Helstar in HollandHochsommersonntag den 24. Mai 2009. Anderthalb Stunden Anreise in einem Zug wo die Airco nicht funzt und keine Bar an Bord ist, ist fĂŒrwahr kein Zuckerschlecken. In Eindhoven angekommen musste zuerst getrunken werden. Anyway, trotz Las Palmas-Temperaturen gestern waren - grobe SchĂ€tzung - 80-100 Besucher im Dynamo-Club anwesend. Der GrĂŒnder des alten Clubs, Henri - 50 Lenzen jung und an Crohn erkrĂ€nkt, aber immer noch mehr Metal als von seinem Arzt erlaubt - mimte den DJ. Auf Wunsch von
yours truly legte er u.A. Leatherwolf ('The calling'), Metal Church ('Badlands') und Riot ('Road racin'') auf, damit das blonde Dommelsch-Bier noch besser schmeckte.
Dann ging's los mit Lanfear, inklusive Ersatz-Kai. Naja, los... Die Jungs hatten es als Support schwer, die Anwesenden zum mitmachen (oder gar zu irgendeiner körperlichen Bewegung) zu animieren. An der Performance hat es wahrlich nicht gelegen, und auch nicht an Live-Knallern wie 'The unrestrained', 'Zero poems' und 'Enter dystopia'. SĂ€nger Nuno ist eine Klasse fĂŒr sich, sowohl stimmlich als auch als Front(kasp)er. Das hat alles rein gar nix geholfen. Ich wiederhole jetzt mal nicht Ulles Worte nach dem Gig, aber recht hatte er...
Dann: Helstar. Oder: Hammergig. Anders kann man was da auf der BĂŒhne abging nicht beschreiben. Ab ihrem inoffiziellen Comebackgig im WOM-Schuppen erlebte man die TexMex-Boys auch mal anders als mitreissend. Aber mit dem fulminanten Opener 'The king of hell' wurde sofort klar, dass die
Remnants of war-Besatzung plus Russell de Leon an den Drums hier in Bestform tĂ€tig war. Auch wenn 'Evil reign' wieder in einem viel zu hohem Tempo runtergezockt wurde, knallte wirklich jeder Song. Ăusserst kompetent hat zudem der Mixer den Texas
guitar crunch von Larry Barragan und Rob Trevino hingekriegt: die Riffpower spaltete SchÀdeln. Es klang wie in alten Zeiten!
Der bestens gelaunte James Rivera war an diesem Abend super bei Stimme, der Mann traf jeden Ton und gab seine Markezeichen-Screams eindrucksvoll zum Besten. Ich sag nur: 'Dracula's castle'.
Die Setlist durfte dieselbe wie in Essen gewesen sein, sprich ein Mix aus uralt und brandneu. Ich erinnere mich jedenfalls, diese Tracks gehört zu haben (frag mich nur bitte nicht nach der Reihenfolge):
The king of hell
The plague called man
The king is dead
Wicked disposition
Evil reign
Suicidal nightmare
Mass of death (Harker's tale)
Winds of war
Dracula's castle
Run with the pack
Baptized in blood
Lanfear-SĂ€nger Nuno kam noch fĂŒr einen Song auf die BĂŒhne, nur fĂ€llt mir partout nicht ein, bei welchem genau.
Was sehr auffallend war: die Tracks von
The king of hell kamen live um LÀngen besser als auf Konserve. 'Wicked disposition', zum Beispiel, wurde unglaublich intensiv gebracht, die Nummer könnte sich zu einem Live-Standard im Helstar-Set entwickeln. Ich hÀtte jedenfalls nichts dagegen.
Auch interessant: die hĂŒbsche hollĂ€ndische BrĂŒnette neben mir dĂŒrfte gerademal mal 20-22 gewesen sein, aber sie kannte wirklich jede Textzeile und jedes Break. Mit ihr liess es sich flott bangen.
Alles in allem einen guten Metal-Abend im Dynamo, obwohl es mich doch sehr gestört hat dass bei Lanfear, trotz 1A-Leistung, im Saal tote Hose war. Und letzte ZĂŒge nach Amsterdoomed sollten erst um 2.00 Uhr fahren statt um 23.32 Uhr.
Liebe GrĂŒsse an Ulle und den General. Die beiden muss man mal bei der Arbeit sehen um zu wissen wie man's macht - scheiss auf unterbewertet, weitermachen!