Seit einigen Tagen bin ich stolzer Besitzer dieser Scheibe, jetzt dreht sie die erste Runde. Die Spieldauer schreckt erstmal ab, da mir derzeit ausufernde Songs nicht so schmecken. Im Auto spielen Accept, Armed Forces und Motörhead, das passt, Prog irgendwie nicht.
Unter dem Kopfhörer erst kann sich die niederländische Wundertüte in Noten in Gänze entfalten. Der Sound gefällt, drückt bei den Sixstrings, erhält Raum bei den Tastenklängen, das Schlagwerk klingt erdig fruchtig. Schon mal fein. Der Öffner "Massive Glacial Wall" geht gut ins Ohr, das nachfolgende "Lost Identity" ist ein Kleinod an Melodien und erzeugt durch hohe Dynamik eine Gänsehautstimmung, sei es im ruhigen Fahrwasser wie in stürmischer See. Der Gesang setzt das i-Tüpferl punktgenau, an Geoff Tate erinnert er mich gar nicht. "Castel Gandolfo" spinnt den teils ruppigeren Faden weiter, der Hammondsound verleiht purpurne Tiefe, die mehrstimmigen Vocals laden nachhaltig ins Kastell ein. Wunderbares Notenkino!
Mehr, wenn weiter gehört, "A Soul's Documentary" ist mir vom Pavlosschen Wichtelsampler der immer noch aktuellen Runde ein Begriff, deswegen wanderte das Teil auf den Einkaufszettel. Für knapp 10 Euronen (
http://www.grooves-inc.com/day-six-the-grand-design-lion-cd-album-pZZa1-688353636.html) macht der qualitätsbewusste Progliebhaber nix falsch.