher super.

Philipp Platz singt halt wie immer. Er ist wahrscheinlich auch nicht gerade der Typ für Gesangsstunden und Musiktheorie.

Cromwell hat geschrieben:

Ulle hat geschrieben:Ist der Gesang gut? Ich hatte bei Procession oft die gleichen Probleme wie auch bei Doomsword, weil das teilweise dann doch hart an die Grenze ging und sehr gequält klang. Die Sorcerer find ich bisher super.

Philipp Platz singt halt wie immer. Er ist wahrscheinlich auch nicht gerade der Typ für Gesangsstunden und Musiktheorie.

Ich hör mal rein, aber der Gesang hat mir das auf Dauer immer etwas vermiest. Gibt ja auch Gitarristen, die keinen Unterricht nehmen und trotzdem ihr Instrument stimmen :D