DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Schreibt euch die Finger wund über das große Thema "Metal" - über neue Platten, neue Bands, Konzerte etc.

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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Kubi » 20. Oktober 2016, 09:46

Ulle hat geschrieben: Naja, man kann es eben nicht jedem Recht machen und sucht sich die Schreiber ja sicher auch nicht nach Genres aus, sondern so wie es halt passt :lol:


Ich wäre schon überrascht, wenn sie die Schreiber nicht (auch) nach Genre aussuchen. Oder kannst du dir vorstellen, dass ich im DF schreibe? Über Biffy Clyro, Candlebox, Caligula's Horse, Dead Letter Circus oder Long Distance Calling?

Hades hat geschrieben:Das darf und soll durchaus aus dem Bauch heraus geschehen. Und mal ehrlich: in jedem Reviewteil einer Metalzeitschrift sind doch Dutzende Platten besprochen, von denen man schon vorher genau weiss, dass die kein Mensch kaufen wird.
Ich hab da an sowas wie früher im That's It/Metal gedacht. Da wurde auch nur das besprochen was gerade in den Kram passte, wenn da natürlich auch der Fokus etwas enger war.


Diese Diskussion hatte ich vor Jahren mal mit unserer Lieblingsziege. Ich kann das für mich vorher schon entscheiden, klar. Aber wenn jeder der 8 Leute im SC-Team sich die Sachen aussucht, die ihn interessieren (erst mal unabhängig von der Qualität), bleibe ich ganz sicher weiterhin bei 25 Scheiben im SC/Monat, die für irgendwem im Team ein Highlight sind.

Ich habe mir das auch mal anhand unserer letzten SC angesehen. Wenn wir alle Alben streichen würden, die nicht mindestens 1x eine 8.0 bekommen haben, wären das in den vergangenen drei Monaten jeweils 2 Alben/Monat gewesen. Wie gesagt, ich fürchte, so viel fällt da nicht weg.

Liegt bei uns natürlich auch an der breiteren musikalischen Ausrichtung im Team & im Soundcheck, aber ich denke schon, dass im DF das nicht sooo wahnsinnig anders wäre. Halt ein paar generische Genrealben raus, die max. eine 7 bekommen und vielleicht noch ein paar raus, die eher im stilistischen Grenzbereich des Hefts liegen (wie Alter Bridge z.B.) und dann biste wohl immer noch bei 40-45 Scheiben alle zwei Monate. Außer man macht es halt ganz strikt und hat nur noch >9er-Alben und < 3er-Alben drin. Aber dann ist niemand mehr zufrieden. Die Leser nicht, die Promoter nicht, das Team nicht.
Zuletzt geändert von Kubi am 20. Oktober 2016, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Acrylator » 20. Oktober 2016, 10:21

Ulle hat geschrieben:Ich guck erst in den Soundcheck, dann freue ich mich über einige Platten und gute Kritiken, dann rege ich mich auf was manche Redakteure für Noten gegeben haben (finde auch nach wie vor, dass manche Leute da mangels Know How und Objektivität einfach nix zu suchen haben), danach fange ich von vorne an und lese das Heft tatsächlich komplett durch.

Das DF ist unabhängig von der Seitenzahl das Heft mit dem meisten Inhalt. Wenn ich z.B. vergleiche, stelle ich immer wieder fest, dass ich andere, ähnlich dicke Hefte locker in der Hälfte der Zeit schaffe. Die Interviews finde ich stark, zumal die auch meist eben länger sind und ein Großteil der Redakteure auf Klischeefragen verzichtet. Mir hat sich z.B. nie der Sinn erschlossen, wie andere Magazine auf einer Seite drei Bands interviewen können, da ist der Informationsgehalt gleich null. Ich lese auch die Specials, selbst wenn sie mich mal nicht so interessieren. Lediglich Live-Berichte haben mich noch nie wirklich gejuckt, ich hau sie aber dennoch durch.

Man spürt im DF nach wie vor die Leidenschaft, die dahinter steckt und das färbt sich ab. Ich stelle oft fest, dass ich nach der Rückkehr vom Klo genau die Band hören will, über die ich gerade gelesen habe. Oder noch schlimmer: Ich bestelle ungehört das entsprechende Album.

Es wurde vereinzelt angesprochen, dass das manchmal etwas elitär und selbstherrlich wirkt und da ist m.E. schon auch was dran. Teilweise dann eben so nach dem Motto "wir formen den neuen Underground-Trend, sagen was gut ist und lachen über den Rest". Das stößt mir einerseits leicht sauer auf, andererseits zeigt das ja aber auch auf, dass man eben nicht emotionslos an die Sache rangeht und seine Lieblingsbands halt auch featuren will. Manche Spielarten, die keine große Lobby haben, gehen dabei komplett unter und finden im DF schlicht nicht statt. Naja, man kann es eben nicht jedem Recht machen und sucht sich die Schreiber ja sicher auch nicht nach Genres aus, sondern so wie es halt passt :lol:

Für mich eindeutig das beste Heft der Szene. Dass es für Diskussionsstoff sorgt, macht es eigentlich nur noch besser.

Jepp, kann ich so ziemlich alles auch für mich unterschreiben.

Ich lese da auch immer das meiste durch, selbst Stories zu Bands, die ich nicht so mag (und natürlich erst recht zu solchen, die ich noch nicht kenne).
Einzig bei den Reviews picke ich mir nur einzelne raus, bzw. überfliege das meiste. Richtig aufmerksam gelesen werden dann die Reviews von Stilen, die mir grundsätzlich zusagen (oder natürlich von bereits geliebten oder vorgemerkten Bands), vor allem, wenn ich den Geschmack des Schreibenden im Verhältnis zu meinem gut einschätzen kann (die Progressive-Rubrik von Brutus fand ich immer sehr interessant, schade, dass der gerade eine Pause macht). Die Live-Berichte lese ich meist auch nicht komplett, ansonsten aber insgesamt wirklich so viel, wie ich nie bei anderen Magazinen gelesen habe.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Ulle » 20. Oktober 2016, 11:18

Kubi hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben: Naja, man kann es eben nicht jedem Recht machen und sucht sich die Schreiber ja sicher auch nicht nach Genres aus, sondern so wie es halt passt :lol:


Ich wäre schon überrascht, wenn sie die Schreiber nicht (auch) nach Genre aussuchen. Oder kannst du dir vorstellen, dass ich im DF schreibe? Über Biffy Clyro, Candlebox, Caligula's Horse, Dead Letter Circus oder Long Distance Calling?


Das wollte ich ja eigentlich genau damit sagen.
Ich meine damit, dass nicht eine Auswahl von Leuten für das DF schreiben, die ein möglichst breites Spektrum abdecken, sondern einfach die Schreiber, die sich halt gefunden haben und dann eben nur ne gewisse Auswahl an Genres bedienen.
Es gibt Bands, die stilistisch für alle Schreiber grob passen, es gibt aber auch starke Bands, die komplett untergehen, weil genau dieses Genre nur von 2-3 Leuten gemocht wird und alle anderen finden das aus Prinzip scheiße. Das ist natürlich nicht nur im DF so, sondern in eurem Soundcheck ja ähnlich. Das finde ich dann teilweise schade, aber da man sich ja auf die Pappenheimer einschießt und weiß, an wem man sich orientieren kann, kann man sich ja persönlich schon seinen Kram rausfiltern und verpasst dennoch nix :smile2:
Eine gewisse Objektivität sollte man halt m.E. dennoch von jedem Redakteur erwarten können. Wenn also z.B. jemand einer neuen Fates Warning 3 von 10 Punkten gibt, dann hat das nix mit dem persönlichen Geschmack zu tun, sondern das ist für mein Verständnis schlicht und einfach inkompetent und absolut indiskutabel.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Fire Down Under » 20. Oktober 2016, 11:22

Martin hat geschrieben:Lest ihr die Deaf Forever in den zwei Monaten eigentlich immer von Anfang bis Ende durch?

Ich fange bei Zeitschriften eigentlich schon immer von vorne an und höre hinten auf mit dem Lesen. Wüsste nicht, warum man das in irgendeiner Form anders machen sollte. :lol:
Außer im Inhaltsverzeichnis entdecke ich eine Band, die mich ganz besonders interessiert, dann wird das zuerst gelesen. In der letzten Ausgabe war dies bei DARK FOREST der Fall.

Ansonsten lese ich nur das, was mich interessiert, selbst wenn ich die Band nicht kenne. Was mich nicht interessiert überspringe ich. Es juckt mich zum Beispiel nicht die Bohne, was AIRBOURNE für schlaue Dinge zu sagen haben. Ignore.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Fire Down Under » 20. Oktober 2016, 11:25

Ulle hat geschrieben:Eine gewisse Objektivität sollte man halt m.E. dennoch von jedem Redakteur erwarten können. Wenn also z.B. jemand einer neuen Fates Warning 3 von 10 Punkten gibt, dann hat das nix mit dem persönlichen Geschmack zu tun, sondern das ist für mein Verständnis schlicht und einfach inkompetent und absolut indiskutabel.

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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Ulle » 20. Oktober 2016, 11:26

Fire Down Under hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Eine gewisse Objektivität sollte man halt m.E. dennoch von jedem Redakteur erwarten können. Wenn also z.B. jemand einer neuen Fates Warning 3 von 10 Punkten gibt, dann hat das nix mit dem persönlichen Geschmack zu tun, sondern das ist für mein Verständnis schlicht und einfach inkompetent und absolut indiskutabel.

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Genau deshalb ist es gut, dass du nicht beim DF schreibst :smile2:
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Fire Down Under » 20. Oktober 2016, 11:27

Ulle hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Eine gewisse Objektivität sollte man halt m.E. dennoch von jedem Redakteur erwarten können. Wenn also z.B. jemand einer neuen Fates Warning 3 von 10 Punkten gibt, dann hat das nix mit dem persönlichen Geschmack zu tun, sondern das ist für mein Verständnis schlicht und einfach inkompetent und absolut indiskutabel.

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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Boris the Enforcer » 20. Oktober 2016, 11:29

Ich lese das Heft von Anfang bis Ende, der Reihe nach, vom Vorwort angefangen.
Den "Soundcheck meines Lebens" und den "Battle of the Records" finde ich super, denn ich lese gerne wenn Musiker auch selber Leidenschaft für das Musikhören entwickelt haben und über deren musikalische Sozialisation.
Dabei überspringe ich erstmal Artikel, auf die ich mich besonders gefreut hatte, damit ich mir diese gezielt in Ruhe vornehmen kann. Zum Beispiel auch das ausführliche Special. Zudem überblättere ich die Interviews, von denen ich wenig Gehaltvolles oder Unterhaltsames erwarte.
Dabei kommt es nicht unbedingt darauf an, ob mir die Bands zusagen, sondern wie das Interview geführt ist und was die
Interviewten zu erzählen haben. Um zu entscheiden, ob ich den Artikel lese oder überspringe lese ich dafür oft zunächst quer, um einzuschätzen, in welche Richtung sich das Interview entwickelt. Wichtig finde ich immer, wer das Interview führt. Daher schaue ich auch meistens nach. So kann ich die Intention des Fragestellers besser einordnen und mir auch ein genaueres Bild des Interviews machen. Fragestellung nach der Entwicklung und dem Verständnis der Band interessieren mich dabei mehr, als Lobpreisungen des aktuellen Albums.
Beim Lesen habe ich oft einen kleinen Notizzettel bei der Hand. Fallen Bandnamen oder Alben, die mir nicht bekannt sind, in Interviews oder in Listen, dann werden diese notiert und zu einem späteren Zeitpunkt über YouTube angecheckt. Listen werden von mir demnach immer sorgfältig gelesen und gedanklich abgecheckt. Leserbriefe lese ich in der Regel nicht auch den Soundcheck und die Reviews sind für mich nicht interessant und werden nur quergelesen. Dafür schaue ich mir die 5 Top Playlisten der einzelnen Redakteure an, auch in den speziellen Rubriken.
Es gibt 3-4 Leute, die mir geschmacklich Nahe sind. Sollte dort was genannt werden, was ich nicht kenne, kommt es auf meine Liste und wird später gecheckt.
Live und Tourberichte lese ich immer nur dann, wenn ich eine Show der Tour gesehen habe oder gerne dabei gewesen wäre.
Angelo Sasso begreife ich nicht und ist für mich nur anstrengend.
"Under a Funeral Moon" liefert mir zur Zeit erstaunlicherweise mehr Stoff, als "The Dungeons are Calling".
In einem zweiten und dritten Durchlauf wird das Heft wieder von vorne vorgenommen und ausgelassene Artikel nach Laune nachgeholt.
In der Regel habe ich das Heft nach dem zweiten Tag auf diese Weise inhaliert.
Wenn genug Ruhe ist, wird mein Notizzettel "abgearbeitet" und vermerkt, was auf meine Wunschliste wandert.
Dann bleibt auch Zeit bestimmte Artikel nochmal genüsslich vorzunehmen und die entsprechende Platte dazu im Hintergrund laufen zu lassen.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Kubi » 20. Oktober 2016, 11:30

Fire Down Under hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Eine gewisse Objektivität sollte man halt m.E. dennoch von jedem Redakteur erwarten können. Wenn also z.B. jemand einer neuen Fates Warning 3 von 10 Punkten gibt, dann hat das nix mit dem persönlichen Geschmack zu tun, sondern das ist für mein Verständnis schlicht und einfach inkompetent und absolut indiskutabel.

Finde ich nicht.


Ja, das finde ich auch einen schwierigen Punkt. Ich finde, es kommt sehr darauf an, wie man seine Noten definiert. Wen man damit "musikalische Klasse" einordnen möchte, dann fände ich die 3/10 für FW auch indiskutabel. Denn dass das hervorragende Musiker sind, daran wird niemand zweifeln. Wenn die Note aber das persönliche Gefallen ausdrücken soll, dann passt das schon. Ein Rumpelpirat wie der zitierte Bayer kann das schon total kacke finden, weil ihm solche Musik halt nicht gefällt. Zu kopflastig, zu technisch, zu soft whatever.... Das verstehe ich dann zwar nicht, aber akzeptieren kann ich das.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Boris the Enforcer » 20. Oktober 2016, 11:40

Kubi hat geschrieben:
Fire Down Under hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben:Eine gewisse Objektivität sollte man halt m.E. dennoch von jedem Redakteur erwarten können. Wenn also z.B. jemand einer neuen Fates Warning 3 von 10 Punkten gibt, dann hat das nix mit dem persönlichen Geschmack zu tun, sondern das ist für mein Verständnis schlicht und einfach inkompetent und absolut indiskutabel.

Finde ich nicht.


Ja, das finde ich auch einen schwierigen Punkt. Ich finde, es kommt sehr darauf an, wie man seine Noten definiert. Wen man damit "musikalische Klasse" einordnen möchte, dann fände ich die 3/10 für FW auch indiskutabel. Denn dass das hervorragende Musiker sind, daran wird niemand zweifeln. Wenn die Note aber das persönliche Gefallen ausdrücken soll, dann passt das schon. Ein Rumpelpirat wie der zitierte Bayer kann das schon total kacke finden, weil ihm solche Musik halt nicht gefällt. Zu kopflastig, zu technisch, zu soft whatever.... Das verstehe ich dann zwar nicht, aber akzeptieren kann ich das.


Hier bin ich auch der Meinung von FDU, welche von Kubi gut dargebracht wurde.
Reviews sind subjetiv und wenn es nicht gefällt, dann gefällt es halt nicht, ungeachtet der musikalischen Qualität.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Ulle » 20. Oktober 2016, 11:57

Das sehe ich dann tatsächlich komplett anders und für mich hat das auch nix damit zu tun, ob eine Band nun musikalisch hochwertig (was auch immer das sein soll) ist oder nicht. Als reiner Fan mag das okay sein, aber jemand der für ein Magazin schreibt welches von tausenden von Leuten gelesen wird, sollte m.E. mehr zu bieten haben, als nur knallhart auszusortieren. Wenn man keinen Black Metal mag, aber dann Noten für Black Metal-Alben verteilen darf und das auch tut, finde ich das sogar ziemlich armselig, überheblich und den Bands gegenüber respektlos. Warum sich dann nicht einfach enthalten, wenn es einem zu stilfremd ist? Oder eben besser, sich erst gar nicht an einem Soundcheck beteiligen, wenn einem eh 50% der Stile nicht gefallen.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Kubi » 20. Oktober 2016, 12:14

Ulle hat geschrieben:Das sehe ich dann tatsächlich komplett anders und für mich hat das auch nix damit zu tun, ob eine Band nun musikalisch hochwertig (was auch immer das sein soll) ist oder nicht. Als reiner Fan mag das okay sein, aber jemand der für ein Magazin schreibt welches von tausenden von Leuten gelesen wird, sollte m.E. mehr zu bieten haben, als nur knallhart auszusortieren. Wenn man keinen Black Metal mag, aber dann Noten für Black Metal-Alben verteilen darf und das auch tut, finde ich das sogar ziemlich armselig, überheblich und den Bands gegenüber respektlos. Warum sich dann nicht einfach enthalten, wenn es einem zu stilfremd ist? Oder eben besser, sich erst gar nicht an einem Soundcheck beteiligen, wenn einem eh 50% der Stile nicht gefallen.


Gut, aber das ist für mich etwas anderes als der FW eine 3/10 zu geben. Wenn man jetzt jeder Prog-Scheibe oder jeder BM-Scheibe eine 3/10 gibt, dann hast du Recht. Egal, nach welchem Bewertungsschema sollte es für jeden, der an einem SC teilnimmt, Platten in so ziemlich jedem Genre geben, die man besser oder schlechter findet und entsprechend bewertet. Ich bin jetzt sicher kein Experte für Black Metal, aber wenn ich DARK FORTRESS oder ISVIND höre, gefällt mir das viel besser als ARCKANUM oder INQUISITION. Entsprechend bekommt das eine eine Note im Bereich 7-8, das andere eine Note im Bereich 3-5. Trotzdem wird es Leute geben, die das genau andersrum sehen und das ist auch okay so. Wer natürlich bei jeder Platte mit klirrenden Kreischvocals und frostiger Stimmung eine 1-3 zückt, ist dann Fehl am Platz. Da bin ich absolut bei dir.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Hades » 20. Oktober 2016, 12:34

Kubi hat geschrieben:
Ulle hat geschrieben: Naja, man kann es eben nicht jedem Recht machen und sucht sich die Schreiber ja sicher auch nicht nach Genres aus, sondern so wie es halt passt :lol:


Ich wäre schon überrascht, wenn sie die Schreiber nicht (auch) nach Genre aussuchen. Oder kannst du dir vorstellen, dass ich im DF schreibe? Über Biffy Clyro, Candlebox, Caligula's Horse, Dead Letter Circus oder Long Distance Calling?

Hades hat geschrieben:Das darf und soll durchaus aus dem Bauch heraus geschehen. Und mal ehrlich: in jedem Reviewteil einer Metalzeitschrift sind doch Dutzende Platten besprochen, von denen man schon vorher genau weiss, dass die kein Mensch kaufen wird.
Ich hab da an sowas wie früher im That's It/Metal gedacht. Da wurde auch nur das besprochen was gerade in den Kram passte, wenn da natürlich auch der Fokus etwas enger war.


Diese Diskussion hatte ich vor Jahren mal mit unserer Lieblingsziege. Ich kann das für mich vorher schon entscheiden, klar. Aber wenn jeder der 8 Leute im SC-Team sich die Sachen aussucht, die ihn interessieren (erst mal unabhängig von der Qualität), bleibe ich ganz sicher weiterhin bei 25 Scheiben im SC/Monat, die für irgendwem im Team ein Highlight sind.

Ich habe mir das auch mal anhand unserer letzten SC angesehen. Wenn wir alle Alben streichen würden, die nicht mindestens 1x eine 8.0 bekommen haben, wären das in den vergangenen drei Monaten jeweils 2 Alben/Monat gewesen. Wie gesagt, ich fürchte, so viel fällt da nicht weg.

Liegt bei uns natürlich auch an der breiteren musikalischen Ausrichtung im Team & im Soundcheck, aber ich denke schon, dass im DF das nicht sooo wahnsinnig anders wäre. Halt ein paar generische Genrealben raus, die max. eine 7 bekommen und vielleicht noch ein paar raus, die eher im stilistischen Grenzbereich des Hefts liegen (wie Alter Bridge z.B.) und dann biste wohl immer noch bei 40-45 Scheiben alle zwei Monate. Außer man macht es halt ganz strikt und hat nur noch >9er-Alben und < 3er-Alben drin. Aber dann ist niemand mehr zufrieden. Die Leser nicht, die Promoter nicht, das Team nicht.


Bei deiner Antwort merke ich gerade, dass ich mich da ursprünglich missverständlich ausgedrückt hatte. Mir geht es nicht um die Anzahl der Platten im Soundcheck (wie da einzelne Platten abschneiden ist mir eigentlich egal und sorgt höchstens für amüsiertes Kopfschütteln), sondern um eine Gesundschrumpfung der Reviews an sich. Da ist aus meiner Sicht völlig unabhänging von Genrepräferenzen ein guter Teil an Scheiben dabei, die wirklich niemand vermissen würde.
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Kubi » 20. Oktober 2016, 12:45

Ja, da gebe ich dir Recht. Tatsächlich lassen wir - und das DF sicher auch - schon recht viele Scheiben weg, für die sich in unserer Redaktion niemand interessiert. Und meistens vermisst die auch niemand, denn danach gefragt wird halt auch nicht. Dennoch kommen wir auf 150-200 Reviews im Monat. Das ist immer noch wahnsinnig viel, selbst wenn sich das auf 20-30 Schreiber verteilt. Noch wahnsinniger ist halt, dass wir sicher noch mal 150-200 Scheiben, die thematisch durchaus ins Magazin gehören, nicht besprechen. Jede Woche kommen zig Black-Metal-Scheiben von irgendwelchen obskuren Mini-Labels aus allen Teilen der Welt, unzählige Eigenproduktionen etc. etc. . Alleine von einem kleinen Promoter habe ich derzeit 77(!) Alben in deren Promo-Tool, von denen wir keine einzige besprochen haben. Und das sind die VÖ von ca. drei Monaten.

Von daher, ja, man kann da ganz sicher noch mehr "Fett" wegschneiden, aber es wird halt auch schon getan, das merkt nur halt kaum jemand. :smile2:
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Re: DEAF FOREVER - das neue Metalmagazin

Beitragvon Acrylator » 20. Oktober 2016, 13:07

Ulle hat geschrieben:Das sehe ich dann tatsächlich komplett anders und für mich hat das auch nix damit zu tun, ob eine Band nun musikalisch hochwertig (was auch immer das sein soll) ist oder nicht. Als reiner Fan mag das okay sein, aber jemand der für ein Magazin schreibt welches von tausenden von Leuten gelesen wird, sollte m.E. mehr zu bieten haben, als nur knallhart auszusortieren. Wenn man keinen Black Metal mag, aber dann Noten für Black Metal-Alben verteilen darf und das auch tut, finde ich das sogar ziemlich armselig, überheblich und den Bands gegenüber respektlos. Warum sich dann nicht einfach enthalten, wenn es einem zu stilfremd ist? Oder eben besser, sich erst gar nicht an einem Soundcheck beteiligen, wenn einem eh 50% der Stile nicht gefallen.

Sehe ich auch absolut genauso!
Natürlich kann niemand beim Bewerten von Musik seinen persönlichen Geschmack außen vor lassen, soll auch niemand, aber nur weil man mit einem Album stilistisch nichts anfangen kann, oder es einen nicht erreicht, eine sehr schlechte Note zu zücken, finde ich in einem Musikmagazin auch meist fehl am Platze, auch wenn ich weiß, dass das wohl die meisten so handhaben.
Wenn man etwas bewertet, sollte man auch Ahnung von der Materie haben, heißt, die Band/das Album auch im Kontext ihres Genres einigermaßen einordnen können, auch wenn es z.B. kein bevorzugtes Genre ist.

Wenn es gut begründet ist, kann ich es (=miese Note) aber auch bei objektiv gut gemachten Sachen noch akzeptieren, wie z.B. Manuels Verriss der neuen Blind Guardian damals. Mit der kann ich auch nichts anfangen, aber so schlecht hätte ich sie auch nicht bewertet, eher im Mittelfeld. Aber sein Standpunkt war ausführlich dargelegt und nachvollziehbar, außerdem gab es da auch genügend andere Stimmen im Heft, so dass jeder Leser sich ein gutes Bild von den Wertungen machen konnte. Sowas finde ich dann perfekt, wobei es natürlich klar ist, dass aus Platzgründen nicht zu jedem Album mehrere Leute Reviews im selben Magazin veröffentlichen können.

Bei Powermetal.de finde ich immerhin gut, dass man lesen kann, dass sie rein nach Geschmack bewerten - viele Magazine tun das auch, lassen es den Leser aber nicht mit einem Vermerk wissen. Finde so eine reine Geschmacksbewertung trotzdem nicht gut, da ich eigentlich erwarten würde, dass jemand, der ein Album bewertet, auch wenigstens versucht, sich in die Musik hineinzuversetzen und nicht ausschließlich danach geht, ob es Spaß macht es zu hören.
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