Cimmerer hat geschrieben:Dass die Scheibe schlimm ist hat ja auch niemand gesagt, es gibt halt einfach eine ganze Reihe von Kritikpunkten, die das Album im Bandkontext eben zu einem der schwächsten überhaupt machen.
Doch! Ich zitiere:
Skullview hat geschrieben:Hab gestern erstmal ernüchternd festgestellt wie Scheisse eigentlich das neue Manilla Road ,Playground of the damned, Album ist! Kult ist leider nicht immer Kult! Schlagt mich oder was, aber das Teil ist echt enttäuschend! :-(
RoadWarrior hat geschrieben:So, ich habe mir die Scheibe von einem Kumpel ausgeliehen und
bin entsetzt.

Ich habe die CD 3x rotieren lassen, um sie dann ihren Eigentümer kopfschüttelnd zurückzugeben.
Der Müllsound nimmt mir jede Freude "Playground Of The Damned" auch nur im Ansatz gut zu finden.
Das Songwriting ist lang nicht mehr so spannend wie früher und lässt leider viele Wünsche offen.
Meinetwegen hätte es die neuen Sachen nicht mehr gebraucht.
Das sind durchaus Einschätzungen, denen ich entnehme, dass die Jungs das Album tatsächlich "schlimm" finden.
Den ersten Kritikpunkt hast du bereits angesprochen: Der bodenlose Sound. Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen: Es freut mich für dich und jeden anderen, der gegen einen solchen Sound resistent ist. Das macht den Sound aber kein Stück besser. Eine Produktion sollte Musik im Regelfall im best möglichen Licht präsentieren und nicht etwas darstellen, gegen das man im besten Fall resistent ist und das einem im schlimmsten Fall den "Hörgenuss" völlig vergällt.
Und noch ein mal klar und deutlich: Der Sound auf Playground of the Damned, dem 14. Album einer Metal Legende, ist einfach nicht akzeptabel.
Für mich ist er akzeptabel, weil er mich nicht stört. Fertig. Dass er irgendwie "objektiv gut" sei, habe ich weder gesagt noch angedeutet. Beim ersten Hören fällt er mir ganz allgemein kurz negativ auf, bei den harten Instrumentalparts von "Abattoir De La Mort" fällt er sogar bei wiederholten Durchläufen noch immer negativ auf. Aber sonst nehme ich das nicht mehr als störend wahr, sobald ich in der Musik versunken bin, und das geht ruck zuck. In den ruhigen Parts finde ich das Klangbild sogar sehr passend. Klar kann man Mark die berechtigte Frage stellen, warum das Ding so klingt, wie es klingt, und ob er nicht meint, dass es erstrebenswert wäre, anders zu produzieren, nachdem jedes der letzten drei Alben teils massive Kritik in punkto Sound einstecken musste. Die Frage sollte ihm aber jemand stellen, der ein Problem mit dem Sound hat. Der kann in dem Punkt besser argumentieren als jemand, der nur gehört hat, dass es andere stört. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Mark durchaus auch auf kritische Fragen antwortet. Also einfach mal anmailen, den Guten und ihn fragen, warum er nicht mal mit Neudi ein Schwätzchen halten will, wie er die Roxxcalibur-CDs produzieren lässt.
Zweiter Kritikpunkt: Das Songwriting ist einfach streckenweiße erschreckend einfallslos und spannungsarm. Auf der A-Seite lässt das akustische Intro von Grindhouse kurz aufhorchen, ansonsten gibt es hier, so leid es mir tut das zu sagen, einfach nur vertonte Langeweile.
Gut, das sehe ich halt einfach anders. Gerade "Grindhouse" ist für mich einer der besten Songs des Jahres. Und
alle Songs waren auch früher nicht auf jeder Scheibe absolute Überflieger.
Doppelt bitter, wenn man bedenkt, dass es sich hier um die Band handelt, die mit Songs wie The Deluge ,The Ninth Waveoder The Veils of Negative Existence etc. ein paar der besten und ungewöhnlichsten Metal Epen aller Zeiten verfasst hat.
Weil sie das Level nicht mehr erreichen, kriegen sie von mir auch keine 10... ;-) Nein, im Ernst, ich stelle mir in solchen Situationen immer die Frage, wie es wäre, wenn "Playground" 1983 erschienen wäre und "Crystal Logic" 2011. Würden wir dann "Crystal Logic" als das Jahrhundertalbum feiern, das es ist? Würden wir es als Lichtjahre besser einstufen als "Playground"? Ich weiß es nicht. Das ist alles völlig hypothetisch. Aber ich meine, dass wir alle (ich auch) das Problem haben, dass die neuen Alben alter Helden fast immer gegen die Klassiker nur den Kürzeren ziehen können, weil einfach die Situation, die Zeit, das Feeling nicht wiederkehrt, das uns den Erstkontakt mit den Klassikern so unvergessen und einzigartig machte. Daher stelle ich die Frage nicht mehr, ob die alten Bands nochmal so gut sein können wie früher. Sie müssen mir im hier und jetzt das bieten, was ich von ihnen noch erwarte, dann passt das.
Die B-Seit bietet dann zumindest mit Art of War und Abbattoir de La Mort einen sehr guten sowie einen guten Song. Der Rest ist immerhin besser als die Songs der ersten Seite aber eben auch weit von der Qualität, die man mit Manilla Road verbindet, entfernt.
Nein, für mich ist das nicht weit von der Qualität entfernt, die ich von MR erwarte. Ich erwarte kein neues "Crystal Logic" oder "Open The Gates". Ich erwarte ein Album mit Songs, die mich jetzt und heute packen, eine Stimme und Gitarrenleads, die ich verehre, und einige Gänsehautmomente. In den Punkten gibt mir "Playground" sogar mehr als ich im Vorfeld erwartet hatte, von daher geht das schon klar so.