Uups,
da blättere ich im aktuellen
df#20 und welche Besprechung fällt mir gerade passend auf: Caligula's Horse von Martin Brandt. Der hier ja auch angemeldet ist. Hätte nix gegen seine Beteiligung hier im Thread, ganz im Gegenteil.
Seine kleine Plattenbesprechung gibt ganz gut wieder, in welche Bedrouille sich der SMM sich mit seinem Scheuklappenhören freiwillig gesetzt hat.
An Martins Authenzität zu zweifeln wäre ja Quatsch. Der Kerl hat nun wirklich eine guten Musikgeschmack und (zuletzt) bei Hirax in Osnabrück oder auf dem HOA haben wir, wenn auch kurz, geschnackt.
Er macht seine Plattenbesprechung auch wirklich souverän: Alle Daten werden genannt, die Band eingeordnet, ihre bisherigen Erfolge genannt. Alles richtig. Sogar angehört hat er sich die Platte.
(Was ich oft bei Plattenbesprechungen bezweifele, aber das gehört nicht hier hin.)Und zuerst nennt er sich als "
absolut falschen" Adressat.
Ehrlich! Vergibt aber 4 Punkte. Konsequent wären da entweder 0 Punkte oder gar keine Bewertung. Hätte ich beides besser -richtiger- gefunden.
-interlude-
Amason hat auch die letzte Nachzügler von ihrem Summerblowout geliefert. Neben Frank Zappa, John Coltrane, Van der Graaf Generator habe ich auch 2 CDs für einen Spottpreis von der Band:
(...and they will know us by the name)
Trail of Dead dabei gehabt. Dabei dachte ich, ich hätte die Band
Crippled Black Phönix bestellt. Dabei sind die toll, also die Trail of Dead. Kannte ich vorher nicht. Meine erste Anlaufstelle, die babyblauen Seiten schreibt 2011:
Zumindest ein verdammt geiles Rockalbum. "Trail of the Dead" glänzen mit Passagen musikalischen Wahnsinns und überbordendem Bombast, völlig unpeinlichem Pathos und dazu wird noch abgerockt ohne Ende. Da gibt es krachige Gitarren, vitales Drumming, ungewohnten Gebrauch (für Proggies) von Synthies und Keyboards, flirrende Ausflüge in floydig-krautige Gefilde und nahezu rohen punkigen Alternative Rock - und das alles besser, übertriebener, durchtriebener als je zuvor. Abwechslung und spannungsreiche Musik, die schon auch mal ein bisschen komplex wird, gerne auch mal härter, aber nie Metal.
Ist das also kein Prog-Album, sondern nur ein progger-kombatibles, gutes Rockalbum? Das mag sein, es könnte aber auch sein, dass es sich hierbei nur um einen weiteren Sendboten einer moderner Ausprägung des Genres Progressive Rock handelt, welcher sich nicht allzu sehr über die Vergangenheit des Prog definiert, sondern einfach "andere" Rockmusik, gespeist aus verschiedenden Traditionen, macht. Und das ist eben eine Chance des Genres nicht in Historisierung stecken zu bleiben. Es bleibt spannend!
-interlude zuende-
Martin Brandts aktuelle Rezension von Caligula's Horse endet mit diesem Satz:
Auch wenn mich Prog-Fanatiker jetzt vielleicht als true-metallischen Sturkopf brandmarken, mit dem Hardrock und Metal, auf den ich stehe, hat dieser verkopfte Alternative-Prog-Rock einfach nichts zu tun.